Formel E Saudi-Arabien 2022
Siege für De Vries und Mortara

Beim Formel-E-Saisonauftakt in Saudi-Arabien haben sich Mercedes-Pilot Nyck de Vries und Edoardo Mortara vom Mercedes-Kundenteam Venturi die beiden Siegerpokale geschnappt. Für Ärger sorgte eine späte Safety-Car-Phase im zweiten Rennen.

Nyck de Vries - Saudi-Arabien - Formel E - 2022
Foto: Motorsport Images

Die Formel E ist in Diriyah erfolgreich in ihre achte Saison gestartet. Besondere Spannung herrschte schon am Freitag (28.1.) bei der Premiere des neuen Qualifying-Modus. Nach einer Gruppenphase werden die vordersten Startplätze neuerdings in einem Shootout-Modus im direkten Duell zweier Piloten ausgefochten. Hier setzte sich am Ende Stoffel Vandoorne in einem spannenden Finale gegen Jake Dennis durch und sicherte sich die erste Pole Position des Jahres.

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Im Rennen konnte der Mercedes-Pilot seine gute Ausgangsposition dann aber nicht in einen Sieg ummünzen. Den größte Pokal schnappte sich stattdessen sein Teamkollege Nyck de Vries. Der Vorjahresmeister hatte sich schon am Start von Rang drei vorbei an Dennis auf die zweite Position geschoben. Die Entscheidung im Silberpfeil-internen Duell fiel dann in der zweiten Rennhälfte.

Vandoorne verfehlte im ersten Versuch die Aktivierungszone für den zweiten Attack-Modus und fiel hinter seinen Teamkollegen zurück. De Vries konnte das Schwesterauto anschließend bis ins Ziel locker hinter sich halten und entspannt den ersten Sieg der Saison einfahren. Dahinter komplettierte Jake Dennis im Andretti-Renner das Podium.

Lange sah es so aus, als könne auch André Lotterer ein Wörtchen um die Pokalvergabe mitsprechen. Der Porsche-Pilot hatte sich in der Frühphase zwischenzeitlich auf Rang drei nach vorne geschoben. Doch bei seinem Angriff brauchte der Duisburger zu viel Energie, die er am Ende wieder einsparen musste. Lotterer wurde schließlich bis auf Position 13 durchgereicht. Auch die anderen beiden Deutschen im Feld, Pascal Wehrlein (11.) und Maximilian Günther (12.) verpassten die Punkte knapp.

Edoardo Mortara - Saudi-Arabien - Formel E - 2022
Motorsport Images
Edoardo Mortara raste trotz Safety Car im zweiten Rennen zum Sieg.

Mortara siegt im zweiten Rennen

Im zweiten Rennen am Samstag schien sich die Geschichte zu wiederholen. Wieder stand ein Mercedes-Pilot auf der Pole Position. Dieses Mal war es De Vries, der sich im entscheidenden Duell knapp gegen Edoardo Mortara durchsetzen konnte. Nur fünf Tausendstel trennte den Werks-Mercedes vom Venturi-Kundenauto.

Doch im Rennen drehte Mortara den Spieß um. Der Schweizer nutzte seinen Attack-Modus klug aus und überholte auf dem Weg zum Sieg gleich mehrere Konkurrenten kompromisslos. Den Start hatte De Vries noch gewonnen. Doch in der zweiten Rennhälfte ging es für den Vortagssieger dann rückwärts.

Weil er mit der Aktivierung des zweiten Attack-Modus zu lange abwartete, wurde De Vries gleich von mehreren Konkurrenten passiert. Die verlorenen Plätze konnte er dann nicht mehr gutmachen, als er selbst die Extra-Power aktiviert hatte. Als sich dann noch Jean-Eric Vergne mit einer Berührung robust an de Vries vorbeirempelte, kam der Weltmeister ganz aus dem Tritt und wurde schließlich bis auf Rang zehn durchgereicht.

Hinter Mortara sicherten sich Robin Frijns und Lucas di Grassi die weiteren Podiumsplätze. André Lotterer schlug nach der Enttäuschung des Vortags mit einem starken vierten Platz zurück. Mit Pascal Wehrlein auf Rang neun sammelte auch der zweite Porsche-Pilot erste Punkte. Günther ging dagegen auf Rang 14 auch im zweiten Rennen für Nissan leer aus.

Safety-Car - Saudi-Arabien - Formel E - 2022
Porsche
Das Safety-Car sorgte am Ende des zweiten Rennens für eine heikle Situation.

Ärger wegen Safety-Car

Für Diskussionen hatte im zweiten Lauf noch eine späte Safety-Car-Phase gesorgt. Alexander Sims war mit seinem Mahindra kurz vor Schluss in die Bande gerutscht. Um den Kran bei der Bergung abzusichern, hielt das Safety-Car kurz vor der Unfallstelle an, wodurch das Feld ohne Vorwarnung zusammengestaucht wurde. Nur mit Glück konnten Auffahrunfälle vermieden werden. Das Rennen wurde nach der Neutralisation nicht wieder angepfiffen.

In der Fahrerwertung hat Mortara nach den ersten beiden Rennen die Führung übernommen. Der Venturi-Pilot liegt mit 33 Punkten knapp vor dem Mercedes-Duo de Vries (29) und Vandoorne (28). Auch in der Markenwertung liegen das Kundenteam Venturi (58) und das Mercedes Werksteam (57) ganz nah beieinander.