Erlkönig Porsche 911-Facelift
Carrera, Turbo & Co. aufgefrischt ab Frühsommer

Porsche erprobt das Facelift des 911 der Baureihe 992. Bereits vor vielen Wochen ist es unserem Erlkönig-Fotografen gelungen, den Turbo, den Carrera sowie das Cabrio bei Wintertests zu erwischen. Nun gibt es neue Bilder vom 911 Targa sowie Interieur-Fotos.

Erlkönig Porsche 911 Facelift
Foto: Stefan Baldauf

Seit 2018 ist der aktuelle Porsche 911 – intern 992 genannt – auf dem Markt. Die Faceliftversion 992.2 rollt ab Frühsommer 2024 zu den Händlern, wie Porsche-Chef Oliver Blume bei der Vorstellung der Bilanzahlen von 2023 am 12. März 2024 bestätigte.

Porsche 911 Carrera: Kommt das Facelift mit Saugmotor?

Damit ist der Carrera 992.2 das erste Modell, das in den Genuss der kräftigen Überarbeitung kommt. Optisch wird es keine signifikanten Änderungen im Blech geben, stattdessen verpasst Porsche dem 911 Carrera eine neue Front- und Heckschürze. Der Prototyp zeigt ein neues Design der Frontschürze mit größeren Lufteinlässen und auffälligen vertikalen Klappen, die wahrscheinlich aktiv sind. Das Innendesign der Scheinwerfer wurde überarbeitet, zudem die Blinker integriert. Sie sitzen aktuell noch in der Frontschürze.

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Am Heck verpassen die Desiger dem Elfer 2.0 Rückleuchten mit doppeltem Balken, außerdem erhält der Heckdiffusor sowie die Auspuffendrohre ein neues Design. Letztere wandern weiter in die Mitte der Hecks.

Das schürt die Gerüchte, der 911 könnte mit dem 4,0 Liter großen Sechszylinder-Boxer, bekannt aus dem 718 Cayman GT4 an den Start gehen. Das freisaugende Aggregat leistet in der kleineren Baureihe 400 PS, während der aktuelle 3,0-Liter-Biturbo im Carrera auf 385 PS kommt. Der Hinweis auf größere Motoren stammt von Chefingenieur Frank-Steffen Walliser, der 2020 in mehreren Medien erklärte, dass größere Motoren wegen der schärferen Emissionsvorschriften in Europa zurückkehren könnten. Internen Quellen zufolge bleibt also der Vierliter-Sauger nicht mehr wie aktuell den 911 GT-Modellen vorbehalten – das wird Fans der freisaugenden Aggregate freuen.

Doch nicht nur bei den konventionellen Aggregaten gibt es Neuerungen. Gegen Ende der Bauzeit ab 2026 wird die Baureihe um einen Porsche 911 Hybrid ergänzt, dessen Performance bei rund 700 PS liegen dürften.

Im Innenraum des 911 nach dem Facelift scheint Porsche auf Kontinuität zu setzen. Die neuesten Erlkönig-Bilder zeigen, dass es bei dem Digitaldisplay mit geschwungenem Cockpitdach hinter dem dreispeichigen Volant bleibt. Das Display in der Mitte des Armaturenträgers bleibt in der Form identisch zum aktuellen Modell – auch wenn die Erlkönig-Bilder noch einen provisorischen Eindruck vermitteln. Die Mittelkonsole mitsamt Wählhebel und Schaltern ist ebenfalls gleich.

Porsche Turbo: Mehr Power und Hybrid

Aktuell holt der 3,8-Liter-Twin-Turbo-Boxer aus seinen sechs Zylindern 580 PS und 750 Nm Drehmoment. Hier erwarten wir wie für Porsche üblich eine Leistungssteigerung in Richtung 600 PS, auch der Preis von aktuell 194.650 Euro wird steigen. Des Weiteren wird Porsche auch einen Hybrid-Antrieb im Turbo anbieten, der sich dann als 911 Turbo S E-Hybrid manifestiert. Blume erklärt dazu: "Dabei setzen wir in der Serie erneut auf eine Technologie, die wir aus dem Motorsport ableiten." Dieses Modell wird derzeit auf dem Nürburgring getestet und verfügt über eine 400-Volt-Systemspannung und eine Leistung von fast 700 PS.

An der Front trägt der Sportler eine Frontschürze im neuen Design mit ebenfalls neuen aktiven Luftklappen. In der Mitte unterhalb des Kennzeichenfelds sind zwei Sensoren für die Fahrerassistenzsysteme untergebracht. Sie dürften in der Serienversion stärker verborgen sein. Das aktuelle Modell weist an dieser Stelle nur einen Sensor auf. Die kreisrunden kleinen Tagfahrleuchten entsprechen nicht dem Serienzustand und sind nur aufgesetzt, um das Schürzen-Design zu verschleiern. Am Heck zeigt sich das bekannte LED-Leuchtenband, das in der Facelift-Version jedoch unterbrochen ist und die Heckleuchten vom Mittelteil des Bands absetzt. Auch die Heckschürze wird analog zur Front überarbeitet. Im Innenraum erwarten wir eine leichte Überarbeitung mit einem neuen größeren Infotainment-Screen sowie die neuesten Komfort- und Assistenzsysteme.

Porsche 911 Cabrio: Neue aggressivere Optik

Auch die offene Version des 992 erhält ein Facelift und auch dieses Modell muss sich im hohen Norden umfangreichen Tests stellen. Auch beim Cabrio sehen wir eine neue Frontschürze mit vertikalen Lamellen. Die Tagfahrlichter sowie die Blinker werden modernisiert.

Am Heck verpasst Porsche dem Cabrio – aber auch den anderen Modellen – eine überarbeitete Schürze sowie eine neue Motorhaube und einen modifizierten Diffusor. Auch bei Cabrio dürfte es dann wie beim Coupé den freisaugenden Vierliter-Boxer geben.

Porsche 911 Targa: Blinker jetzt besser zu erkennen

Der 911 Targa-Prototyp präsentiert das neue Layout für die Scheinwerfer, ein überarbeitetes Rücklichtdesign und frische vordere Lufteinlässe. Auf den neuesten Bildern sehen auch die neuen HD-Matrix-LED-Scheinwerfer in Aktion zu sehen, wobei die Blinklichter jetzt klarer und deutlicher zu sehen sind als je zuvor.

Das aktualisierte Infotainment-System ist auch bei diesem Modell sehr wahrscheinlich, und das Kombiinstrument dürfte diesmal vollständig digital sein, ähnlich wie beim Taycan und dem aktualisierten Cayenne von 2024.

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Fazit

Porsche lässt dem Elfer der Baureihe 992 zum Frühsommer 2024 ein Facelift angedeihen. Nachdem bereits der Turbo, der Targa und das Cabrio von unserem Erlkönig-Jäger erwischt wurden, gibt es neben den ersten Innenraumbildern nun auch den ungetarnten Carrera – mit neuer Front, überarbeitetem Heck sowie modifiziertem Spoiler zu sehen. Unter dem Blech wird es wohl auch einen neuen Motor geben: Es hält ein 4,0 Liter großer, freisaugender Sechszylinder-Boxer Einzug. Zudem erhält die Elfer-Baureihe erstmals einen Hybridantrieb im Turbo.

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AUTO MOTOR UND SPORT 10 / 2024
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Erscheinungsdatum 25.04.2024

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