Soletrac e70N Elektro-Traktor
Emissionsfrei schuften

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Elektro-Traktoren sind bislang nur eine landwirtschaftliche Randerscheinung. Das Start-up Soletrac wagt sich jetzt selbstbewusst ins 70-PS-Segment: mit Power für acht Stunden und Wechselakku.

Soletrac e70N Elektro-Traktor
Foto: Soletrac

Lange konnte man das Top-Modell des kalifornischen Start-ups Soletrac nur vorbestellen. Jetzt können die Amerikaner auch liefern. Der e70N ist 3,66 Meter lang und 2, 54 Meter hoch (mit Überrollbügel), dabei aber lediglich 1,37 Meter breit. Damit soll er vor allem auf Weingütern oder auf Plantagen einsetzbar sein. Über die Heckhydraulik kann der e70N gut 900 Kilo anheben. Für beste Traktion gibt's den e70N ausschließlich mit Allradantrieb, die Kraft des 60 kWh großen Lithium-Eisenphosphat-Akkus reicht für maximal acht Stunden Betriebszeit. Muss der e70N viel ziehen oder laden, bleiben vier Stunden, bis er wieder an die Steckdose muss. Dort dauert es mit einem 8-kW-Anschluss rund sechs Stunden, bis der Akku wieder voll ist.

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Außerdem hat Soletrac für den e70N aber auch eine Batteriewechsel-Option im Angebot, damit ist der Traktor deutlich schneller wieder fit. Abgesehen von der minimierten Ladezeit hat der Wechselakku einen weiteren Vorteil: Die gerade nicht gebrauchten Batterien können dann auch als Puffer-Speicher für eine Photovoltaik-Anlage dienen, die inzwischen die meisten Landwirte auf irgendeinem Dach haben.

Weil's im landwirtschaftlichen Umfeld auch wichtig ist: Der e70N verfügt über einen bidirektionalen Ladeanschluss. Heißt: Er kann über seinen Akku auch externe Elektrogeräte mit Strom versorgen. Bislang wird der Traktor nur in den USA und Kanada vertrieben. Preis: umgerechnet gut 63.000 Euro. Die optionale Batteriewechselstation kostet samt Akku und 6-kW-Lader umgerechnet 15.200 Euro.

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Fazit

Auch wenn es für viele vielleicht noch schwer vorstellbar ist, werden elektrische Traktoren in absehbarer Zeit auch eine Rolle in Europa spielen. Reichweite ist in diesem Bereich meist kein entscheidender Faktor, viel wichtiger sind die möglichen Arbeitsstunden. Da haben die Akkus noch Nachteile im Vergleich zu klassischen Diesel-Modellen. Mit Wechselakkus ist das aber kein Thema mehr. Außerdem haben Landwirte so die Möglichkeit, die Energie ihrer Photovoltaik-Anlagen in den gerade nicht gebrauchten Batterien zu speichern.