Tesla versenkt Vorserien-Cybertruck im Schlamm
Peinliche Panne beim Cybertruck-Ausflug

Eine Twitter-Userin filmte zufällig das Versenken eines Vorserien-Cybertrucks. Der Elektro-Pick-up scheiterte in einer wenig spektakulären Schlammpfütze.

Tesla Cybertruck Texas Lithium
Foto: @stephfischer13/Twitter

Kommt in den besten Familien vor: Einmal den falschen Abzweig genommen, kurz mit mehr Elan als Talent bei der Sache, schon steht man da wie ein Depp und möchte am liebsten unsichtbar werden. Das mit der Unsichtbarkeit ist dem bislang unbekannten Fahrer eines Cybertruck-Prototyps leider nicht gelungen, als der das Vorserienauto offenbar mit Anlauf in den texanischen Schlamm setzte.

Neue Lithium-Fabrik als Ort des Missgeschicks

Von Anfang an erzählt: Am Montag, 8. Mai, erschien Tesla-Chef Elon Musk persönlich auf einer Baustelle nahe der texanischen Küstenstadt Corpus Christi. Mitten im Nirgendwo will Tesla dort eine eigene Fabrik für die Produktion von Lithium für Elektroauto-Batterien bauen, um unabhängiger von chinesischen Zulieferern zu werden. Zum symbolischen Spatenstich mit offiziellen Landes- und Gemeindevertretern fuhr der Tesla-CEO mit einem Cybertruck-Elektro-Pick-up vor.

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Tesla Cybertruck Texas Lithium
Tesla/Screenshot Youtube
Elon fährt im Pick-up vor. Da war das Auto noch sauber.

Tesla wäre nicht Tesla, wenn dabei nicht ganz spezielle (Hauptsache anders) Spaten zum Einsatz gekommen wären, die an einem neuen Trägersystem auf der Ladefläche des Cybertrucks befestigt waren (zeigen wir in der Bildergalerie). Nach der kollektiven Schaufelei für die Kameras ging Elon wohl wieder seiner Wege, ließ allerdings offenbar das Auto vor Ort stehen, der Mann ist schließlich sehr beschäftigt. Das legt jedenfalls ein Bild auf Twitter nahe, welches Tesla-Technikchef Drew Baglino nach dem Event veröffentlichte.

Technik-Chef fährt Prototyp

"Had some fun muddying up Cyber after Tesla Lithium groundbreaking today! (Es hat Spaß gemacht, Cyber nach dem ersten Spatenstich von Tesla Lithium heute einzuschlammen!)", schreibt Baglino zu seinem Foto. Was danach kam, war dann nicht so funny, weil Twitter-Userin @stephfischer13 des Weges kam und die Szenerie in einem episch verwackelten Handy-Video festhielt. Zu sehen: Der festgefahrene Cybertruck und viele ratlose Menschen drumherum.

Wie die Twitteria später durch ein Vor-Ort-Foto von @stephfischer13 erkennen konnte, war die kurze Schlammstrecke auf dem Feldweg zwar durchaus kernig, aber auf den ersten Blick jetzt nicht unbedingt Todeszone. Frohen Mutes und mit Schwung von einem ernstzunehmenden Geländewagen jedenfalls problemlos zu bewältigen. Da bleibt uns nur, zu spekulieren, was da falsch lief.

Schlammpfütze Texas Tesla Lithium
@stephfischer13/Screenshot Twitter
Endgegner für den Cybertruck: Texanischer Morast. Ergebnis: Cyberstuck.

An erster Stelle mag da die Mischbereifung des Cybertrucks liegen – man geht ja nicht in Flip-Flops zum Bergsteigen. Mit ordentlichen Mud Terrain-Gummis (die heißen nicht umsonst so) stehen die Chancen besser, als Sieger aus dem Kampf Schlamm gegen Auto hervorzugehen. Möglicherweise verfügte das Vorserienmodell auch nicht über das überlegene Antriebskonzept und war nur mit Heckantrieb unterwegs. Man weiß es nicht. Fahrfehler? Eventuell. Im Trödelmodus fährt man um solche Schlammpfützen besser herum, da muss schon ein schwerer Fuß aufs Pedal.

Das war zu tief

Dass die Besatzung nur die Landschaft bewunderte, statt sich auf den Weg zu konzentrieren, dürfte allerdings nicht der Fall sein – die ist erkennbar öde. Was aber auch erkennbar ist: Der Cybertruck war innig mit dem Mutterboden verbunden und saß ganzflächig auf. Das ist nicht nur deshalb ungeschickt, weil es die Bergearbeit erheblich erschwert, formschlüssig festgefahrene Autos sind wirklich festgefahren, der Physiker spricht in diesem Fall von Haftreibung. Es lässt auch die Frage offen, ob die bei den bisherigen Präsentationsmodellen vorgeführte höhenverstellbare Luftfederung gerade im Urlaub ist. Denn, alte Trapper-Weisheit: Es gibt im Gelände nichts Besseres als Bodenfreiheit. Außer: Noch mehr Bodenfreiheit.

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Fazit

Wer den Tesla Cybertruck da im texanischen Niemandsland in der einzigen Schlammpfütze weit und breit formvollendet einlochte, werden wir wohl nie erfahren. Auch nicht, was letztlich Ursache für das Hoppala war. Blöd halt, dass ausgerechnet in diesem Moment eine interessierte Autofahrerin des Weges kam, um das Malheur aufzunehmen – und es anschließend ausgerechnet auf Elon Musks Lieblingsspielplatz Twitter zu veröffentlichen.