Honda Civic Type R-S
Nürburgring-Rekord mit Sondermodell geholt

Honda hat mit dem neuen Civic Type R auf der Nordschleife des Nürburgrings eine Bestzeit gefahren – und sich damit einen Rekord zurückgeholt. Wichtig: Die Japaner haben nicht das Serienmodell auf die Rennstrecke geschickt, sondern eine leichtere und 7.000 Euro teurere R-S-Variante, die es nur auf dem europäischen Festland geben wird. Den Einsatz des Nicht-Standardmodells hätten die Japaner anscheinend am liebsten verschwiegen.

Honda hat die neueste Generation des Civic Type R auf die Nordschleife geschickt – und den Rekord für frontgetriebene Fahrzeuge geholt. Diesen Rekord hatte Honda schon mal eingeheimst – mit dem Vorgänger-Civic-Type-R. 2017 jagten die Japaner den Kompakt-Sportler in 7:43,8 Minuten über den fast 21 Kilometer langen Eifelkurs. Damals war die zu fahrende Strecke 20,6 Kilometer lang – inzwischen müssen die Fahrer 20,83 Kilometer absolvieren. Auf der jetzt vereinheitlichten längeren Strecke hat sich am 5. Mai 2019 Renault mit dem Mégane R.S. Trophy-R den Rekord für frontgetriebene Kompakte geholt – in 7:45,389 Minuten (verkürzte Strecke: 7:40,10 Minuten). Am 14. Juni 2021 war ein Audi-Entwicklungsfahrer zwar mit dem neuen RS3 auf der langen Strecke mit 7:40,748 Minuten deutlich schneller – aber der Kompaktsportler aus Ingolstadt ist mit Allradantrieb unterwegs.

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Halbe Sekunde schneller dank R-S-Spezifikation

Honda hat mit dem Civic Type R am 24. März 2023 7:44,881 Minuten für die verlängerte Strecke gebraucht und damit die Bestzeit des Mégane R.S. Trophy-R um eine halbe Sekunde unterboten. Beim Rekordversuch waren auf den Rädern Michelin-Pilot-Sport-Cup-2-Connect-Reifen aufgezogen, die Honda zusammen mit Michelin entwickelt hat. Der Reifen soll auf dem Michelin Pilot Sport 4 S basieren, der wiederum der-Serienreifen des Civic Type R ist. Den Michelin Pilot Sport Cup 2 Connect müssen Interessenten direkt bei Michelin bestellen. Und die Bereifung ist zwar eine bedeutende, aber nicht die einzige Abweichung vom Serien-Trimm. In seiner europäischen Pressemitteilung weist Honda in einer Fußnote darauf hin, dass für den Rekord ein leichteres Fahrzeug in der R-S-Ausstattung zum Einsatz kam.

Die verzichtet gegenüber dem Type R auf das Navigationssystem (der Bildschirm bleibt erhalten), die Einparkhilfen vorne und hinten, den automatisch abblendenden Innenspiegel, die elektrische Verstell- und Beheizbarkeit für die Außenspiegel und die Beleuchtung für die Spiegel in den Sonnenblenden. Angeboten wird der Civic Type R-S ausschließlich auf dem europäischen Festland.

Bessere Performance – für viel Aufgeld

Der neue Honda Civic Type R-S ist mit einem 2,0-Liter-Vierzylinder-Turbomotor ausgerüstet, der 329 PS leistet – neun PS mehr als der Vorgänger (in Japan: 330 PS). Das maximale Drehmoment beträgt 420 Newtonmeter – beim Vorgänger waren es noch 20 Newtonmeter weniger. Der Neue spurtet in 5,4 Sekunden auf Tempo 100, bei 275 greift die elektronische Abregelung. Die Preisanhebung gegenüber dem Vorgänger beträgt heftige 20.000 Euro – womit es jetzt bei 58.500 Euro losgeht. Wer die für die Rekordfahrt gewählte S-Grade-Minderausstattung ordert, wird noch heftiger zur Kasse gebeten. Der Grundpreis für den Civic Type R-S liegt bei 65.500 Euro, also nochmals 7.000 Euro höher.

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Fazit

Um sich den Rekord für frontgetriebene Kompaktwagen auf der Nordschleife vom Renault Mégane R.S. Trophy-R zurückzuholen, musste Honda tief in die Trickkiste greifen. Zum einen war das Rekordfahrzeug mit speziellen Reifen unterwegs, die der Kunde nur bei Michelin bestellen kann. Außerdem haben die Japaner auch sonst keinen Standard-Civic-Type-R auf den Nürburgring geschickt. Vielmehr haben sie den Rekord mit einem R-S-Modell geholt, das wegen vieler fehlender Ausstattungen leichter sein dürfte als das Serienmodell. Den Civic Type R-S wird Honda nach eigenen Angaben ausschließlich als Option auf dem europäischen Festland anbieten.

Trotz der signifikanten Abweichungen vom Serienmodell hat der neue Civic Type R-S den bisherigen Rekord nur um eine halbe Sekunde unterboten. Ob der normale Serien-Civic-Type-R ebenfalls schneller wäre als der Renault Mégane R.S. Trophy-R, ist offen.