Porsche Taycan Turbo S Formel E Safety-Car
Doppelt so viel Power wie die E-Renner

Porsche wird ab der Saison 2022 das offizielle Safety-Car in der Formel E stellen. Zum Einsatz kommt ein speziell umgebauter Taycan Turbo S. Wir verraten, wie der schnelle Stromer für die Aufgabe im Detail modifiziert wurde.

Porsche Taycan - Formel E Safety-Car 2022
Foto: Porsche

Der erste vollelektrische Sportwagen von Porsche fungiert in dieser Saison als neues Safety-Car der Formel E. Zum ersten Mal auf der Rennstrecke eingesetzt wird der Taycan Turbo S damit beim Auftaktrennen am 28./29. Januar im saudi-arabischen Diriyah.

Bisher hatten stets Fahrzeuge aus dem Markenverbund von BMW in der Elektroserie für Sicherheit gesorgt. So wurden in den ersten Jahren der BMW i3 und der BMW i7 für den Spezialeinsatz umgebaut. In den letzten beiden Saisons fuhr dem Feld ein elektrischer Mini vor der Nase herum, wenn es mal wieder irgendwo gekracht hat.

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Mit dem Ausstieg von BMW aus der Formel E mussten die Verantwortlichen auch einen neuen Safety-Car-Lieferanten suchen. Porsche sprang gerne in die Bresche. Mit dem 2019 vorgestellten Taycan Turbo S hatten die Zuffenhausener schließlich schon das ideale Fahrzeug im Portfolio.

Bei der Verwandlung des Sportwagens in ein Safety-Car fällt vor allem die bunte Lackierung ins Auge. Hier finden sich die Farben aller elf Teams sowie der FIA und der Formel E wieder. Der auffällige Look soll das Engagement aller Beteiligten für die Formel E und den gemeinsamen Weg in die vollelektrische Zukunft des Motorsports symbolisieren. Die Zahl 22, die man aus der Vogelperspektive erkennt, würdigt die Leistung der 22 Fahrer, die in dieser Saison am Start sind.

Porsche Taycan - Formel E Safety-Car 2022
Porsche
Der Fahrer kann die Lichtanlage über Schalter in der Mittelkonsole steuern.

Spezial-Equipment im Interieur

Bei der Umrüstung des Porsche Taycan Turbo S wurden im Innenraum Überrollbügel sowie Rennschalensitze mit Sechs-Punkt-Gurten montiert. Außerdem mussten noch Kabelbäume für die Safety-Car-Beleuchtung sowie das Marelli-Logger-System angebracht werden. In die Stoßstangen wurden Blitzlichter integriert.

Pilotiert wird der Taycan vom langjährigen Safety-Car-Fahrer der Formel E, Bruno Correia. Sein Arbeitsplatz wurde noch mit einem Feuerlöscher sowie einer High-Tech-Kommunikationsanlage ausgestattet. Dadurch kann das Sicherheitsfahrzeug immer den Kontakt zur Rennleitung halten.

Am Antrieb wurde übrigens nichts verändert. Die Serienleistung von bis zu 560 kW (761 PS) ist mehr als ausreichend. Das Top-Modell der Taycan-Reihe beschleunigt mit Launch Control in 2,8 Sekunden auf 100 km/h und erreicht eine Höchstgeschwindigkeit von 260 km/h. Zum Vergleich: Die Formel-E-Rennwagen kommen gerade einmal auf eine Maximalleistung von 250 kW (335 PS). Beim Sprint auf Hundert sind sie trotz halber Power immerhin genauso schnell wie der Taycan.