Skoda Fabia Monte Carlo
Kleiner Edel-Tscheche mit 150 PS

Hält der Skoda Fabia Monte Carlo, was sein Name verspricht? Auf zum Ortstermin: Col de Turini mit 150 PS.

Skoda Fabia Monte Carlo
Foto: IvoHercik.com

Die Automobilgeschichte ist eine Geschichte der Sondermodelle. Ob Swinger, Boston, Chasseur, Rolling Stones – oder eben Monte Carlo. Wobei schon dieser kleine Exkurs klarmacht, dass immer das drin ist, was draufsteht. Schlimm? Nö. Sehen wir uns dazu einfach den Skoda Fabia Monte Carlo an, der ab sofort in aktueller Generation die Monegassen-Familie der Tschechen ergänzt.

Skoda Fabia Monte Carlo
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150 PS generiert der Motor des neuen Skoda Fabia Monte Carlo.
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Wie immer geschmackssicher komponiert und – sofern geordert – am schwarzen Dach erkennbar. Abgesehen davon serienmäßig in schwarz: Kühlergrill, Spoilerlippe, Frontschürze mit großem Lufteinlass, Diffusor, Schriftzüge, Spiegelkappen, Seitenschweller sowie Heckspoiler. Color-Folklore, die den gar nicht mal so kleinen Kleinwagen sichtbar aufwertet. Zumal Skoda auch noch schwarze Aluräder aufsteckt, 16 Zoll in Serie, optional mit 17 oder 18 Zoll. Und genau diese 17er bekommen jetzt famosen Asphalt unter die Laufflächen. Also famos im Sinne von famous. Wir sagen nur: Col de Turini. Die Königsetappe der Rallye Monte Carlo als Check für das Sondermodell, in dem dann doch deutlich mehr Monte Carlo steckt als Mick Jagger weiland im Dreier Golf. Vor allem dann, wenn der Topmotor hinter den Glanzgrill darf, der 150 PS starke 1,5-Liter-TSI, gekoppelt ans Siebengang-DSG.

Es geht voran: Acht Sekunden auf 100

Junge, Junge, für dessen Fahrleistungen hätte sich mancher der Golf 3-Generation entleibt: in acht Sekunden auf 100, Topspeed 225 km/h. Und mit 250 Newtonmetern überdies stets genug Druck in der Mitte. So schraubt sich der Fabia von Monaco aus motiviert Richtung Gipfel, ab Sospel rund 1.200 Höhenmeter bis zum Gipfel auf 1.600 Metern. Und während du dich fragst, wie man auf so kurzer Strecke so unfassbar viele Kurven unterbringen kann, wird klar: Der Fabia bereitet hier im Zweiter-Dritter-Gang-Revier mehr Freude als jeder Breitbau-Supersportler, ja sogar manch echter Power-Sportsmann. Keine schweißnassen Hände, dafür pure Freude beim Kurvenfräsen, ab und zu sogar mal Vollgas-Gelegenheit, dazwischen leichtfüßiger Gipfelsturm. Ob Spitzkehre oder felsgesäumte flinke Biegung, der Fabia genießt den Auslauf am Col.

Top-Fahrwerk auch ohne Adaptivtechnik

Adaptivdämpfer? Haben wir nicht, kriegen wir auch nicht mehr rein. Wozu auch, die konventionelle Fahrwerksabstimmung kombiniert Komfort mit Rückmeldung, verzichtet auf Rempeln und Wanken, behält selbst auf rumpeligen Passagen die Ruhe. Respekt dafür. Wie für die Monte-Carlo-Innenausstattung mit Sportsitzen, deren Polster zwar etwas schaumstoffig rüberkommen, insgesamt jedoch gut stützen und peppig aussehen. So wie der Rest des sauber verarbeiteten, recht konsequent in Schwarz gehaltenen Innenraums. Carbondekor, Ziernähte, Hochglanzflächen und Chromakzente überzeugen, das Platzangebot vorn und hinten überrascht. Lenkung? Tiptop, leichtgängig, und exakt, mit ordentlich Rückmeldung. Das Sportprogramm reduziert die Servo-Unterstützung, die Gaspedal-Kennlinie des Motors wird bissiger.

Skoda Fabia Monte Carlo
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Das Cockpit des neuen Skoda Fabia Monte Carlo.

Einfache Grundbedienung

Passt nicht nur gut auf dem Col, den der Fabia mittlerweile erklommen hat, was abschließend Gelegenheit gibt, die grundsätzlich einfache Grundbedienung mit physischen Tasten und metallisierten Walzen zu preisen, dem konventionellen Dreh-Lichtschalter gar ein ewiges Leben zu wünschen. So wie den mechanischen Klimareglern. An das Amundsen-Infotainment mit 9,2-Zoll-Schirm kann man sich ebenso gewöhnen wie an das Digitalcockpit mit mehreren, jeweils sinnvollen Darstellungen. Billig ist der Spaß allerdings nicht, der Monte Carlo startet mit Einliter-Dreizylinder und 80 PS ab 20.550 Euro, mit 110 PS für 22.850, und endet beim 150 PS-Apparat mit DSG in Serie für 25.850 Euro.

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Fazit

Monte Carlo ist zwar "nur" eine Ausstattungslinie, aber eine, die Freude bereitet, den mittlerweile ohnehin ziemlich erwachsenen Fabia noch begehrenswerter macht. Speziell mit dem starken TSI geht er zudem zackig vorwärts.

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