Fahrbericht Peugeot 5008 (2017)
Das kann der große Crossover aus Frankreich

Auf Basis des 3008 steht im Juni der neue 5008 beim Händler. Fast 17 Zentimeter länger bietet er enorm viel Platz. Wir checken, was der mächtige SUV sonst noch so kann.

Peugeot 5008 (2017) Fahrbericht
Foto: Wolfgang Groeger-Meier

Zehn Dinge, die uns am neuen Peugeot 5008 aufgefallen sind

1. Die ungewöhnliche Mischung. Trotz seiner größeren Karosserie ist der 5008 nur 1.500 Euro teurer als sein kleiner Bruder. Peugeot sieht die beiden SUV als Freunde, die sich stützen und nicht gegenseitig Kunden wegnehmen. Der geringe Mehrpreis soll die Entscheidung vereinfachen. Wer einen kompakten Crossover sucht, nimmt den 3008. Wer etwas mehr Platz braucht, nimmt den 5008 ohne Zusatzsitze. Peugeot geht mit dem 5008 also neue Wege und vermischt die beliebten SUV-Eigenschaften wie Sitzhöhe und Rundumsicht mit den Qualitäten eines Vans. Ein Auto für alle, die ein geräumiges Auto suchen, denen ein Van mit Schiebetüren aber zu dröge ist. Bleibt nur zu abzuwarten, wie sich das auf den Absatz der Kombivarianten von 308 und 508 auswirkt.

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2. Der Platz. Natürlich. 16,5 Zentimeter länger als sein Plattformbruder, der 3008 und elf Zentimeter länger als sein Vorgänger offeriert der 5008 ein vorzügliches Raumangebot. Insbesondere die Fondinsassen, die es sich auf längs und neigungsverstellbaren Einzelsitzen gemütlich machen können, erhalten opulent viel Beinraum. Auch an Kopffreiheit mangelt es dank bewusst ausgeformten Dachhimmels wohl auch für ganz Große nie. Weiter hinten packt der Franzose 780 Liter weg. Maximal sind 1.940 Liter drin. Praktisch genauso viel wie der ähnlich positionierte Skoda Kodiaq (720 bis 2.065 Liter).

Peugeot 5008 (2017) Fahrbericht
Wolfgang Groeger-Meier
Für 800 Euro bietet Peugeot Klappsitze in der dritten Reihe an.

3. Die beiden Klappsitze im Fond, die Peugeot für 800 Euro anbietet. Sie lassen sich nicht nur einfach ausklappen. Nein – mit einem Griff kann man die rund 11 Kilo schweren Sitze auch ausbauen. So ergeben sich pro Sitz nochmals 40 Liter mehr Ladevolumen.

4. Die Qualität. Genau wie beim 3008 gefällt der 5008 mit sauberen Passungen, feinen Stoffen, bequemen Sitzen und der coolen Schaltergalerie in der Mittelkonsole. Gut so, denn nur so hat man eine Chance in dieser hart umkämpften Klasse.

5. Die Gelassenheit. Wie erwähnt länger, nur 60 Kilo schwerer, aber gesegnet mit einem Radstand von 2,84 Metern liegt der Franzose satt und sehr wankfrei auf der Straße. Zudem erspart er seinen Insassen ungebührliche Stöße oder ein Heck mit Wippfunktion. Sonderlich agil ist der Van freilich nicht, selbst wenn er mit seinem kleinen Lenkrad Sportlichkeit suggerieren möchte.

6. Die Antriebsqualitäten. Das Motorenportfolio fängt beim drehfreudigen, aber konzeptbedingt wenig druckvollen 120 PS starken 1.2-PureTech-Benziner an und endet bei einem Diesel mit 180 PS und Sechsgangautomatik. Letzteren konnten wir nicht fahren, wohl aber den 30 PS schwächeren BlueHDi 150. Laut Peugeot der erwartete Volumenmotor. Kein Wunder: 370 Nm stark legt sich der Diesel ab etwa 2.000 Touren kräftig ins Zeug, arbeitet leise und schiebt in Kombination mit einem etwas zu unpräzisen Sechsgang-Getriebe auch bei höheren Geschwindigkeiten gut an. Ein feiner Motor, der auch im Testalltag in der Redaktion in anderen Peugeot gut ankam. Ebenfalls verfügbar: der bewährte 1.6er Benziner mit 165 PS und Automatik.

Peugeot 5008 (2017) Fahrbericht
Wolfgang Groeger-Meier
Mit dem 150-PS-Diesel ist der 5008 flott unterwegs.

7. Der Allradantrieb. Fällt nur auf, weil er nicht zu haben ist. Wie beim 2008 und 3008 ist der SUV nur mit einer verstellbaren Schlupfkontrolle, Bergabfahrhilfe und M+S-Bereifung zu haben (ab 200 Euro). Da kaum ein SUV mehr ins Gelände muss und ein Fronttriebler mit 23 Zentimeter Bodenfreiheit sich auch so schon tapfer durch Matsch und Schnee kämpfen kann, werden die wenigsten Kunden den Allradantrieb vermissen, zumal der geringere Verbrauch im Alltag öfter auffallen dürfte.

8. Die niedrige Anhängelast. Maximal (BlueHDi 180) kann der 5008 nur 1,8 Tonnen an den Haken nehmen. Beim stärksten Benziner sind es nur 1.350 Kilo. Zum Vergleich: schon der schwächste VW Tiguan darf 1,8 Tonnen ziehen. Von den 2,3 Tonnen eines Kodiaq-Topmodells ganz zu schweigen.

9. Die Preise. Mit seinem Grundpreis von 24.650 Euro und einer üppigeren Ausstattung (Verkehrsschilderkennung und Spurhalteassistent sind Serie) liegt der 5008 nur knapp unter dem Skoda Kodiaq (ab 25.490 Euro). Und der erwähnte BlueHDi 150 kommt auf 34.050 Euro. Ein ebenso starker Skoda ist mit 31.040 Euro günstiger.

10. Die Ausstattung. An der gibt es beispielsweise beim BlueHDi 150, der nur als Allure zu haben ist, nichts zu meckern. Sämtliche Assistenzsysteme, Parkpiepser, Klimaautomatik, Mirror-Screen, ein umklappbarer Beifahrersitz und 18-Zölle sind schon dabei. Das relativiert den Abstand zum Skoda.

Fazit

Mit dem 5008 bieten die Franzosen einen noblen, geräumigen SUV-Van-Mix, der einige Kunden glücklicher machen dürfte als klassische Crossover mit starren Sitzen oder Renault mit seinen immer engeren Vans. Danke.