Subaru Levorg 1.6 GT Sport im Fahrbericht
Was kann der japanische Allrad-Kombi?

Bei Subaru tritt der Levorg das Vermächtnis des Legacy an. Mit allem, was Subaru ausmacht: Boxer, Turbo, Allrad.

Subaru Levorg 1.6 GT Sport, Frontansicht
Foto: Dino Eisele

Steigungshügel im Bosch-Prüfzentrum Boxberg, 15 Grad Neigung, links nasser Asphalt, rechts bewässerte Fliesen. Die Hand wandert zum Wählhebel, ein kurzer Ruck, die Lineartronic springt auf D. Fuß von der Bremse, Gas. Der Subaru scharrt kurz mit den rechten Rädern, bevor der symmetrische Allradantrieb mittels Lamellenkupplung und Active Torque Split sowie Traktionskontrolle jedem Rad das passende Drehmoment zuteilt, dann sprintet er über den Hügel, als ginge es auf trockener Straße geradeaus.

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Subaru Levorg mit nur einer Motorisierung erhältlich

Das kann er, der Subaru Levorg, doch Traktionstalent gehört ja zur Markentradition. Ein wenig mehr sollte er aber können, um ein würdiger Legacy-Nachfolger zu sein. Unter der neuen Kombi-Karosserie steckt in weiten Teilen die Technik des Impreza, samt 1,6-Liter-Direkteinspritzer-Turbo sowie stufenlosem Getriebe und Allradantrieb. 170 PS leistet der kleine Turbo, es ist die einzige Motorenoption, daher dürfte der Levorg wohl eher ein Zulassungs-Exot bleiben.

Denn Motor und Getriebe geben ein etwas gewöhnungsbedürftiges Paar ab, und man fragt sich, wieso der Hersteller so beharrlich an dieser Lösung festhält. Zwar hat das Getriebe sechs voreingestellte Gangstufen, die sich manuell mit den Wippen am Lenkrad anwählen lassen, doch wie in vielen Fällen ist auch hier das gut Gemeinte nicht ganz so gut gemacht.

Getriebe agiert unharmonisch

Denn die Eigenheit der Lineartronic, bei schnellem Gasgeben und stärkerem Bremsen auf sportive Absichten des Fahrers zu schließen, ist sehr nervig. Das Getriebe wechselt dann aus dem ruhigen, kontinuierlichen Modus in die programmierten Gangstufen, schaltet hoch und zurück und sorgt so für Unruhe. Zudem ist der langhubige Boxer (Bohrung mal Hub: 78,8 x 82 Millimeter) kein ausgesprochener Sparfuchs. Elf Liter Super je 100 Kilometer bläst er locker durch, wenn es etwas zügiger wird.

Allerdings hat der Subaru auch erfreuliche Seiten: die sauber abgestimmte Lenkung, das ordentliche Raumangebot, die gute Verarbeitungs- und Materialqualität sowie die gute Übersichtlichkeit. Auch bei der Bedienung gibt es wenig zu mosern, die um den etwas trägen Touchscreen platzierten Tasten ermöglichen schnellen Zugriff auf alle wichtigen Funktionen. Von denen gibt es reichlich, denn der teure Subaru Levorg Sport (34.900 Euro) ist recht komplett ausgestattet.

Vor- und Nachteile
Subaru Levorg 1.6 GT Sport
Makellose Traktion,
solide Verarbeitung,
eingängige Bedienung,
sichere Fahreigenschaften,
reichhaltige Ausstattung
Hoher Verbrauch,
mäßige Bremsleistung,
unharmonische Automatik
Technische Daten
Subaru Levorg 1.6GT 4x4 Sport
Grundpreis37.200 €
Außenmaße4690 x 1780 x 1490 mm
Kofferraumvolumen522 bis 1446 l
Hubraum / Motor1600 cm³ / 4-Zylinder
Leistung125 kW / 170 PS bei 4800 U/min
Höchstgeschwindigkeit210 km/h
0-100 km/h9,1 s
Verbrauch7,2 l/100 km
Testverbrauch8,6 l/100 km