Opel Adam Rocks im Fahrbericht
Mein Kleiner ohne festes Dach

Musik an, Motor an, Dach auf und los. Exklusiv hatten wir Gelegenheit, mit dem robuster angezogenen Opel Adam Rocks einen Ausflug zu unternehmen. Ein kecker Kleiner, der selbst Polizisten zum Fotohandy greifen lässt.

Opel Adam Rocks, Frontansicht
Foto: Achim Hartmann

Das Leben könnte so schön sein. Ein Tag im Freibad, danach bei Freunden den Grill anwerfen und zum Ausklang des Sommerabends noch eine Runde übers Land drehen. Im kürzlich abgeholten Opel Adam Rocks. Der kleine 1,4-Liter-Vierzylinder treibt uns mit seinen 100 PS flott voran, und natürlich ist das optionale Faltdach komplett offen. Der Fahrtwind rauscht durch das Cockpit. Vielleicht singen die Sportfreunde Stiller "Applaus, Applaus", oder Greenday rockt durch die Boxen, und ein paar Fußgänger blicken dem frechen Crossover-Wägelchen hinterher.

Unsere Highlights

Da aber eben nicht alles so perfekt im Leben läuft, darf unser Opel Adam Rocks nur 30 km/h fahren, das Radio geht auch nicht, und wir wecken mit der Studie, die im März auf dem Genfer Salon stand, nur die Fotoleidenschaft zweier Polizisten. Von einer Serienproduktion wollen die mitgereisten Opel-Männer ebenso wenig berichten wie von einem optionalen Faltdach. Auch wenn ihnen anzusehen ist, dass sie gern mehr verkünden würden.

Opel Adam-Karosserie bleibt unverändert

Verständlich, denn die grauen Radhausverbreiterungen, der angedeutete Unterfahrschutz sowie ein mittig angeordnetes Auspuffendrohr stehen dem 3,7 Meter kurzen Opel Adam Rocks ausgesprochen gut, ebenso die bumerangförmig angeordneten Blinker rund um die Nebelleuchten. 15 Millimeter mehr Bodenfreiheit, 18-Zoll-Räder inklusive abnehmbarer Zierclips sowie eine breitere Spur (40 Millimeter) komplettieren den robusten Auftritt.

Die Rohkarosse des Adam ist übrigens vom bulligen Auftritt nicht betroffen – gut für eine günstige Serienproduktion. Zusammen mit dem großen Faltdach, das sich per E-Motor noch etwas langsam bis zur C-Säule öffnen lässt, könnte Opel mit dem Opel Adam Rocks einen luftig-kultigen Kleinwagen anbieten, den keiner im Programm hat. Potenzielle Konkurrenten wie Fiat 500 C oder Citroën DS3 Cabrio sind schließlich eher schick als rockig.

Opel Adam rocks reagiert auf das Wetter

Dass der in unterschiedlichen Grautönen eingefärbte Opel Adam Rocks dennoch auch die Lifestyle-Klientel ansprechen möchte, zeigt ein Blick durch die Dachluke in den Innenraum. Beige Nappa-Lederbezüge (Farbton "Brandy") sorgen hier zusammen mit neonblauen Ziernähten an Sitzen, Lederlenkrad und Schaltknauf für eine edlere Anmutung.

Ähnlich der robusten Außenoptik und dem sorgfältig abgedichteten Faltverdeck wirkt auch der Innenraum sehr solide und seriennah. Damit er stets trocken bleibt, setzt Opel auf eine im Betriebssystem verankerte Wetter-App, die das Stoffdach des Opel Adam Rocks bei herannahenden Regenwolken selbstständig zuzieht. Jetzt fehlt nur noch die Freigabe zur Serienproduktion – gar nicht mal unwahrscheinlich. Bis dahin erweitert Opel in einigen Monaten das Motorenangebot um einen kleinen Turbobenziner mit Direkteinspritzung. Vielleicht gibt der ja dem Rocks den entscheidenden Schub. Dem sommerlichen Straßenbild würde es in jedem Fall nicht schaden.

Varianz des Opel Adam

Grundsätzlich ist der Adam bislang mit drei Benzinern (70, 87 und 100 PS) zu Preisen ab 11.500 Euro erhältlich. Zwölf Lack- und drei Dachfarben sowie zahlreiche Dekore ermöglichen im Zusammenspiel mit vier Ausstattungslinien und 30 Felgen schon jetzt eine enorme Vielfalt. Je nach Linie variiert allerdings die Liste der möglichen Optionen. Auf diese Weise verhindert Opel, dass beispielsweise ein violetter Adam ein gelbes Innenleben bekommt. Ein großes Panoramadach ist hingegen für alle Modelle zu haben. Ebenso ein cleveres und günstiges Infotainmentsystem (Intellilink), das das private Smartphone (300 Euro) als Navigator und Mediaplayer einspannt.

Fazit

Stärken: Das Faltverdeck erhöht die Fahrfreude und wertet den Adam deutlich auf. Zudem macht die Verarbeitung einen guten Eindruck. Schwächen: Die Crossover-Optik gefällt sicherlich nicht jedem – entsprechend niedrig könnte der Wiederverkaufswert ausfallen