Williams-Teamchef James Vowles hatte in den vergangenen Wochen immer wieder die gute Entwicklung von Logan Sargeant gelobt und dem Rookie aus Florida eine Vertragsverlängerung in Aussicht gestellt. Experten wunderten sich deshalb etwas, warum die Unterschrift nicht schon im Rahmen des Final-Wochenendes in Abu Dhabi verkündet wurde.
Schließlich verabschiedete sich Sargeants Renningenieur nach der letzten Zieldurchfahrt der Saison mit den Worten: "Danke Logan. Ich freue mich schon auf nächstes Jahr, Buddy", von seinem Schützling. Da war eigentlich schon allen klar, wie die Personalentscheidung ausfallen wird.
Offenbar mahlen die Mühlen bei Williams aber etwas langsamer. Erst am Freitagabend (1.12.) wurde um 17.30 Uhr zentraleuropäischer Zeit endlich Vollzug gemeldet. Offenbar richtete man sich beim Timing nach dem Heimatmarkt des US-amerikanischen Piloten. Der 22-Jährige bekommt nun also eine zweite Chance, sein Talent unter Beweis zu setzen. In seiner ersten Saison gelang das dem Youngster aus Fort Lauderdale leider viel zu selten.
Gegen Teamkollege Alex Albon sah Logan Sargeant in seiner Rookie-Saison kein Land.
Ein WM-Punkt, 0:22 Quali-Duelle
Am Ende stand lediglich ein einziges Pünktchen auf der Habenseite. Und das bekam der Neuling beim Texas-Grand-Prix auch erst am Grünen Tisch geschenkt, weil Lewis Hamilton und Charles Leclerc nachträglich disqualifiziert wurden. In seinem Qualifying-Duell blieb die Null dagegen bis zum Ende des Jahres stehen. Teamkollege Alex Albon war beim Kampf gegen die Uhr stets einen Tick schneller als der Garagennachbar.
In der zweiten Saisonhälfte konnte man aber eine ansteigende Formkurve erkennen. Ausgerechnet unter schwierigen Qualifying-Bedingungen auf dem neuen Stadtkurs in Las Vegas kam die größte Sternstunde von Sargeant. Mit einer fehlerfreien Leistung stellte er seinen Williams auf Startplatz sechs. Leider ging es dann im Rennen rückwärts, weil das Auto die Reifen zu sehr strapazierte.
Vowles hatte in den Daten aber offenbar genug gesehen, was ihn von einer Weiterbeschäftigung überzeugte: "Ich freue mich, dass wir die Reise mit Logan fortsetzen können. Logan hat seine immensen Fähigkeiten gezeigt, während er auf der Weltbühne unter hohem Druck stand. Damit passt er perfekt in unser Team. Wir haben großes Vertrauen in seine Fähigkeiten und glauben daran, dass wir nächste Saison erfolgreicher sein werden."
Kann Sargeant 2024 bei Williams voll durchstarten?
Sargeant will sich entwickeln
Der Pilot reagierte natürlich hocherfreut, dass er einen neuen Vertrag vorgelegt bekam: "Das war eine unglaubliche Reise mit dem Team bis hierher. Ich bin dankbar für die Gelegenheit, dass ich mich mit solch einer talentierten Mannschaft als Fahrer weiter entwickeln darf. Wir haben aufregende Pläne für die Zukunft. Ich kann es kaum erwarten, im nächsten Jahr etwas zum Erfolg des Teams beizutragen."
Mit der Bestätigung von Sargeant ist nun endgültig das letzte offene Cockpit besetzt. Zum ersten Mal in der Formel-1-Geschichte bleibt das Fahrerfeld vom letzten Rennen der abgelaufenen Saison zum ersten Rennen im neuen Jahr unverändert. Hoffnungen auf das Sargeant-Cockpit hatten sich unter anderem auch Mick Schumacher und Felipe Drugovich gemacht.
Doch wie man hört, soll Sargeant wertvolle Rückendeckung von den US-amerikanischen Williams-Investoren von Dorilton Capitals erhalten haben. Wie lange der neue Deal mit Sargeant läuft, wurde nicht explizit verkündet. Alles andere als ein Einjahres-Vertrag wäre aber eine große Überraschung.
