Gen3 mit ABT Sportsline
ABT kehrt in die Formel E zurück

Die Formel E steht mit der Einführung der neuen Fahrzeuggeneration 2023 vor einem Umbruch. Mit dabei sein wird wieder ABT Sportsline. Die Kemptener haben ihr Comeback in der Rennserie angekündigt.

Comeback von ABT Sportsline in der Formel E
Foto: ABT Sportsline

Nach nur einem Jahr Pause gibt ABT Sportsline 2023 sein Comeback in der Formel E. Das gaben die Kemptener am Donnerstag (5.4.) in einer Pressemitteilung bekannt. In den ersten sieben Saisons der Elektrorennserie sammelte ABT 47 Podiumsplatzierungen und 1.380 Punkte. Damit ist es bis heute der erfolgreichste Rennstall der Formel-E-Geschichte. Der geschäftsführende Gesellschafter Hans-Jürgen Abt verdeutlicht die Bedeutung der Formel E für die Äbte: "Die Formel E hatte schon immer einen großen Platz in unserem Herzen und wir haben nie ein Geheimnis daraus gemacht, dass wir wieder dabei sein wollen."

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CEO Thomas Biermaier betont, wie viel die Formel E für das ABT-Team bedeutet. Demnach "brennt das Feuer immer noch" für die Rennserie, er spricht sogar von einer "Liebe" des Teams zur Formel E. Ein wichtiger Punkt für den Wiedereinstieg sei der geplante Kostendeckel, den es in der Serie gibt. Doch der sei nicht nur für ABT wichtig, sondern die anderen Teams wollen diesen laut Biermaier ebenfalls.

Comeback zum Gen3-Start

Sinn ergibt der gewählte Zeitpunkt des Comebacks. 2023 startet die Formel E in ein neues Zeitalter. Dann rollen die Gen3-Autos an den Start. Im Gegensatz zur ersten Zeit in der Rennserie startet ABT nächstes Jahr aber nicht als Werksteam. Biermaier bezeichnet das Team zu Beginn des Projekts deshalb zunächst als "Underdog".

Das Team bekommt für die neue Saison einen zwölften Startplatz. Laut Biermaier war man über einen längeren Zeitraum immer in Kontakt mit den Verantwortlichen der FIA und der Formel E. Bei der Ankündigung des Comeback gab es aus dem Allgäu auch ein Dank für die Unterstützung an die Serienverantwortlichen.

Den Antriebsstrang wird ein bei der FIA registrierter Hersteller liefern. ABT möchte bald bekannt geben, um welchen Partner es sich dabei handelt. In ihrer ersten Formel-E-Ära starteten die Kemptener von 2014 bis 2017 als Privatteam und danach als Werksteam von Audi bis zum Ausstieg der Ingolstädter.

Fahrer noch unbekannt

Wer für die Äbte 2023 fahren wird, ist ebenfalls noch ungewiss. Thomas Biermaier spricht aber bereits von "sehr klaren Vorstellungen" bei der Fahrerauswahl für sein Team. Wichtig sei in erster Linie, dass es sich bei den Piloten um "schnelle und clevere Jungs" handelt, die "gut zu uns passen". Erste Gespräche wurden bereits geführt und Biermaier geht davon aus, dass das Team bald seine Mannschaft zusammen hat.

Wert legen die Kemptener bei den Fahrern vor allem auf Formel-E-Erfahrung. So könne sich das Team durch den Piloten "Know-How einkaufen". Deshalb soll zumindest einer der beiden Piloten bereits in der Formel E am Start gewesen sein. Biermaier hob auch hervor, dass die Fahrer gut mit dem Team und untereinander harmonieren sollen. Deshalb wünscht er sich "gut integrierbare Piloten und Teamplayer" für ABT Sportsline.

Der Einstieg kommt bei den Verantwortlichen der Formel E gut an. Mitbegründer und Chief Championship Officer der Formel E, Alberto Longo, zeigt sich begeistert: "Ich freue mich, ABT wieder dort zu begrüßen, wo sie hingehören." Für die Fans und den Sport sei die Rückkehr der Äbte eine "tolle Nachricht".

Lucas di Grassi - Formel E - Berlin - 2019
Motorsport Images
Lucas di Grassi wurde mit Audi und ABT Sportsline 2017 Fahrermeister.

Ehemalige Fahrer- und Teammeister

Seit Beginn der Rennserie 2014 war ABT ein fester Bestandteil der Formel E und gewann den ersten E-Prix der Geschichte am 13. September 2014 durch Lucas di Grassi. Der Brasilianer krönte sich 2017 zum Fahrermeister, während das Team ein Jahr später die Herstellerwertung gewann.

Das nächste Rennwochenende der Formel E findet am 14. und 15. Mai in Berlin statt. Dort trägt die Serie jeweils am Samstag und am Sonntag ein Rennen aus. Im Vorjahr gewannen Lucas di Grassi und Norman Nato die beiden Läufe auf dem ehemaligen Flughafengelände in Tempelhof.

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