Hamilton-Wechsel verändert Fahrermarkt
Noch kein Formel-1-Rad hat sich 2024 auf dem Asphalt gedreht, da kocht die Gerüchteküche auf dem Fahrermarkt bereits über. Der Sensations-Transfer von Lewis Hamilton zu Ferrari (1.2.) schockte die Formel 1. Mercedes steht nun ohne seinen Starpiloten für das Jahr 2025 da und aus dem Nichts ist wieder ein Cockpit bei einem Top-Team frei.
Viele Fahrer werden in den Medien mit dem freien Platz bei Mercedes in Verbindung gebracht. Einer davon ist Alex Albon. Der Thailänder lieferte seit seinem F1-Comeback bei Williams 2022 zwei starke Saisons ab. Nach dem Abschied bei Red Bull Ende 2020 rehabilitierte sich Albon. Ein Wechsel zu Mercedes würde passen, weil er dort auf Kumpel George Russell treffen würde. Dessen Platz bei Williams übernahm Albon 2022.
Auch Red Bull könnte laut verschiedenen Medienberichten wieder ein Auge auf Albon geworfen haben. Sergio Perez' Vertrag läuft Ende 2024 aus. Der Mexikaner geriet nach einer durchwachsenen Saison 2023 in die Kritik und steht für das kommende Jahr gehörig unter Druck.
Alex Albon hat sich nach zwei starken Williams-Saisons in den Fokus der Top-Teams der Formel 1 gefahren.
Albon hält sich die Türen offen
In seiner Medienrunde nach der Vorstellung der Lackierung des Williams FW46 bezog Albon Stellung zu den Gerüchten. "Es ist nicht mein Bereich, das ist eher ein Thema für mein Management. Ich fokussiere mich aufs Fahren", wiegelte Albon etwaige Annäherungsversuche anderer Teams ab.
"Mein kompletter Fokus liegt auf Williams. Ich schaue auf die langfristige Zukunft des Teams. Natürlich wird es die Zeit zeigen. Die Dinge verändern sich schnell, das weiß man ja. Und man weiß auch, dass es immer viele Gerüchte gibt."
Der 27-Jährige ordnete seine persönliche Leistungsstärke ein und stellt sich ein gutes Zeugnis aus. "Ich bin nah an meinem Zenit. Raum für Verbesserung gibt es natürlich immer. Mit meiner Erfahrung verdiene ich ein Auto, mit dem ich um Podien und Siege kämpfen kann. Da will ich nur ehrlich sein, wie ich mich selbst sehe. Am liebsten würde ich das hier mit Williams schaffen."
Aktuell konzentriere er sich nur auf die neue Saison: "Ich freue mich schon zu sehen, wie sich der FW46 entwickelt, wie sich das Auto in Bahrain anfühlt. Und nach vier bis sechs Rennen will ich ein Gespür bekommen, wie unser Fortschritt als Team aussieht." Doch ein Hintertürchen für einen möglichen Wechsel lässt sich Albon am Ende seiner Medienrunde noch offen: "Es ist für mich klar, dass wenn ich mir den Fahrermarkt ansehe, die Teams dieselben Fahrer für 2025 und 2026 wollen. So sieht es momentan aus. Wir werden sehen."
Albon saß bereits 2019 und 2020 bei Red Bull in einem Top-Auto. Der Thailänder könnte 2024 zu Red Bull zurückkehren.
Vowles will Albon halten
Sein Teamchef James Vowles dürfte von den Gerüchten weniger angetan sein als sein Pilot und äußerte sich in seiner Medienrunde beim Launch-Event ebenfalls zu den Berichten. "Alex steht bis Ende 2025 bei Williams unter Vertrag. Die Berichte über einen Wechsel sind bestenfalls Spekulation."
Viel mehr hob der ehemalige Mercedes-Strategiechef hervor, was Williams seinem besten Pferd im Stall bieten müsse. "Es ist unser Job, ein Umfeld bei Williams zu schaffen, das ein Kaliber wie Alex verdient. So einfach ist das. Und ich sage das, seitdem ich hier bin. Er ist ein unglaublicher Fahrer."
Vowles streute Albon weiter Rosen. "Er verdient einen Platz an der Spitze des Feldes. Seine Leistungen letztes Jahr unterschieden sich kaum von denen anderer Weltmeister, mit denen ich zusammengearbeitet habe. Er hat das halbe Feld hinter sich gehalten."
Williams-Teamchef will Alex Albon unbedingt halten und streut seinem F1-Fahrer Rosen.
Aufwärtstrend bei Williams entscheidend
Der Austausch über die Pläne von Williams findet zwischen Albon und Vowles regelmäßig statt, wie der 44-Jährige erklärte: "Wir haben gute Gespräche, wo wir aktuell sind und wie wir nach vorne kommen wollen und die gemeinsame Reise noch lange andauert. Wir müssen uns das Recht erarbeiten. Es ist nicht gegeben. Ich hoffe, das schafft Klarheit für die Situation mit Alex."
Den Aufwärtstrend will Williams 2024 fortsetzen, um Albon halten zu können. "Wir wollen der Welt zeigen, dass wir nach vorne kommen und uns nicht zurückbewegen." Doch was passiert, wenn Williams stagniert? Würde Vowles seinem Schützling beim Wunsch nach einem vorzeitigen Wechseln im Weg stehen? "Ich habe Verantwortung für Williams. Das ist das Wichtigste für mich. Es ist nicht nur die Verantwortung für ein einzelnes Individuum, in diesem Fall Alex."
