Hyundai Santa Fe
Wir fuhren den Landy von Hyundai

Nachdem vor Wochenfrist bereits Fotos des neuen Hyundai Santa Fe veröffentlicht wurden, stand der neue SUV nun auch zum Reinsetzen und Anfassen bereit. Wir haben genauer hingeschaut.

Da steht er nun vor dir in einem sonnendurchglühten Innenhof. Die Farbe namens Terracotta Orange passt zu den erdfarbenen Wänden und sie leuchtet wie ein Sonnenuntergang in der Wüste. Um uns herum ist es jedenfalls ziemlich wüst, denn Hyundai hat als Ort für die erste Vorstellung der fünften Modellgeneration des Santa Fe – nun ja – Santa Fe gewählt.

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Also die Stadt in New Mexico. Die liegt ein paar Meilen südlich. Sie ist bekannt für die im Pueblo-Stil gebaute und original erhaltene Innenstadt, in der unter anderem das älteste noch in Funktion befindliche Regierungsgebäude auf dem amerikanischen Kontinent, den Gouverneurspalast von 1610. Auf Spanisch bedeutet der Name Heiliger Glaube.

Frontantriebs-Plattform vom Kia Sorento

Der Santa Fe – der Hyundai diesmal – wirkt hier noch größer, als er tatsächlich ist. Zwar basiert er auf der gleichen Frontantriebs-Plattform wie der Vorgänger und sein Kia-Bruder Sorento, doch mit seinem neuen kantigen Design kommt er sehr wuchtig und wertig rüber.

Sicher nicht von ungefähr erinnern einige der Linien und Designlösungen außen und innen sehr stark an Land- und Range Rover. Die nach hinten abflachende Dachlinie oder die schwarze C-Säule mit integriertem Griff, mit dem man sich aufs Dach hieven kann.

Wenn man sich traut. Immerhin gilt es dabei, eine Höhe von 1.720 Millimetern zu erklimmen, 15 Millimeter mehr als beim Vorgänger. In der Länge ist der Santa Fe dazu um 45 auf 4.830 Millimeter gewachsen, der Radstand beträgt 2.815 Millimeter (vorher 2.765 Millimeter).

Großzügige Ladeluke

Die Ähnlichkeiten zu britischen Premium-SUV hören bei Front- und Heckpartie auf. Vorn prägen die H-förmigen Tagfahrlichter den Eindruck. Die Lichtleiste, welche die beiden H verbindet, soll es für den europäischen Markt nicht geben, heißt es. Es käme bei künftigen Euro-NCAP-Einstufungen nicht gut an. Die Vertikalität der Front ist auch am Heck wiederzuerkennen, die Rückleuchten erinnern einige Kollegen an den Honda Accord Aerodeck, andere an den VW T3.

Die Klappe hinten verdeckt eine großzügige Ladeluke und ein ausladendes Cargo-Abteil, beides lag ausdrücklich im Visier der Entwickler. Genaue Angaben zum Ladevolumen gibt es noch nicht, die gibt es nach der Homologation für die jeweiligen Märkte. Schließlich werden Kofferraumgrößen nach unterschiedlichen Normen erfasst.

Viel Kopffreiheit in allen Reihen

Kräftig gewachsen zeigt sich auch der Raum für die Insassen. Die Innenhöhe in der ersten Reihe beträgt 1.045 Millimeter, das sorgt für viel Luft über dem Scheitel und für ein ausgesprochen großzügiges Raumgefühl. Das gilt in ähnlichem Maße auch für den Fond. Dazu wird es optional eine dritte Sitzreihe im Kofferraum, das gab es bisher nur beim Sorento.

Im Cockpit geht es betont nobel zu, hier werden die Range Rover-Einflüsse wieder deutlicher: Lenkrad und Infomonitor mit Klimabedienung darunter wirken so, als täten sie sonst in britischen Nobel-SUV Dienst. Das sieht fraglos gut aus, etwas mehr Originalität hätte dem Hyundai hier womöglich besser zu Gesicht gestanden.

Ebenfalls neu übrigens: Statt der Drucktasten für die Getriebefunktionen gibt es nun einen Drehschalter rechts hinter dem Lenkrad, ähnlich wie bei elektrischen Ioniq-Modellen. Natürlich gibt es dazu ein komplettes Set an Assistenzsystemen, vom proaktiven Driving Assist, den üblichen Spur- und Totwinkelwarnern, intelligenter Geschwindigkeitsregler bis zum Safe Exit Assist, der annähernde Fahrzeuge registriert und durch Verriegelung der Türen verhindert, dass Passagiere den Wagen verlassen.

Es hat sich ausgedieselt

Womit wir bei den Antrieben wären. Da haben es gegolten, die weltweit große Zahl an Motor- und Getriebevarianten zu verringern. Zwei Getriebe und vier Motoren wird es geben. Für Europa sind der 1.6 T-GDI mit 160 PS als Hybrid und mit 180 PS als PHEV mit Achtstufen-Automatik vorgesehen. Auf anderen Märkten werden noch zwei 2,5-Liter-Vierzylinder mit 194 und 281 PS und Doppelkupplungsgetriebe angeboten. Was definitiv nicht mehr dazu gehören wird: ein Diesel.

Ab August kommt der neue Santa Fe in Südkorea auf den Markt. Zur LA Motorshow im November ist das Debüt in den USA vorgesehen, Anfang nächsten Jahres sollte er in Europa auf den Markt kommen. Zu den Preisen wird noch nichts verraten. Etwas teurer soll der Santa Fe werden, der höheren Positionierung und der Größe entsprechend. Wer mit knapp unter 60.000 Euro rechnet, wird nicht so ganz falschliegen.

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Fazit

Mehr Design, mehr Größe, mehr Innenraum – der neue Hyundai Santa Fe strebt nach Höherem. Ob es in diesen höheren Sphären reichen wird, mit einer doch etwas betagten Frontantriebs-Plattform und elektrisch unterstützten 1,6-Liter-Vierzylindern anzutreten, wird sich zeigen.

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