Tesla Model 3 als Cabrio
Warum Elon Musk KEIN offenes Model 3 baut

Ein kalifornischer Karosseriespezialist bietet jetzt das Tesla Model 3 als Cabrio an. Und wer sich das Ergebnis anschaut merkt sehr schnell, warum Elon Musk noch nicht selbst auf diese Idee gekommen ist.

NCE Tesla Model 3 Cabrio
Foto: Newport Convertible Engineering

Das Tesla Model 3 ist eine viertürige rein elektrisch angetriebene Mittelklasse-Limousine. Das auf der Limousine basierende SUV Model Y liefert Tesla für den US-Markt seit Freitag den 13. März 2020 aus, deutsche Kunden dürfen ab Anfang 2021 mit ersten Lieferungen rechnen. Als optisch stimmiges Einzel-Exemplar baute die Youtuberin Simone Giertz zusammen mit Freunden Mitte 2019 ein Model 3 zu einem Pickup um – was Tesla aber nicht zu einer Serienfertigung animierte. Und an klassische auf dem Model 3 basierende Karosserievarianten wie Coupés oder Cabrios scheint der Elektroautobauer nach wie vor nicht zu denken. Jetzt sorgt Newport Convertible Engineering (NCE) aus dem im südlichen Großraum von L.A. gelegenen Huntington Beach mit einem Eigenumbau für Abhilfe.

Unsere Highlights
NCE Tesla Model 3 Cabrio
Newport Convertible Engineering
Erdbeer-Korb-Henkel à la VW Golf I Cabrio und ein lose auf dem Heck liegendes Stoffdach beim Telsa Model 3 Cabrio von Newport Convertible Engineering.

Einfach wirkender Umbau

NCE ist ein erfahrener Karosserie-Umbauer – wer eine Mercedes G-Klasse als Cabrio wünscht, bekommt sie dort genauso wie ein Rolls-Royce Ghost Cabrio oder ein gepanzertes Lexus-SUV. Das Tesla Model 3 sind die Spezialisten besonders furchtlos angegangen: Um die Steifigkeit der Fahrzeugbasis trotz Dachverlust zu gewährleisten, kommen zusätzliche Verstärkungsstreben in die Karosserie, außerdem sitzt ein prominenter Erdbeer-Körbchen-Bügel zwischen den Sitzreihen. Das Cabriodach liegt im geöffneten Zustand wie ein Kragen auf dem Heck des Model 3 – so wie man das eben viele Jahre lang bei Cabrios kannte.

NCE Tesla Model 3 Cabrio
Newport Convertible Engineering
Mit geschlossenem Stoffdach bekommt die Optik des Model 3 das Prädikat "fragwürdig".

Geschlossen schwierig anzuschauen

Dass das Model 3 Cabrio zum Offenfahren gedacht ist, zeigt sich im geschlossenen Zustand überdeutlich: Der deformierte Stoffüberzug erinnert hinten ein wenig an die Heckgestaltung des wenig ruhmreichen PT Cruiser Cabrios, an dem sich Chrysler von 2004 bis 2007 versuchte.

Tesla Model 3 (2019)
Tesla
Zum Vergleich: Beim originalen Tesla Model 3 passt die Dachlinie perfekt.

Hohe Preise

Den etwas groben Cabrio-Umbau bietet NCE für 29.500 Dollar (aktuell umgerechnet zirka 27.058 Euro) an – wer ein elektrisch schließbares Dach wünscht, zahlt happige 39.500 Dollar (36.230 Euro). Für alle Interessenten: NCE ist auch in Europa vertreten, die Niederlassung befindet sich in Barcelona.

Umfrage
Wäre der Tesla-Model-3-Cabrioumbau etwas für Sie?
999 Mal abgestimmt
Ja, kann man machen.Nein, kann man nicht machen.

Fazit

Die Idee ist einem Model 3 Cabrio ist nicht schlecht. Theoretisch. Die kaum vorhandenen Motorgeräusche machen aus der Fahrt mit offenem Dach einen ganz besonderen Spaß. Es gibt aber einen Grund, warum Elon Musk bislang keinerlei Interesse an einem offenen Model 3 gezeigt hat: weil's schlimm aussieht. Und eben nicht nur, weil NCE in seine Umbaukonstruktion nicht viel investiert zu haben scheint: Geöffnet fallen der nach 1980er-Jahre aussehende Erdbeer-Körbchen-Bügel und der auf dem Heck ruhende Verdeck-Kragen arg aus dem Rahmen. Und mit geschlossenem Dach wird's optisch ganz finster.

Daran gemessen ist der Umbaupreis recht hoch. NCE hat über 37 Jahre Cabrioumbau-Erfahrung und bereits mehrfach haben die Karosserie-Spezialisten an anderen Modellen bewiesen, dass sie es deutlich besser können.