Russell bereut untypische Emotionen
Bottas akzeptiert Entschuldigung

GP Imola

George Russell hatte sich nach dem Unfall von Imola über die sozialen Medien bei Valtteri Bottas entschuldigt. In Portimao erklärte der Brite nun, wie es zu den Anschuldigungen kam und wie sich das auf sein Verhältnis mit Toto Wolff ausgewirkt hat. Und auch Bottas äußerte sich zu dem Vorfall.

Valtteri Bottas - Imola - Formel 1 - GP Emilia Romagna - 2021
Foto: Jerry André

Der große Crash von Imola sorgte nicht nur für spektakuläre Bilder und eine Unterbrechung des Rennens, er sorgte auch Tage danach noch für große Schlagzeilen. Bei mehr als 300 km/h waren George Russell und Valtteri Bottas auf der langen Geraden kollidiert. Danach hatte es Schuldzuweisungen und einige Verbalattacken gegeben, die unter die Gürtellinie gingen.

Auch Mercedes-Teamchef Toto Wolff mischte munter mit. Was die Schuldfrage angeht, zeigte der Österreicher mit dem Finger klar auf seinen bei Williams geparkten Nachwuchsfahrer. So verwunderte es nicht, dass sich Russell am Montag prompt für seine Handlungen auf der Strecke und seine Aussagen im Anschluss entschuldigte. Der Sinneswandel brachte dem 23-Jährigen von einigen Fans und Experten noch einmal Kritik ein.

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In Portimao wurde der Youngster natürlich direkt wieder auf die Geschichte angesprochen. Dabei dementierte Russell, dass er seine Entschuldigung nur auf Ansage der Mercedes-Führung veröffentlichte. "Der Unfall ist eine Sache. Das ist Rennsport und solche Sachen passieren. Aber bei den Handlungen danach, da habe ich einfach nicht mein wahres Ich gezeigt", bedauerte der Nachwuchspilot.

George Russell - Williams - Formel 1 - Portimao - GP Portugal - 29. April 2021
Wilhelm
George Russell erklärte, wie es zu dem Gefühlsausbruch nach dem Crash mit Bottas kam.

Beziehung zu Wolff nicht beschädigt

Russell erklärte, dass er in der Hitze des Gefechts die falschen Entscheidungen getroffen habe: "Ich habe gegen meinen eigenen Instinkt gehandelt und Emotionen gezeigt. Ich habe die Situation falsch eingeschätzt, was dann zu weiteren Dingen geführt hat. Deshalb hatte ich das Gefühl, dass ich ein Statement veröffentlichen und mich für meine Taten entschuldigen muss. Ich versuche eigentlich immer ein Vorbild zu sein, aber hier habe ich leider kein gutes Beispiel abgegeben."

Die Beziehung zu Toto Wolff habe unter der Geschichte aber nicht gelitten, erklärte der Pilot. Man habe sich persönlich ausgesprochen. "Er hat sich sehr verständnisvoll gezeigt, das Gespräch war sehr konstruktiv", bedankte sich Russell. "Unser Verhätnis ist nach dem Zwischenfall überhaupt nicht beschädigt. Eher das Gegenteil ist der Fall. Und das gleiche gilt auch für Williams. Sie wollen, dass ich weiter voll attackiere, wenn sich Möglichkeiten ergeben."

Valtteri Bottas - GP Imola - 2021
xpb
Valtteri Bottas hat mit dem Bottas-Unfall abgeschlossen.

Bottas wie ein Teamkollege

Nur wenn es wieder in das Duell gegen einen Mercedes geht, wird Russell künftig wohl zweimal überlegen, ob er das Risiko einer Kollision noch einmal eingeht: "Mercedes hat mich in meiner Karriere sehr unterstützt. Ich fühle mich als Teil ihrer Familie. Und deshalb sehe ich Lewis und Valtteri auch als Teamkollegen an. Und da lautet die erste Regel bekanntlich: Krache niemals in Deinen Teamkollegen."

Valtteri Bottas musste sich in der offiziellen Pressekonferenz natürlich auch noch einmal zu dem Vorfall äußern. Demnach akzeptierte der Finne die Entschuldigung seines Unfallgegners. Ein persönliches Gespräch habe es aber noch nicht gegeben: "Ich hatte am Montagfrüh einen verpassten Anruf auf dem Handy. Da hatte ich leider noch geschlafen. Natürlich habe ich sein Statement gelesen. Damit soll es dann aber auch gut sein. Für mich ist die Sache abgeschlossen und in der Vergangenheit."