Neuer Mitsubishi ASX
Das kostet der Captur-Klon

"Hoffentlich Allianz-versichert". Das dürften sich die Mitsubishi-Händler ab März 2023 denken, wenn mit dem nächsten ASX endlich wieder ein neues Modell in den Verkaufsraum rollt. Der kompakte SUV unter bekanntem Namen ist dann zwar im Modellprogramm der japanischen Marke neu, auf der Straße aber ein guter alter Bekannter.

9/2022, Mitsubishi ASX
Foto: Bernd Conrad

Die Renault-Nissan-Mitsubishi-Allianz macht es möglich. Nach dem Hin-und-her mit der Europastrategie von Mitsubishi bieten Importeur und Händler mit dem Space Star und Eclipse Cross Plug-in-Hybrid nur zwei teils angejahrte Modelle an. Ab März 2023 kommt ein Teil der Autos, die vom Band des Renault Captur in Spanien laufen, dazu.

Die Designer hatten bei der Gestaltung des Mitsubishi ASX kaum Arbeit, was vor allem an der ansonsten zu komplexen und teuren Produktion mit zwei unterschiedlichen Autos liegen dürfte. Außer einer anderen Grilleinlage mit Drei-Diamanten-Logo und Schriftzügen am Heck unterscheidet sich der ASX nicht vom Renault Captur. Das gilt ebenso für die Abmessungen. Egal ob unter französischer oder japanischer Flagge: Mit einer Länge von 4.228 mm und einer Breite von 1.797 mm hat der Fünftürer ein parkplatzfreundliches Format. Die Höhe von 1.573 mm hilft beim Ein- und Ausstieg ebenso wie bei der bequemen Sitzposition.

Unsere Highlights

Benziner, Hybrid, PHEV

Die Motoren entspringen ebenfalls dem Renault-Programm. Der Einstiegs-ASX hat einen Dreizylinder-Benziner mit 67 kW / 91 PS unter der Haube. Darüber rangiert der 1,3-Liter-Vierzylinder als 12V-Mildhybrid. In Verbindung mit manuellem Sechsgang-Schaltgetriebe leistet er 103 kW / 140 PS, mit Doppelkupplungs-Automatik 116 kW / 158 PS.

Hinzu kommen zwei Hybridmodelle. Der Vollhybrid ohne Stecker hat neben einem 1,6 Liter großen Benziner mit 67 kW / 91 PS zwei E-Maschinen an Bord, ebenso eine 1,2 kWh große Pufferbatterie. Weitere Strecken bis zu 49 Kilometer legt der Mitsubishi ASX als Plug-in-Hybrid zurück. Sein extern aufladbarer Akku hat eine Speicherkapazität von 10,5 kWh. Die Systemleistung dieser Variante liegt bei 117 kW / 159 PS.

Der ASX im ersten Check

Die Sitzprobe im neuen Mitsubishi ASX bietet keine Überraschungen. Wir können schon das Markenlogo im Lenkrad und das animierte Auto im Infotainment-Display als Beispiele hervorkramen, um die Unterschiede zum Renault Captur zu zeigen. Ach ja, Fußmatten mit Schriftzug gibt es auch noch.

Digitale Instrumente, je nach Modell in zwei unterschiedlichen Ausführungen, sind serienmäßig. In der Basis blickt man mittig auf ein sieben Zoll großes Display, das auch die Inhalte von Apple Carplay und Android Auto anzeigt. Das optionale 9,3-Zoll-System mit vertikalem Display bietet zusätzlich die Möglichkeit, das Smartphone kabellos zu integrieren.

9/2022, Mitsubishi ASX
Bernd Conrad
An die Audiobedienung musste sich der Autor noch gewöhnen.

Unabhängig davon bleibt die Audiobedienung über den hinter dem Lenkrad versteckten Satelliten gewöhnungsbedürftig. Zur Wiedergutmachung gefallen auch im ASX die satt rastenden Drehregler für die Klimabedienung. Auf der längs verschiebbaren Rücksitzbank findet man ordentliche Platzverhältnisse vor.

Fünf Jahre Garantie

Die Preise für den neuen ASX liegen leicht über Captur-Niveau. Los geht's bei 24.690 Euro für den 91-PS-Benziner in der Basisausstattung, die auch so heißt. Zum Vergleich: Das vergleichbare französische Pendant kostet 23.700 Euro. Wer den Mildhybrid-Benziner wählt, muss anfangs zur höherwertigen Intro-Edition oder Topausstattung greifen und zahlt mindestens 28.390 Euro (140 PS und manuelles Getriebe) oder 33.890 Euro (158 PS und DCT). Der Vollhybrid ist ab der zweitniedrigsten Ausstattungsstufe Plus erhältlich und kostet im günstigsten Fall 30.990 Euro. Der Plug-in-Hybrid steht mit wenigstens 39.390 Euro in der Preisliste (Intro Edition).

Die Mitsubishi-Händler jedoch mit einer längeren Garantie für Argumente sorgen: Der Importeur gewährt fünf Jahre bis zu einer Laufleistung von 100.000 Kilometern. Renault bietet eine Garantie von zwei Jahren ohne Kilometerbegrenzung, bei Nissan gibt es drei Jahre bis 100.000 Kilometer.

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Fazit

Wirklich Neues bietet der Mitsubishi ASX, zumindest für Kenner des Renault Captur, nicht. Was nicht schlimm ist. Denn die Händler der Marke können mit dem kompakten SUV ein ausgereiftes Auto mit ordentlichen Platzverhältnissen und modernen Antrieben verkaufen. Nur sechs Monate nach Marktstart des ASX wird es übrigens noch voller im Showroom: Dann kommt der neue Colt auf Basis des Renault Clio. Er soll sich aber deutlicher vom französischen Pendant unterscheiden.