30 Jahre Suzuki Swift
Ein Blick zurück

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Die letzten 30 Jahre haben unsere Autos stark verändert – in kaum einem Segment wird das so deutlich wie in der Kleinwagenklasse. Probefahrt mit zwei Generationen Suzuki Swift.

Suzuki Swift, 2013, 1983, Frontansicht
Foto: Suzuki

Würden sie zufällig nebeneinander parken, käme kaum jemand auf den Gedanken, dass es sich um direkte Verwandte handelt – zu verschieden sind die Wagen in ihrem Auftritt. Und dennoch verbindet sie mehr als nur das automobile Grundkonzept und ihre Herkunft. Denn auf beiden Modellen prangt das Typschild Suzuki Swift.

So bietet sich uns die einmalige Möglichkeit für einen Vergleich, der eigentlich gar keiner sein darf. Denn egal ob im Autoquartett oder nach modernen Testkriterien: Der Oldie kann eigentlich nur verlieren. Oder?

Unsere Highlights

Suzuki Swift feierte sein Debüt auf der Tokyo Motor Show

Rückblende, November 1983: Auf der Tokyo Motor Show feiert der Suzuki Swift seine Premiere als SA 310. Unter Mithilfe von General Motors entwickelt, bietet der 3,59 Meter kurze Zweitürer Platz für vier Personen und eine enorme Wendigkeit: Bei einem Radstand von 2,25 Meter kommt der Suzuki Swift auf einen Wendekreisdurchmesser von 9,20 Meter. Ein Highlight steckt unter der Motorhaube: Dort entwickelt ein hochmoderner Dreizylinder-Aluminiummotor 50 PS, die den nur 680 Kilogramm leichten Cityfloh auf gut 140 km/h beschleunigen. Das Einliter-Aggregat begnügt sich dabei mit 5,8 Liter Normalbenzin pro 100 Kilometer. Für einen Preis von 10.495 Mark ein durchaus attraktives Angebot.

Doch genug der Theorie, es wird Zeit für Eindrücke aus erster Hand. Während das Außendesign des Suzuki Swift I noch als nüchtern-funktional durchgeht, wäre diese Einordnung für das Cockpit eine glatte Übertreibung. Sein Kommandostand ist zwar weder funktionsüberladen noch unübersichtlich, doch erinnert das Interieur uns daran, dass bei Farb- und Materialwahl in den frühen 1980ern noch andere Vorlieben herrschten.

Dies gilt auch für die Bedienung: Scheibenwischer und Licht im Suzuki Swift I werden per Drucktasten seitlich des Kombiinstruments bedient, Heizung und Lüftung mit horizontal angeordneten Hebeln, damals typisch japanisch. Den Radioschacht deckt eine Blende ab, doch immerhin ist eine der Ablagen darunter für die Aufnahme von Compact-Cassetten vorbereitet – wer erinnert sich noch?

Dreizylinder im Swift trommelt ungeniert los

Musik brauchen wir heute ohnehin nicht, wir lauschen lieber dem charmanten Klang des Dreizylinders, der beim Beschleunigen noch ungenierter als heutige Exemplare lostrommelt. Die Dreigang-Wandlerautomatik (Serie: Fünfgang- Schaltgetriebe) raubt dem Suzuki Swift I zwar ein wenig Dynamik, trotzdem kommt er flott in Schwung und wird in Kurven eher durch sein gutmütig untersteuerndes Fahrwerk eingebremst als durch fehlende Leistung.

Wer direkt in einen aktuellen Suzuki Swift umsteigt, erlebt einen automobilen Kulturschock: Digitalanzeigen und Luxus-Extras beeindrucken hier ebenso wie das vergleichsweise aufwendige Innenraumdesign. Und erst der Fahreindruck: Mit einem aktuellen Suzuki Swift Sport ließen sich Kreise um den Urahn fahren, derart haben sich Leistung und Straßenlage verbessert, von den unsichtbaren Sicherheitssystemen ABS und ESP ganz zu schweigen. Aber auch in den Bereichen Geräusch- und Fahrkomfort ist der Unterschied beachtlich.

Dennoch macht auch die Fahrt im Urahn Freude: Weil sie uns daran erinnert, wie leicht und unmittelbar Autofahren sein kann.