Die teuersten F1-Autos
Kimi-McLaren verpasst die Top Ten knapp

Bonhams hat im Rahmen des F1-Finales von Abu Dhabi einen McLaren-Mercedes MP4-21 für rund 2,5 Millionen Euro versteigert. Das reicht in der Liste der teuersten F1-Autos aber nur zu Rang 11. Wir verraten Ihnen, welche Rennwagen für das meiste Geld den Besitzer gewechselt haben.

McLaren-Mercedes MP4/21 - Formel 1 - 2006
Foto: Bonhams

Formel-1-Renner waren schon immer die schnellsten Autos ihrer Zeit. Man sollte meinen, dass sie deshalb auch als begehrte Sammlerobjekte bei Auktionen die Rekorde knacken. Doch wenn der Hammer fällt, bringen legendäre Le-Mans-Renner und seltene Seriensportwagen oft die deutlich höheren Ergebnisse.

Das teuerste Auto der Welt ist das Mercedes 300 SLR Uhlenhaut Coupé. Im Frühjahr 2022 wechselte der kultisch verehrte Supersportwagen aus dem Baujahr 1955 für 135 Millionen Euro den Besitzer. Mercedes hatte die Veräußerung des eigenen Tafelsilbers selbst organisiert und dafür auch Kritik einstecken müssen.

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Den Bestwert, was freie Auktionen angeht, hält aktuell ein 1962er-Ferrari 330LM/250 GTO, der im November 2023 51 Millionen Euro kostete. Da können die Grand-Prix-Renner nicht ganz mithalten. Bisher schafften es überhaupt nur drei F1-Autos, in einen zweistelligen Millionenbereich vorzudringen. Den Rekord hält dabei aktuell der Mercedes W196R.

Ferrari F2003 - Michael Schumacher - Sothebys - Auktion 11/2022
Sotheby's

Schumacher-Ferrari dominieren die Top Ten der teuersten F1-Renner aller Zeiten.

Original-Silberpfeil an der Spitze

Das zweite Weltmeisterauto von Juan-Manuel Fangio kam im Juli 2013 am Rande des Goodwood Festival of Speed unter den Hammer. Das siegreiche Gebot lag am Ende bei 19.601.500 britischen Pfund, was nach heutigem Umrechnungskurs einer Summe von ungefähr 22 Millionen Euro entspricht. Damit liegt der Silberpfeil einsam an der Spitze der teuersten F1-Renner aller Zeiten.

Auf Platz zwei folgt ein weiterer Silberpfeil – der Mercedes W04 aus dem Jahr 2013. Lewis Hamilton setzte das Chassis mit der Nummer W04-04 in 14 von 19 Saisonrennen ein. Der Rekordsieger feierte mit dem Mercedes seinen ersten Sieg für die Truppe aus Brackley. Obwohl das Auto keine Weltmeister-Titel einfuhr, war es dem neuen Besitzer bei der Auktion in Las Vegas 2023 satte 18,8 Millionen US-Dollar wert. Umgerechnet sind das 17,2 Millionen Euro.

Rang drei belegt der Ferrari F2003-GA, mit dem Michael Schumacher 2003 seinen sechsten WM-Titel erreichte. Das Auto ging in die F1-Geschichte ein. In Chassis Nummer 229 gewann der Deutsche insgesamt fünf Rennen. Eigentlich hatte Sotheby's bei der Auktion im November 2022 "nur" mit gut neun Millionen Euro gerechnet. Am Ende bezahlte ein Telefonbieter satte 13 Millionen Franken (ca. 13,1 Mio. Euro).

In den Top Ten finden sich noch einige weitere Schumi-Ferraris. Den vierten Platz belegt der Ferrari F2001, mit dem der Kerpener in der Saison 2001 die Rennen in Monaco und Ungarn gewinnen konnte und am Ende auch Weltmeister wurde. Die rote Göttin wurde 2017 für 7.504.000 US-Dollar bei einer Sotheby’s Auktion in New York verkauft. Die Summe ging damals an die persönliche Stiftung von Schumacher.

McLaren MP4-25A - Formel 1 2010 - Auktion - Hamilton - RM Sothebys - 2021
RM Sothebys / LAT

Der teuerste McLaren schafft es nur auf Rang sieben. Der MP4/25A war das erste Hamilton-Auto überhaupt, dass bei einer Versteigerung unter den Hammer kam.

Schumi-Ferraris besonders begehrt

In der Liste der teuersten Autos rundet der Ferrari F2002 aus dem Jahr 2002 die Top 5 ab. Das fünfte Weltmeisterauto von Michael Schumacher hatte am Rande des Saisonfinales 2019 in Abu Dhabi für 6.643.750 US-Dollar den Besitzer gewechselt. Mit dem Auto hatte Michael Schumacher auf dem Weg zu seinem Titel Siege in San Marino, Österreich, Frankreich und Ungarn gefeiert.

Knapp dahinter folgt der F300 aus der Saison 1998. Es handelt sich um die Chassis-Nummer 187, mit der Schumacher alle vier Rennen gewann, in denen er mit dem Fahrzeug am Start stand. Im August 2022 erzielte der Rennwagen bei Sotheby's ein Höchstgebot von 6.220.000 US-Dollar.

Nach zwei Mercedes und vier Ferrari unter den ersten sechs folgt mit dem McLaren MP4-25A auf Rang sieben endlich etwas Abwechslung. Das Auto wechselte im Juli 2021 bei einer Auktion in Silverstone für 4,8 Millionen britische Pfund den Besitzer. Es war das erste Mal, dass ein Hamilton-Renner unter den Hammer kam.

Ein weiterer McLaren verpasste 2023 bei einer Bonhams-Auktion in Abu Dhabi knapp die Top Ten. Es handelte sich um den MP4-21, mit dem Kimi Räikkönen 2006 acht Rennen bestritt und zwei Podiumsplätze einfuhr. Beim letzten Einsatz in Monte-Carlo sorgte ein Kabelbrand im Heck für einen Ausfall. Restauriert wechselte das Auto für 2,5 Millionen Euro den Besitzer.

Jordan 191 - Chassis no. 191/6 -  Bonhams Auktion 2023
Bonhams
2019 brachte der Jordan 191 (Chassis 191/6) noch 1,4 Millionen Euro. 2023 fiel der Hammer erst bei knapp 1,5 Millionen Euro.

Jordan 191 steigert sich im Wert

Ebenfalls knapp hinter den Top Ten reiht sich auch noch ein weiteres interessantes Auto ein, das mit Michael Schumacher in Verbindung gebracht wird. Im Jordan 191 feierte der Kerpener 191 in Spa-Francorchamps sein Formel-1-Debüt. Vom britischen "Telegraph" wurde der grüne Renner dazu noch zum schönsten Auto aller Zeiten gewählt.

Dass bei einer Bonhams-Auktion im Februar 2023 nur knapp 1,5 Millionen Euro erzielt wurden, lag vor allem daran, dass es sich um Chassis Nr. 191/6 handelte, das 1991 in Spa von Teamkollege Andrea de Cesaris pilotiert wurde. Dasselbe Fahrzeug hatte erst vier Jahre zuvor bei einer Speedmasters-Auktion den Besitzer gewechselt, bei der der Hammer schon bei 1,4 Millionen Euro fiel.

In der Galerie zeigen wir Ihnen die teuersten Formel-1-Renner aller Zeiten.