Mitsubishi ASX (2023) Fahrbericht
Neuer bekannter Crossover

Mit der neuen Generation ASX soll es mit Mitsubishi in Europa wieder aufwärts gehen. Dieser punktet mit einer großen Antriebsvielfalt und einem wertigen Interieur. Wie fährt der kleine Crossover, der sich nur minimal vom Renault Captur unterscheidet?

Mitsubishi ASX (2023) schräg vorne
Foto: Mitsubishi

Moment, den kennt man doch. Richtig, beim im März erscheinenden neuen Mitsubishi ASX der zweiten Generation handelt es sich um einen kaum veränderten Zwilling des Renault Captur, der bereits seit drei Jahren erhältlich ist. Mitsubishi bedient sich also bei seinem französischen Allianzpartner. Mit Ausnahme der Logos und des Kühlergrills bestehen äußerlich keine optischen Unterschiede. Damit läutet Mitsubishi seinen Strategiewechsel ein, denn 2020 gab der Hersteller noch bekannt, sich aus Europa zurückzuziehen. Im Herbst kehrt der Kleinwagen Colt als modifizierter Renault Clio zurück. Beide dienen als Lückenfüller, bis in wenigen Jahren neue Elektroautos der Marke erscheinen. Deutschland ist für Mitsubishi ein wichtiger Markt, etwa die Hälfte der in Europa verkauften Modelle werden hier abgesetzt.

Unsere Highlights

Fünf Jahre Garantie und ein Qualitätssprung

Aufgrund der neuen Basis fällt der Neue mit 4,23 Meter 14 Zentimeter kürzer und etwas niedriger als das Vorgängermodell aus. Vorweg gleich das wohl wichtigste Argument, das der ASX gegenüber dem Original-Captur ins Feld führen kann. Mitsubishi gewährt fünf Jahre Garantie mit einer Kilometerbegrenzung von 100.000 Kilometern, Renault nur zwei Jahre ohne Begrenzung bietet. Ab März steht der ASX für mindestens 24.690 Euro bei den Händlern, das französische Schwestermodell startet rund tausend Euro günstiger. Dafür zählen im Mitsubishi Tempomat und LED-Tagfahrlicht stets zur Serienausstattung.

Und sonst? In den Eigenschaften unterscheidet sich der ASX nicht vom Renault. Vier Erwachsene finden genügend Platz vor, sofern sie nicht größer als 1,80 Meter sind. Die hohe Sitzposition begünstigt die Übersicht, im Innenraum übertrifft die ansprechende Materialqualität die des Vorgänger-ASX deutlich. Auch gut: Die Bedienung des Infotainments über den Hochkantbildschirm erfordert kein Studium der Betriebsanleitung. Kabelgebundenes CarPlay und Android Auto zählen zur Serienausstattung. In den Gepäckraum passen 422 beziehungsweise 265 Liter im Plug-In-Hybrid. Praktisches Detail: Die Rückbank lässt sich um 16 Zentimeter in Längsrichtung verschieben und vergrößert so bei Bedarf den Laderaum. Außen auf dem Gepäckraumdeckel fällt die unschön hervorstehende Rückfahrkamera ins Auge. Beim Renault wird diese durch das Logo verdeckt.

Komfortabel und im Stadtverkehr elektrisch

Vorn unter der Motorhaube stehen für den Crossover alle fünf verschiedenen Antriebe aus dem Captur zur Wahl. Einliter-Dreizylinder-Turbobenziner mit 91 PS und 1,3-Liter-Vierzylinder-Turbobenziner-Mildhybrid mit 140 PS erscheinen in Kombination mit einem manuellen 6-Gang-Getriebe. Letzterer ist auch in einer stärkeren Leistungsstufe mit 7-Gang-Doppelkupplungsgetriebe und 158 PS verfügbar. Besonders effizient sind die beiden Hybridmodelle, in dieser Klasse eine Seltenheit. Mitsubishi geht davon aus, dass sich 40 Prozent der Kunden für die Vollhybridvariante entscheiden werden. Diese leistet 143 PS und verknüpft einen 94 PS starken Benziner mit einem 49 PS starken Elektromotor. Das Topmodell stellt der Plug-In-Hybrid mit 159 PS Systemleistung dar. Mitsubishi bietet den PHEV nur in den höchsten Ausstattungslinien an, daher der große Preisunterschied. Beide verfügen über ein Multimode-Getriebe mit integriertem Startergenerator, das ohne Kupplung auskommt und den Benzinmotor sowie den Elektromotor verbindet. Durch diese Technik lassen sich vor allem im Stadtverkehr viele Wege elektrisch zurücklegen. Für den PHEV gibt Mitsubishi eine elektrische Reichweite von 49 Kilometer an. Das Umschalten zwischen Verbrenner- und Elektrobetrieb ist kaum spürbar.

Gleiches gilt leider auch für die rückmeldungsarme Lenkung, der es zudem ein wenig an Präzision fehlt. In engen Kurven beeinträchtigen auch die breiten A-Säulen das Sichtfeld. Allerdings legt der kleine Crossover ohnehin mehr Wert auf Komfort als auf Agilität und unterstreicht das mit seiner komfortablen Fahrwerksabstimmung.

ASX oder Captur? Bei dieser Frage kann die Nähe und der Service des Händlers die Entscheidung erleichtern. Oder die fünf Jahre Garantie des Mitsubishi. Renault bietet zwei Jahre.

Fazit

Mitsubishi hat für den ASX eine gute Basis gewählt: eine große Antriebsvielfalt inklusive zweier Hybride, ein wertiger und variabler Innenraum und nicht zuletzt fünf Jahre Garantie sind überzeugende Argumente.