2026 als entscheidender Faktor
Alonsos letzter Formel-1-Vertrag

GP China 2024

Fernando Alonso ist als erster Fahrer vom Transferkarussell gesprungen. Der Oldie gibt zu, dass Aston Martin wahrscheinlich seine letzte Station ist und dass die Saison 2026 eine große Rolle bei der Entscheidung gespielt hat.

Fernando Alonso - Aston Martin - Formel 1 - GP China - Shanghai - 18. April 2024
Foto: xpb

Guanyu Zhou saß bei der Pressekonferenz zum GP China fast andächtig neben seinem Idol Fernando Alonso. "2004 habe ich den ersten Grand Prix von China von der Haupttribüne erlebt und einen Mann im Feld gesehen, gegen den ich heute antrete. 20 Jahre später fährt dieser Alonso immer noch an der Spitze mit. Es ist unglaublich."

Der Rekordteilnehmer wird auch noch in zwei Jahren beim GP China am Start stehen. Fernando Alonso sprang als erster der vertragslosen Fahrer vom Transferkarussell ab. Er hatte keine Lust auf Warten und Pokern. Aston Martin hatte ihm ein Angebot gemacht, und er griff zu. Weil ihm das Team das Gefühl gab, erste Wahl zu sein. Bei jeder anderen Option wäre er abhängig von der Entscheidung anderer gewesen.

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Fernando Alonso - Aston Martin - Formel 1 - GP Japan - Suzuka
Aston Martin

Fernando Alonso spring als erster der vertragslosen Piloten vom Transferkarussell ab und bleibt bis 2026 bei Aston Martin.

In zwei Tagen alles perfekt

Alonso gab zu, dass dieser Vertrag möglicherweise sein letzter war. "Deshalb war es so wichtig, dass ich die richtige Entscheidung treffe. Aston Martin wollte mich, ich wollte Aston Martin. Es war eigentlich ziemlich einfach. Einfacher, als es von außen aussah, wo noch andere Fahrer und andere Teams mit ins Spiel gebracht wurden. In zwei Tagen war alles perfekt. Wir waren loyal zueinander und haben Wort gehalten."

Der 42-jährige Spanier verrät auch, dass ein ganz entscheidender Faktor dafür, dass er überhaupt weitermacht, neben seiner physischen und mentalen Bereitschaft auch die Aussicht auf die Saison 2026 war. Alonso sieht darin die wahrscheinlich letzte Chance, doch noch einmal ganz groß rauszukommen. "Die neuen Regeln sind zunächst einmal eine Gelegenheit für alle. Doch mit Honda und Aramco sehe ich einen Vorteil für uns."

Honda F1-Motor 2021 - Präsentation GP Japan 2023
Wilhelm

Die Honda-Power-Unit steckt ab 2026 im Heck des Aston Martin.

Der exklusive "Weltmeister-Motor"

In seiner McLaren-Zeit machte sich Alonso bei Honda unbeliebt, als er die japanische Antriebseinheit am Funk als "GP2-Motor", verspottete. Doch das ist vergessen. Alonso spricht heute vom "Weltmeister-Motor", wenn er an Honda denkt. "Sie haben bewiesen, dass sie unter diesem Reglement die besten Motoren bauen können. Und wir haben sie 2026 exklusiv. Das ist im Vergleich zu einem Kundenmotor schon mal ein Fortschritt."

Noch entscheidender könnte Aston Martins Kraftstoffpartner Aramco werden. Der saudische Konzern hat mehr Erfahrung mit synthetischen Kraftstoffen als jeder andere Lieferant im Feld. Während man bei der Einführung von E10 den Motor an den neuen Sprit anpassen musste, ist es bei E100 umgekehrt. Mario Illien, der auch in Zukunft mit Honda zusammenarbeiten wird, erklärt: "Das öffnet völlig neue Möglichkeiten. Du kannst Kraftstoffe mit den Eigenschaften entwickeln, die du dir als Motorenbauer wünschst."

Auch auf der Teamseite erwartet Alonso noch eine Steigerung. "Aston Martin hat sich Schritt für Schritt zum Topteam entwickelt. Bis nächstes Jahr wird alles eingespielt sein. Die neue Fabrik, der Windkanal, der Simulator, die Prüfstände. Kein Team hat so viel investiert, keines hat so ambitionierte Pläne wie Aston Martin. Hier bin ich gut aufgehoben."

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AUTO MOTOR UND SPORT 10 / 2024
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