Kaufberatung Mercedes C-Klasse gegen GLC
Übertrumpft der SUV den Kombi-Bestseller?

Die C-Klasse und ihre Ableger sind die goldene Mitte im Mercedes-Programm. Setzt sich der Sieger im Vergleich über den Preis oder die Fahrleistungen ab? Weder noch. Worauf es ankommt, lesen Sie hier.

Mercedes C 250 d 4Matic T, Mercedes GLC 250 d 4Matic, Frontansicht
Foto: Achim Hartmann

Mercedes kam ja erst recht spät auf den Kombi-Trichter, angefangen mit dem W 123, und auch den Vorgänger der heutigen C-Klasse gab es zuerst nur mit Stufenheck. Doch seit es den C-Kombi im Modellprogramm gibt (seit 1996), zählt er zu den Bestsellern der Marke. Daran änderte auch der GLK nicht viel, mit dessen Nachfolger GLC könnte das anders werden.

Mercedes C 250 d 4Matic T, Mercedes GLC 250 d 4Matic, Frontansicht
Achim Hartmann
Mercedes C-Klasse T 4Matic und GLC 4 Matic, beide fahren enorm gut und fühlen sich insgesamt sehr mercedesig an.

Denn der hat nicht nur den passenderen Namen, er ist praktisch in allem besser als sein kantiger Vorgänger und dabei nicht mal merklich teurer als ein gleich motorisiertes C-Klasse T-Modell. Mit dem 204 PS starken 2,2-Liter-Diesel, Neungangautomatik und Allradantrieb kostet er ab 46.410 Euro, mithin also fast so viel wie ein C 250 d 4Matic, der mit 48.314 Euro in der Preisliste steht. Was eigentlich schon die meisten Fragen beantwortet. Falls Sie, lieber Leser, weitere haben, finden Sie unsere Antworten jetzt hier.

Der GLC bietet mehr Platz

Immerhin, auch das muss ja gesagt werden, gibt es einen C-Klasse-Kombi auch für sehr viel weniger Geld, etwa einen 180 d ohne Allrad und Automatik ab rund 36.000 Euro. Diese Wahlmöglichkeit existiert beim GLC nicht, die billigste Variante ist der rund 2.000 Euro preiswertere 250er-Benziner. 9G-Tronic und 4Matic sind beim GLC immer mit an Bord.

Also darf es dem GLC-Käufer nicht allzu sehr aufs Geld ankommen, mit ein paar Annehmlichkeiten aus der Optionsliste ist der GLC 250 d im Nu weit nördlich der 50.000-Euro-Schwelle, was jedoch für den C 250 d 4Matic ebenso gilt.

Allerdings lassen sich die beiden Mittelklasse-Mercedes mittels Optionsliste zu echten Oberklasse-Mobilen hochrüsten, etwa mit dem hübschen Designo-Interieur für nicht ganz 4.000 Euro oder dem Fahrerassistenz-Paket Plus für 2.500 Euro, das unter anderem den Abstandsregeltempomaten Distronic Plus, Pre-Safe Plus und einen aktiven Totwinkelassistenten enthält.

Folglich entscheiden hier nicht die Geldmittel, sondern eher die persönlichen Präferenzen, welcher C es denn nun sein darf. Die Fahrleistungen jedenfalls geben da wenig her, sie sind bei beiden so gut, dass wirklich nur selten der Wunsch nach mehr Motor aufkommt. Und merkbare Unterschiede gibt es im Alltag da ohnehin kaum, sieht man einmal von der um 15 km/h höheren Höchstgeschwindigkeit des C 250 d ab.

Mercedes C 250 d 4Matic T, Kofferraum
Achim Hartmann
In das Heck des C-Klasse Kombis passt etwas weniger als in das des GLC. Dank der niedrigen Bordkante fällt das Beladen hier allerdings einfacher.

Ebenso gering sind die Unterschiede beim Treibstoffverbrauch. Rund einen halben Liter mehr Diesel benötigt der GLC, wohl wegen des höheren Gewichts und der größeren Stirnfläche, doch darauf wird’s dann auch nicht mehr ankommen. Bei einer jährlichen Fahrleistung von 20.000 Kilometern und den heutigen Dieselpreisen spart der C-Klasse-Fahrer gegenüber dem GLC-Besitzer rund 150 Euro Treibstoffkosten ein.

Viel wichtiger ist, wie sie sich denn fahren, die beiden Raumfahrzeuge aus dem C-Klasse-Baukasten. Beide Wagen, das wird Traditionalisten freuen, fühlen sich insgesamt sehr mercedesig an. Der GLC mehr als der C, weil er nicht nur etwas besser federt, er zeigt ebenso genau das richtige Maß an Karosseriebewegung, das dieses Schwerer-Wagen-Gefühl hervorruft, das man am größeren Mercedes so schätzt.

Der Kombi ist agiler

Dazu bietet er im Fond die luftigeren und bequemeren Sitzplätze, auch wegen der höheren Kopffreiheit. An mangelnder Kofferraumgröße müssen indes die T-Modell-Besitzer ebenfalls nicht verzweifeln. Das Ladevolumen ist zwar etwas geringer als beim GLC, dafür lässt sich der C-Klasse-Kombi wegen der niedrigeren Bordkante einfacher beladen. Der SUV bietet etwas mehr Raum, und er hat die höhere Zuladung. Wer den Platz also tatsächlich benötigt und gern höher sitzt, wird den GLC bevorzugen.

Flinker geht freilich das T-Modell um die Ecke, und wer darauf Wert legt, wird dieses auf jeden Fall vorziehen. Wobei auch hier die Unterschiede im Alltag praktisch keine Rolle spielen. Den Dynamiker auf kurvigen Landstraßen gibt der Kombi dennoch überzeugender als der behäbigere SUV. Besseren Sitzkomfort, mehr Platz und letztlich mehr Auto fürs Geld gibt es jedoch beim GLC.

Mercedes C 250 d 4Matic T, Mercedes GLC 250 d 4Matic, Heckansicht
Achim Hartmann
Dank dem besseren Raumangebot und Komfort verschafft sich der GLC einen kleinen Vorteil gegenüber der C-Klasse.

Vorteil für den SUV

Der GLC ist ein sehr gelungenes Auto.

Kombi und SUV sind hier etwa gleich teuer, den Ausschlag zugunsten des GLC geben der angenehmere Reisekomfort und das großzügigere Raumangebot für Passagiere und Ladegut. Das kann der C-Kombi nicht ganz so gut. Dennoch spricht auch einiges für ihn, das agilere Fahrverhalten und die fixeren Fahrleistungen etwa und nicht zuletzt der geringere Verbrauch. Die Unterschiede bei Komfort und Raumangebot sind so gering, dass sie im Alltag nur für sehr Anspruchsvolle zum Tragen kämen.