Neuer Vertrag bis 2026
Alonso bleibt Aston Martin treu

Fernando Alonso hat seinen Vertrag bei Aston Martin bis 2026 verlängert. Der zweifache Formel-1-Weltmeister beendet damit alle Wechselgerüchte. Zuletzt gab es Spekulationen um einen Abgang zu Mercedes oder Red Bull.

Fernando Alonso - Aston Martin - Formel 1 - GP Japan - Suzuka
Foto: Aston Martin

Der nächste Dominostein auf dem Transfermarkt ist gefallen. Fernando Alonso bleibt der Formel 1 noch eine Weile erhalten. Der Routinier verlängert bei seinem aktuellen Arbeitgeber Aston Martin den am Jahresende auslaufenden Kontrakt. Bis mindestens 2026 dreht der Spanier weiter seine Runden in der Königsklasse. Das gab sein Team am Donnerstagabend (11.4.) in einer Pressemitteilung bekannt.

Alonso beendet damit die Spekulationen um seine Zukunft. Zuletzt hatte er sich lange bedeckt gehalten. Er müsse erst einmal für sich selbst entscheiden, ob er noch über die Saison 2024 hinaus in der Formel 1 fahren wolle, erklärte er immer wieder. Die Wahl hat der Champion von 2005 und 2006 nun getroffen und sich für die Zukunft abgesichert.

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Fernando Alonso - Aston Martin - Formel 1 - GP Japan - Suzuka - 4. April 2024
Motorsport Images

Fernando Alonso hat seinen Vertrag bei Aston Martin bis 2026 verlängert.

Leichte Entscheidung pro Aston Martin

In der extra einberufenen Medienrunde am Abend erklärte Alonso seine Beweggründe: "Es war eine leichte Entscheidung, meinen Vertrag zu verlängern." Zunächst habe der 42-Jährige für sich klären müssen, ob er überhaupt bereit sei, auch in Zukunft die Reisestrapazen auf sich zu nehmen. "Ich habe ein paar Rennen gebraucht, um darüber nachzudenken, ob ich weitere Jahre in der Formel 1 fahren will. Der Rennkalender wurde ja immer weiter ausgedehnt."

Der zweimalige Weltmeister hob hervor, wie viel der Sport von einem abverlange. "Die Formel 1 raubt dir deine ganze Zeit und nimmt dir deine ganze Energie. Aber meine Liebe zur Formel 1 und Aston Martin hat sich nicht verändert." Die Entscheidung, bei seinem Team zu bleiben, traf der 32-malige Grand-Prix-Sieger kurz nach dem Australien-Wochenende. Alonso hielt sein Wort und sprach zunächst mit seinem aktuellen Arbeitgeber über einen neuen Deal.

Fernando Alonso - Formel 1 - GP Australien 2024
xpb

Seit 2023 startet Alonso für das in Silverstone beheimatete Team.

Absage an Mercedes

Der älteste Fahrer im Feld gab allerdings auch zu, sich noch mit anderen Teams unterhalten zu haben. "Ich habe mit anderen Teams gesprochen. Ich denke, das ist normal, wenn du in Verhandlungen steckst. Du musst ein bisschen ausloten, was der Markt hergibt. Das ist ein ganz normales Vorgehen."

Für Mercedes bricht mit der Verlängerung Alonsos eine Option für 2025 weg. Der Rennstall von Teamchef Toto Wolff sucht noch nach einem Ersatz für Lewis Hamilton, der nächstes Jahr für Ferrari starten wird. Zuletzt vermehrten sich die Gerüchte, Wolff habe die Fühler nach Alonso ausgestreckt, sollte er Wunschlösung Max Verstappen nicht bekommen. Red Bull selbst schien ebenfalls nicht abgeneigt, Alonso einen Vertrag anzubieten, falls Verstappen das Team verlassen sollte. Diese Türen sind nun zugeschlagen.

Der Altmeister hat Vertrauen in das ehrgeizige Projekt von Aston Martin. Zudem fühle er sich wohl in seinem aktuellen Team, für das er seit Anfang 2022 fährt. "Vor 22 Monaten hatten wir nur die kleine Fabrik vom ehemaligen Jordan-Team und jetzt liegen wir innerhalb einer halben Zehntelsekunde mit den Top-Teams."

Toto Wolff - Mercedes - Formel 1
Wilhelm

Mercedes-Teamchef Toto Wolff hatte Alonso auch auf dem Zettel als Ersatz für Lewis Hamilton.

Alonsos zweite Honda-Ehe

Brisant ist die Vertragsverlängerung auch vor dem Hintergrund, dass ab 2026 Honda die Power Units an Aston Martin liefern wird. Die Japaner sind noch bis Ende 2025 Partner von Red Bull. Pünktlich zum neuen Auto- und Motorenreglement spannen sie dann mit dem in Silverstone beheimateten Team zusammen. Alonso war bereits von 2015 bis 2017 mit Antriebseinheiten von Honda unterwegs. Damals rüstete der Hersteller McLaren aus.

Diese Ehe endete im Fiasko. Die Power Unit war über Jahre zu schwach und zu anfällig. Alonso ließ kein gutes Haar an den Japanern. Seine bissigen Funksprüche gingen um die Welt und erreichten Kultstatus. Alonso unterstützte damals den Wechsel zu Renault-Motoren für die Saison 2018. Viele Experten hatten es für unmöglich gehalten, dass Honda nochmal mit dem ehrgeizigen Mann aus Oviedo eine Partnerschaft eingehen würde.

Auf seiner Medienrunde streute Alonso Honda nun Rosen. "Honda ist ein Hersteller, der schon so viel Erfolg in der Formel 1 hatte. Es war schon immer ein Unternehmen, das ich respektiert habe. Aktuell dominieren sie die Formel 1 und sind die letzten Jahre Weltmeister geworden. Ich glaube, dass sie eine starke Ausgangsbasis für 2026 haben werden." Alonso gefällt auch die Kultur des neuen und alten Partners: "Ich habe viel Sympathie für Japan. Das Engagement und die Disziplin finde ich sehr gut. Dem fühle ich mich sehr nahe."

Fernando Alonso - McLaren-Honda - 2016
xpb

Von 2015 bis 2017 startete Alonso mit Honda-Motoren im Heck seines McLaren. Die Ehe endete im Fiasko.

Karriereende unklar

Trotz seines fortgeschrittenen Alters muss der neue Vertrag nicht der letzte als Fahrer in der Formel 1 gewesen sein. Alonso ließ sich die Tür für weitere Jahre in der Königsklasse bewusst offen und nach seiner F1-Zeit wird er dem Motorsport weiterhin erhalten bleiben. "Ich brauche immer ein Lenkrad in den Händen. Ich kann zu fast 100 Prozent sagen, dass ich nochmal die Rallye Dakar fahre. Dazu kommt Aston Martin mit dem Valkyrie nach Le Mans. Das sind vielleicht Optionen für die Zukunft."

Jetzt liegt Alonsos Hauptaugenmerk aber erst einmal auf der Formel 1. Mit anderen Projekten beschäftige er sich nicht. "Ich bin superfokussiert auf die Formel 1. Das ist momentan das Einzige in meinem Kopf."

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Erscheinungsdatum 25.04.2024

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