Seat Mii Kaufberatung
Vorsicht, Handtasche rollt an!

Mit dem Seat Mii kommt nun der dritte Kleinstwagen aus dem VW-Imperium - ein talentierter Zwerg, der mit den Abmessungen einer automobilen Handtasche ein klares Ziel verfolgt.

Seat Mii, Rückleuchte
Foto: Hans-Peter Seufert

Lippenstift, Schminkspiegel, Geldbeutel, die neueste Ausgabe der Gala, Handy, Nagelschere, Blasenpflaster, Sonnenbrille – ... Handtaschen sind für ihre Besitzerinnen oft heilige Schatzkisten. Überlebenswichtig. Genau das will der Seat Mii auch sein – kein bequemer Wanderrucksack, kein luftiger Sportbeutel, keine riesige Reisetasche, sondern eine automobile Handtasche: Klein, wendig, handlich, unverzichtbar, schick, am liebsten in Feurigrot.

Dabei scheint es dem kleinen Spanier Seat Mii nichts auszumachen, dass er erst nach VW Up und Skoda Citigo auf den Markt rollen darf – mit vielen identischen Details: Türgriffe, Innenverkleidungen, Mittelkonsole, Sitzverstellung, Sonnenblenden, Handschuhfach, Kopfstützen sowie Rückbank. Um am übersichtlichen Armaturenbrett Unterschiede festzustellen, muss man ganz genau suchen: Die Beleuchtung und die Beschriftung von Tacho und Drehzahlmesser sind anders, das war‘s.

Unsere Highlights

Seat Mii mit kantigerer Front als Citigo und Up

Äußerlich hebt sich der Seat Mii durch eine kantigere Front und ein anderes Layout der Rücklichter und Felgen von seinen Geschwistern ab. Sein schmackhaftester Unterschied steht jedoch in der Preisliste: Die Basisversion mit 60 PS gibt es ab verlockenden 8.890 Euro – damit startet der Mii 560 Euro unter dem Skoda Citigo und ist 960 Euro günstiger als der einfachste VW Up.

Wer jetzt jedoch vorschnell über den Preisvorteil jubelt, sollte sich die Serienausstattung des Seat Mii genau anschauen. Im Vergleich zu seinen Brüdern können seine Vordersitze in der Basisversion nicht die Easy-Entry-Faltung, gibt es keine Klappe vor dem Handschuhfach und keine Beifahrerairbag-Abschaltung. Beim Aufpreis für die Klimaanlage verfolgt Seat eine eigene Strategie: Sie kostet 850 Euro extra und ist nicht für die Basisversion erhältlich. Bei Citigo und Up gibt es sie dagegen im Paket mit der Audioanlage zum ähnlichen Preis.

Geringes Geräuschniveau und komfortables Fahrwerk

Beim Antrieb des Seat Mii kann man keine Fehler machen: Es gibt nur einen Benziner mit zwei Ausbaustufen. Der Dreizylinder leidet an einem rumpeligen Leerlauf und in der 60- PS-Version an einer kleinen Anfahrschwäche. Mit 75 PS zieht er den Seat Mii ohne künstliche Pause nach vorn und soll laut Hersteller mit 4,7 nur 0,2 L/100 km mehr verbrauchen als die schwächere Version.

Noch angenehmer sind das geringe Geräuschniveau und das komfortable Fahrwerk des Seat Mii. Damit belegt er – wie seine Brüder – einen Spitzenplatz in seinem Segment. Wie gut seine Karten im Geschwisterkampf sind? Sehr gut, denn bei gleicher Sicherheitsausstattung startet er mit dem kleinsten Preis.