Skoda Karoq (2022)
Was bringt das Facelift?

Der Karoq, nach dem Octavia der Topseller bei Skoda, hat nach fünf Jahren ein kleines Update durchaus verdient. Also checken wir mal, was der kleine SUV nun alles (noch) besser kann.

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Foto: Skoda

Schon erkannt? Die wohl wichtigste Änderung – abgesehen von Schürzen, Aero-Zutaten und Leichtmetallrädern – umrahmen den neuen Hexagonalgrill und sind hilfreich für alle, die gerne durch die Nacht fahren. LED-Matrix-Scheinwerfer. Kostenpunkt: leider 1.610 Euro. Aufmunternd sei aber erwähnt, dass LED-Scheinwerfer nun bei jedem Karoq serienmäßig an Bord sind. Viel mehr gibt’s von der Außenhülle nichts zu vermelden. Und innen? Legt Skoda etwas nach. Mehr softe Kunststoffe, neue Dekore und wichtiger: eine Klimazone für den Fond. Das bietet in der Klasse der kleinen SUV nicht jeder. Frisch dabei sind auch virtuelle Instrumente und ein Eco-Paket, das im Sinne der Nachhaltigkeit wohl jeder Hersteller kreieren muss. Die überaus sehenswerten Sitzbezüge bestehen hier teils auch recycelten PET-Flaschen. Zudem sollen allerlei LED für ein farbenfrohes Ambiente sorgen, wobei die Lämpchen mit Nachhaltigkeit nun wirklich wenig gemein haben.

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Das Cockpit des neuen Skoda Karoq.

Übermäßig viel hat sich also nicht geändert. Warum auch nicht, denn der 4,38 Meter große SUV ist bei der Kundschaft immer noch beliebt. Der Mix aus Platz, Rundumsicht, Nutzwert und Preis passt einfach. Selbst der Kofferraum verträgt mit bis zu 1.630 Litern Stauvolumen richtig viel Gepäck. Immer noch zu wenig? Das überaus variable Vario-Flex-Sitzkonzept mit seinen ausbaubaren Fondsitzen bleibt unverändert im Programm. Wer die Sitze rauszupft, kann noch mal 205 Liter mehr reinpacken. Dass Skoda insbesondere im Fond und Laderaum hundertprozentig auf harte Kunststoffe setzt, lässt sich fast verschmerzen.

Neue Evo-Motoren, aber keine Elektrifizierung

Also Klappe zu, und eben noch die Haube auf. Hier bleibt zumindest nominell vieles beim Alten, fleißig waren die Motorenentwickler dennoch. Wie erwartet spart sich Skoda jeglichen Elektrifizierungs-Aufwand, homologiert seinen Karoq lieber auf die aktuelle Motorengeneration (Evo) aus dem VW-Konzern. Zur Wahl sehen der Zweiliter-Diesel (115 und 150 PS), der Basis-Benziner 1,0 TSI (110 PS), ein 1.5 TSI mit 150 PS und als Topmodell eine 190 PS starke Variante des 2.0 TDI samt Allradantrieb und nass laufendem Siebengang-DSG. Nur als Sportline zu haben, ist er klar der Hero und zugegeben ein überaus unterhaltsamer Wagen (0-100 km/h: 7,0 Sekunden). Wirklich relevant ist er freilich nicht.

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Der Kofferraum fasst bis zu 1.630 Liter Gepäck.

Viel stimmiger zur Karoq-Philosophie passt der 1.5er mit 150 PS. Der emsige Motor schiebt gut an, bleibt dennoch leise, läuft vibrationsarm und sobald möglich knipst er die mittleren Zylinder kaum spürbar aus. Ein Siebengang-Doppelkupplungsgetriebe plus Allrad-Antrieb wäre zu haben, doch schon die Sechsgang-Box reicht im Grunde völlig aus. Präzise rastend, kurze Wege – ein Getriebe, ganz nach unserem Geschmack. Nur der sechste Gang ist im Sinne der WLTP-Daten einen Tick zu lang übersetzt. An Traktion fehlt es dem 1,4 Tonnen schweren SUV ebenso wenig. Also: Alles gut; zumal er preislich knapp unter 30.000 Euro bleibt.

Bis zu 1,8 Tonnen Anhängelast

Der ebenso starke Diesel, etwas brummig im Ton, und träge aus tiefen Touren liegt mit 33.330 Euro da deutlich drüber. Effizienter und drehmomentstark (immerhin mindestens 340 Nm als Handschalter) dürfte er sich da nur für Drehmoment-Freunde und Langstreckenfahrer lohnen. Interessant für alle solvente Gespannfahrer (plus 4.400 Euro) ist schließlich die Allradvariante mit DSG. Bis zu 1,8 Tonnen darf der 2.0 TDI 4x4 ziehen. Passende Nettigkeiten wie Anhänger-Rangierassistent, Trittbretter und ein solider Unterfahrschutz gibt’s weiterhin gegen Aufpreis.

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Im Fond gibt es nun eine eigene Klimazone.

Am Adaptiv-Fahrwerk hält Skoda ebenso fest. Gut, den so gerüstet überrascht der kleine SUV mit viel Federungskomfort. Kurze deftige Stöße bringen den Skoda ebenso wenig aus der Ruhe wie lange Wellen. Zu geschmeidig? Dann eben auf Sport stellen. Stichwort Sport: Auch für flottes Fahren über kurvige Straßen ist der Karoq ein kompetenter Partner. Das Fahrwerk ist nur noch im Verbund mit einer variabel übersetzten Progressiv-Lenkung zu haben (910 Euro). So eilt er flink durch Wechselkurven aller Art, bleibt sehr lange neutral auf Linie und macht richtig Spaß. Sind dann noch die Matrix-Scheinwerfer verbaut, kann ja nichts mehr schiefgehen.

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Nein, gerade bei E-Autos sind die hohen Karossen wenig sinnvoll, ein Kompaktwagen mit E-Antrieb wäre mir lieber.Ja, gerade bei E-Autos bietet sich die hohe Bauform wegen der Batterie im Boden an. Gleichzeitig bietet sie einen bequemeren Einstieg und besseren Überblick.

Fazit

Dezent optimiert, ist der Karoq jetzt wieder Up to date mit seinen Konkurrenten – und damit schnell überlegen. Denn Skoda wirft im Zuge des Facelifts wenig über Bord. Platz, Nutzwert, Bedienung, Federungskomfort – alles da und ausgewogen. Der Aufpreis für die Scheinwerfer ist leider deftig.