Lexus LBX
Das kann der 136 PS starke Crossover

Mit dem neuen LBX versucht der Toyota-Luxusableger im Boom-Segment der Subkompakt-SUV zu landen. Kann das mit dem 4,19 Meter langen und 136 PS starken Crossover gelingen?

Lexus LBX
Foto: Lexus

Es ist ja nichts Neues, dass die weltweit sehr erfolgreiche Premiummarke Lexus in Europa – speziell auf dem deutschen Markt – nicht so gut ankommt. Nur etwas mehr als 30.000 Lexus verlieren sich im deutschen Straßenverkehr. Daran wird sich durch den neuen LBX vermutlich nicht allzu viel ändern, mit rund 1.500 Verkäufen in Deutschland wird fürs nächste Jahr gerechnet. 25.000 sollen es für ganz Europa werden. Nicht gerade üppig für ein Modell, das speziell für Europa entwickelt wurde.

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Lexus auf TNGA-Basis

Natürlich ist der LBX keine komplette Neuentwicklung. Er bedient sich dabei der Konzernplattform TNGA, und dabei insbesondere des Unterbaus des Toyota Yaris Cross. All das ist bereits bekannt. Ebenso dass ein hauseigener Powersplit-Hybrid als Antrieb zum Einsatz kommt, mit 136 PS Systemleistung und gegen Aufpreis mit einem zusätzlichen elektrischen Hinterrad-Modul als Allradler lieferbar ist.

Was nicht bekannt ist: wie sich nun fährt. Unauffällig trifft es möglicherweise am besten, und vielleicht ist das auch so gewollt. Das ist ausdrücklich positiv gemeint. Der LBX macht wenig Aufhebens um sich, er setzt sich unspektakulär in Bewegung und arbeitet so diskret und effizient, wie man es von Hybriden aus dem Toyota-Konzern gewohnt ist.

Im Stadtverkehr wuselt er munter mit, wirkt spontan und bleibt leise. Dabei nutzt er regelmäßig nur den Elektroantrieb, wirft nur gelegentlich den Dreizylinder-Benziner an. Der steuert übrigens zur Systemleistung (100 kW/136 PS) 91 PS bei. Deutlicher vernehmbar ist der langhubige Dreizylinder, wenn es mal flotter vorwärtsgehen soll. Dann plöttert er unverkennbar dreizylindrig los. Wenn man ordentlich drauftritt, beschleunigt der LBX nach Werksangabe in 9,2 Sekunden auf 100 km/h (Vmax 170 km/h).

Mit virtuellen Gängen

Ebenfalls aus anderen Konzernmodellen bekannt, sind die per Paddel schaltbaren virtuellen Gangstufen des Hybridantriebs. Das Ganze nennt sich Shiftmatic und tut so als habe er festgelegte mechanische Gänge. Dabei soll das Schaltgefühl eines sequenziellen mechanischen Getriebes simuliert werden. Tut es nicht

Jenseits der 100 km/h wird die Fahrt deutlich zäher, ob mit oder ohne Shiftmatic-Hilfe. Der kleine Lexus scheint eher für den Metropolenverkehr als für die große Reise gerüstet. Ansonsten kann man sich recht wohlfühlen. Das Ambiente ist freundlich gestaltet, Werkstoff- und Verarbeitungsqualität wirken deutlich wertiger als bei den meisten B-Segment-Mitbewohnern und der Federungskomfort ausgewogen.

Das alles gilt freilich mit einer Einschränkung: Für Insassen jenseits der 1,85 Meter, immerhin eine in Mitteleuropa keine allzu ungewohnte Körpergröße, wird es auf den beiden vorderen Sitzen schon etwas eng. Da wirkt etwa ein VW T-Cross deutlich erwachsener. Nicht ganz gefallen kann zudem Bedienung. Zwar verzichtete man beim LBX auf das Instrumentenlayout der Plattform-Cousins bZ4X und Prius mit den hochgesetzten Instrumenten und dem kleinen, tief platzierten Lenkrad, doch das Handhaben von Bordcomputer, Assistenzsystemen, Head-up-Display oder Geschwindigkeitsregelung über die Tasten in den Lenkradspeichen ist mühsam und verwirrend. Zudem ist das Navigationssystem nur unvollkommen eingebunden, es wirkt wie ein nachträglich eingebautes und nicht komplett mit dem Auto vernetztes Modul.

Ab 32.990 Euro soll der kleine Lexus übrigens kosten. Die Topversion mit elektrischer Hinterachse wird es ab 46.190 Euro geben. Viel Geld für ein kleines Auto.

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Fazit

Der ausgewogene Komfort, das solide Qualitätsgefühl und der verlässliche Hybridantrieb gefallen am kleinen Lexus. Das Platzangebot und die Bedienung sind dagegen nicht so überzeugend.

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Erscheinungsdatum 25.04.2024

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