Die Rangliste der Formel 1-Weltmeister nach Alter
Alle Weltmeister der Formel 1

61 Jahre Formel 1, aber nur 32 F1-Weltmeister. Sebastian Vettel wurde in diesem Jahr jüngster Weltmeister aller Zeiten. Aber wissen Sie eigentlich, wer wie alt beim Titelgewinn war? Wir haben für Sie nachgeforscht.

Sebastian Vettel 2010
Foto: xpb

Nino Farina befand sich im gesetzten Alter von 43 Jahren und 308 Tagen, als er sich am 3. September 1950 zum ersten Formel 1-Weltmeister der Geschichte krönte. Lewis Hamilton schaffte das gleiche im Alter von 23 Jahren und 300 Tagen. Diesen Rekord hat jetzt Sebastian Vettel gebrochen. Er ist mit 23 Jahren und 134 Tagen der jüngste Weltmeister aller Zeiten.

Fangio war beim ersten Titelgewinn 40 Jahre alt

Juan-Manuel Fangio war bei der ersten seiner fünf Weltmeisterschaften 40 Jahre und 126 Tage alt. Das war 1951. Sechs Jahre später stand der Argentinier zum letzten Mal ganz oben auf dem WM-Thron. Da hatte er bereits 46 Jahre auf dem Buckel. Er ist damit auch der älteste Weltmeister aller Zeiten.
 
Michael Schumacher gewann seine erste WM-Krone 1994 in Adelaide mit 25 Jahren und 314 Tagen. Das bringt ihn in der nach dem Alter geordneten Liste hinter Lewis Hamilton, Fernando Alonso und Emerson Fittipaldi auf Platz vier. 2004, bei seinem siebten und vorläufig letzten Titelgewinn, war er 35 Jahre alt. Würde er seiner Reihe von Rekorden einen achten Titel hinzufügen, wäre er nach Nino Farina (1950), Juan-Manuel Fangio (1957) und Jack Brabham (1966) der vierte Champion in den Vierzigern.
 
Während Schumacher 91 GP-Siege in seine sieben Titel investierte, waren Mike Hawthorn 1958 und Keke Rosberg 1982 Minimalisten. Ihnen genügte je ein Sieg für Platz eins in der WM-Tabelle. Schumacher hält auch den Rekord mit den meisten Siegen in einer Saison. 13-mal feierte er 2004 auf dem Siegerpodest.

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Nigel Mansell gewann die WM nach zwölf Jahren

Beim GP Belgien im August war bereits alles klar. Jim Clark gewann 1963 70 Prozent aller Rennen ­eine Überlegenheit vergleichbar mit der von Schumacher in dessen goldenen Ferrari-Jahren. Nur Nigel Mansell kam 1992 über zehn Siege in einer Saison. Der Engländer jubelte beim GP Ungarn über die Erfüllung seines Traumes, dem er zwölf Jahre lang vergeblich hinterhergefahren war. Es war sein 176. GP-Start.
 
Nur Jenson Button wartete ähnlich lang wie Mansell. Als der aktuelle McLaren-Pilot letztes Jahr in Brasilien seinen Titel sicherstellte, da fuhr er seinen 169. Grand Prix. Mal abgesehen von den Fahrern der 50er Jahre, ging es bei Lewis Hamilton, Jacques Villeneuve und Emerson Fittipaldi deutlich schneller. Fittipaldi brauchte 25 Rennen zum Titelgewinn, Villeneuve 33 und Hamilton 35. Jack Brabham ist der einzige Weltmeister, der dies in seinem eigenen Auto geschafft hat. Der Brabham BT20 von 1966 war von seinem Freund Ron Tauranac konstruiert worden, trug aber auch Ideen von Brabham selbst in sich.
 
John Surtees ist bis heute der einzige Weltmeister, der auf zwei und vier Rädern der Beste war. Graham Hill schaffte als einziger die Kombination WM-Titel sowie Siege bei den 24 Stunden von Le Mans und den 500 Meilen von Indianapolis. Nigel Mansell war wenige Tage lang parallel Meister der Formel 1 und der IndyCar-Serie, bis ihn Prost in Estoril 1993 mit seinem vierten Titel ablöste. Alain Prost wäre auch 1988 Weltmeister geworden, hätte es damals nicht Streichresultate gegeben. Er hatte mehr Zähler als Weltmeister Ayrton Senna auf dem Konto.

Rindt wurde Weltmeister als er bereits tot war

Jochen Rindt bekam als einziger der 31 Ehrenträger seinen Titel posthum zuerkannt. Als der Lotus-Pilot 1970 im Training zum GP Italien tödlich verunglückte, war die Meisterschaft noch offen. Jacky Ickx schaffte es in den verbleibenden drei Rennen aber nicht mehr, den Österreicher noch einzuholen.
 
Niki Lauda und Alain Prost gelangen Titel nach einem Comeback. Prost pausierte 1992, weil er nach seiner Entlassung bei Ferrari auf die schnelle kein konkurrenzfähiges Auto fand. Der Franzose hatte jedoch immer die Absicht zurückzukehren. Sein Vertrag mit Williams für die Saison 1993 wurde schon im Frühsommer des Jahres zuvor besiegelt.

Lauda dagegen hatte sich strikt vorgenommen, Ende 1979 seine Karriere zu beenden. Mit dem berühmten Zitat: "Mir ist es zu fad ewig im Kreis herumzufahren." Genau genommen kehrte der Mann mit der Mütze gleich zwei Mal zurück. Einmal nach seinem Feuerunfall vom Nürburgring 1976. Ein Jahr später holte Lauda seinen zweiten Titel. Das zweite Mal trat der dreifache Champion nach einer selbst gewählten zweieinhalbjährigen Pause 1982 wieder an. 1984 reichte es in einem dramatischen Duell mit Teamkollege Alain Prost zur dritten WM-Krone. Es war gleichzeitig das Jahr des knappsten Vorsprungs. Nur ein halber Punkt trennte die beiden McLaren-Fahrer.

Unsere WM-Liste in der Fotoshow richtet sich nach dem jeweils jüngsten Alter der 32 Weltmeister.

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