Noch zwei Rennen. Die Formel-1-Saison 2022 biegt endgültig auf die Zielgerade ein. An diesem Wochenende gastiert der Grand-Prix-Zirkus in Sao Paulo. Eine Woche später steigt das Finale in Abu Dhabi. Dann ist schon wieder Feierabend. Besonders die Mechaniker werden es feiern. Für sie sind 22 Rennen plus Testfahrten in einem Jahr ein wahrer Knochenjob.
In Brasilien aber feiern zunächst die Fahrer und die Fans. Die Piloten schätzen den 4,309 Kilometer langen Kurs in Interlagos. Es gibt praktisch keinen, der nicht gerne hierher reist und Rennen fährt. Die Fahrer treffen auf eine flüssige Rennstrecke, die ein wenig Go-Kart-Flair versprüht und obendrein zu den besten Überholstrecken im Rennkalender gehört. Zwei lange Geraden und zwei DRS-Zonen erleichtern dem Verfolger die Aufgabe, am Vordermann vorbeizugehen.
Viertkürzeste F1-Strecke der Saison
Nach Monaco, Zandvoort und Mexiko ist der Kurs in Sao Paulo der viertkürzeste der Formel 1. Das Autodromo Jose Carlos Pace, benannt nach dem brasilianischen Rennfahrer mit italienischen Wurzeln, ist nicht nur ein Garant für spannende und actiongeladene Rennen – wie es das Vorjahr mit der doppelten Aufholjagd von Lewis Hamilton in Sprint und Hauptrennen einmal mehr bewies. Sondern auch immer für Party auf den Tribünen gut. Am Rennwochenende herrscht hier meist Karneval-Stimmung auf den Zuschauerrängen.
Die Teams und Fahrer erwartet ein technischer Kurs, der Kompromisse bei der Abstimmung verlangt. Wenig Abtrieb im ersten und letzten Sektor, viel im kurvenreichen Mittelabschnitt. Da schauen die Technik-Fans besonders auf den Heckflügel. Für welche Richtung entscheiden sich die Ingenieure? Das Wetter könnte die Aufgabe verkomplizieren. An allen drei Fahrtagen könnte es in Interlagos regnen.
Am Donnerstag (10.11.) konnten es die Fahrer noch gemütlich angehen lassen: Strecken-Besichtigung, Medien-Termine, Briefings mit den Ingenieuren. Einer fehlte: McLaren-Pilot Lando Norris hütete das Hotelzimmer. Er hat sich vermutlich eine Lebensmittelvergiftung eingefangen und verzichtete auf die Medienrunden. Die Mechaniker konnten sich keine Pause erlauben. Sie schraubten die Autos für das Rennen in Sao Paulo zusammen. Und wir haben ihnen dabei über die Schultern geschaut.
An der Streckenführung selbst hat sich nichts verändert. Dafür überarbeitete die FIA die Auslaufzonen. In der von Kurve eins wurden Betonklötze und Reifenstapel aufgebaut. In den Kurven sechs und sieben gibt es in der Auslaufzone auf der linken Seite neue Leitplanken. Zwischen den Kurven 10 und 14 wurden neue Leitschienen und Fangzäune errichtet. Und mit Fuhren auf der rechten Seite der Startziel-Gerade will man die Gefahr von Aquaplaning mindern. Ach ja, ein Sprintrennen findet auch statt. Viel zu erzählen in Brasilien. In der Galerie gibt es die ersten Impressionen.
