Mini Cabrio und Mini Roadster Kaufberatung
Offene Familienangelegenheit

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Mit dem neuen Mini Roadster steht im eigenen Haus eine luftige Alternative zum etablierten Mini Cabrio bereit, die sogar noch weniger kostet. Macht der Zweisitzer auch mehr Spaß?

Mini Cabrio, Mini Roadster, Seitenansicht
Foto: Karl-Heinz Augustin

Ein Mini ist ein Mini, ist das Original unter den originellen Kleinen. Das hindert seine Väter aber nicht daran, aus der Mini-Familie eine Groß-Familie zu entwickeln. Sie umfasst seit diesem Frühjahr auch den Mini Roadster – obwohl es bereits ein Mini Cabrio gibt. Mehrere Open-Air-Varianten von einem Modell leistet sich sonst nur noch Porsche bei seinem Klassiker 911.

An sportlichen Genen mangelt es dem Mini ebenfalls nicht – da erscheint ein offener Zweisitzer nur konsequent. Denn das Mini Cabrio besitzt zwar offiziell Platz für vier Insassen, doch im engen Fond können bestenfalls Kleinkinder sitzen – für ein Minimum an Fußraum müssen Fahrer und Beifahrer kräftig nach vorne rücken. Und der Gepäckraum (170 Liter) hat seinen Namen kaum verdient. Immerhin gaben sich die Entwickler Mühe, den winzigen Querschnitt der nach unten öffnenden Klappe, durch die kaum ein Sprudelkasten passt, zu vergrößern. Nach manuellem Entriegeln zweier Klemmhebel kann die Verdeckunterkante einige Zentimeter angehoben werden. Klingt kompliziert - und ist es auch.

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Mini Roadster mit besser zugänglichem Gepäckraum

Beim Mini Roadster ist das viel einfacher, das besser zugängliche Stauvolumen fällt mit 240 Liter nicht üppig, aber dennoch fast um die Hälfte größer aus. Skier passen per Durchlade ins Auto, Jacken oder selbst Taschen finden auf der breiten Ablage hinter den Sitzen Platz. Vom Fahrersitz aus nach hinten greifen und das Verdeck zuziehen ist kein Problem, sofern zwischen den starren Überrollbügeln kein Windschott (190 Euro) montiert ist. Ein elektrischer Antrieb für's Verdeck kostet beim Mini Roadster 790 Euro, wobei das nicht das manuelle Verriegeln erspart.

Die Frontscheibe des 24 Millimeter flacheren Zweisitzers ist 13 Grad stärker geneigt. Das klingt nach wenig, hat aber einen nicht zu unterschätzenden Einfluss auf das Fahrgefühl bei offenem Verdeck. Bei über 1,80 Meter großen Piloten rückt der obere Scheibenrahmen störend ins Blickfeld, die A-Säule behindert die Sicht auf von rechts kommende Autos. Kleinere Fahrer fühlen sich im Mini Roadster hingegen geborgener und windgeschützter. Ein Zentralschalter für die Seitenscheiben wie im Mini Cabrio wäre aber auch hier praktisch.

Mini Cabrio mit vollautomatischem Verdeck serienmäßig

Im Mini Cabrio bewegt sich das Verdeck serienmäßig vollautomatisch, bei Bedarf von außen ferngesteuert. Clever: Bevor die seitlichen Dachbügel an der A-Säule ausklinken, gleitet das Verdeck wie ein großes Faltschiebedach nach hinten – im Alltag ein gern genutzter Zwischenschritt. Seinen ganzen Charme entwickelt das Mini Cabrio dagegen komplett geöffnet. Dazu faltet sich das Textilverdeck – eine Abdeckung ist nicht nötig – kompakt hinter die nur im Ernstfall herausschnellenden Überrollbügel. Dank der steil aufragenden, weit entfernten Frontscheibe blicken Fahrer und Beifahrer nicht nur durch sie hindurch, sondern auch mühelos darüber hinweg – und nehmen die Umgebung intensiver wahr. Dafür tost der Wind im Cockpit noch kräftiger, kann aber mit hochgefahrenen Scheiben und über den Rücksitzen aufgespanntem Windschott (250 Euro) gut gebändigt werden – der Fond ist als Gepäckablage ohnehin besser geeignet.

Welchen also nehmen? GoKart-Feeling bieten beide ohne unnötige Härten auf schlechten Straßen, wenngleich das Mini Cabrio dabei nicht ganz so verwindungssteif wirkt wie der Roadster. Vergleichbar motorisiert kostet der Zweisitzer rund 1.000 Euro weniger. Trotzdem ist der Einstieg beim Mini Cabrio günstiger, denn die Antriebspalette beginnt bereits mit dem 98 PS-Benziner. Es gibt also durchaus rationale Gründe für den einen wie den andern – aber spielen die bei einem Mini eine Rolle?