Neue F1-Autos im Carbon-Look
Die dunkle Seite der Formel 1

Alle zehn Formel-1-Teams haben ihre Präsentationen absolviert. Neben eindeutigen Technik-Trends gibt es auch beim Design der Neuwagen viele Gemeinsamkeiten. An allen Ecken und Enden wird an der Lackierung gespart. Wir zeigen Ihnen in der Galerie, wo überall das blanke Carbon durchblitzt.

Ferrari - Carbon - Design - F1 - 2023
Foto: Ferrari

Die Königsklasse zeigt sich in diesem Jahr von ihrer dunklen Seite. Der Vorjahrestrend zu immer mehr unlackierten Carbon-Flächen wird jetzt bei vielen Neuwagen in noch radikalerer Form fortgesetzt. Noch immer scheint es den Ingenieuren schwer zu fallen, an das Gewichtslimit von 798 Kilogramm zu kommen. Da würden sich die Techniker die fünf bis sechs Kilogramm für eine Komplettlackierung natürlich gerne sparen.

Beim Blick auf die 2023er Startaufstellung fällt der Mercedes besonders ins Auge. Das Werksteam wird in diesem Jahr fast komplett auf Farbe auf der Außenhaut verzichten. Nur an ein paar Stellen wurde die Carbon-Struktur schwarz übergepinselt, um den Kontrast für die Sponsorenlogos zu erhöhen und auf der Motorhaube ein paar graue Sterne sichtbar zu machen.

Unsere Highlights
Aston Martin - Carbon - Design - F1 - 2023
Aston Martin
Die Teams versuchen, die schwarzen Stellen so gut es geht zu verstecken - zum Beispiel in der Mulde im Seitenkasten.

Acht unlackierte Frontflügel

So konsequent wie am nicht mehr silbernen Silberpfeil ist die Diätkur zum Glück nicht bei allen Autos vollzogen worden. Es wäre ja auch langweilig, wenn am Ende alle Rennwagen in einem komplett schwarzen Look antreten würden. Die meisten Teams versuchten beim Design einen guten Kompromiss zu finden. Mal setzte sich mehr die Marketing-Abteilung durch, mal die Ingenieure.

Schaut man sich die Bilder der zehn neuen Autos an, so ist klar zu erkennen, wo sich am ehesten auf Farbe verzichten lässt, ohne dass es das Gesamtbild stört. Vor allem am vorderen und hinteren Ende ist bei der aktuellen Rennwagen-Generation viel Carbon zu erkennen. Mit Haas und Alpine zeigen nur zwei Teams am Frontflügel farbige Flächen.

Was das Heckleitwerk angeht, fallen neben Haas und Alpine auch noch Alpha Tauri und McLaren aus der Reihe. Bei McLaren war es im Vorjahr noch andersherum – vorne Farbe, hinten unlackiert. Jetzt erstrahlt der Heckflügel fast schon etwas überraschend im traditionellen Papaya-Orange. Dafür schimmert auf der Motorhaube und am Cockpitrand jetzt noch großflächiger die Kohlefaser-Struktur durch.

Ferrari - Carbon - Design - F1 - 2023
Ferrari
Der Ferrari hat an mehreren Stellen auf rote Farbe verzichtet.

Schwarze Löcher im roten Ferrari

Manche Teams versuchen die schwarzen Löcher so gut wie möglich zu verstecken. So scheint der Ferrari auf den ersten Blick immer noch komplett im traditionellen Rot zu erstrahlen. Doch bei genauer Betrachtung wurde gleich an mehreren Stellen auf die Signalfarbe verzichtet: Hinten an der Motorhauben-Finne, unten am Seitenkasten, seitlich am Cockpitrand und sogar in einem schmalen Streifen oben auf der Frontpartie.

Den Trend zu einer tiefen Rinne in der Oberfläche der Seitenkästen nutzen ebenfalls einige Teams, um hier fast unbemerkt ein paar Gramm Farbe einzusparen. Nur aus der Vogelperspektive erkennt man bei Alpine, Aston Martin und Haas, dass die Mulden komplett unlackiert bleiben.

Umso mehr springt beim Alpine ins Auge, dass die seitliche Ausbeulung weiter oben an der Motorhaube keine Farbe bekam. Die dunkle Carbon-Wölbung erinnert beim ersten Blick an ein schwarzes Ofenrohr.

In der Galerie zeigen wir Ihnen noch einmal, wo die zehn Autos dieses Jahr genau an Farbe sparen und wer das Sichtcarbon am elegantesten in das Design-Schema integriert hat.