Gebrauchtwagenkauf
10 Kauftipps für Kopf oder Herz

Junge gebrauchte Euro-6-Diesel sind günstig und dürften in den nächsten Jahren sicher vor Einfahrverboten sein – fünf Tipps für Clevere. Wer weiter scrollt, findet zudem fünf preiswerte Fahrspaßautos.

Chrysler Crossfire Coupé 3.2 V6, Exterieur
Foto: Chrysler

DIE SCHLAUEN: Diesel für Rechner

Mercedes E-Klasse T

Taxifahrer irren nicht. Daher muss es einen Grund haben, dass sie überwiegend der Mercedes E-Klasse die Treue halten. Zuverlässigkeit und Langlebigkeit sind gute Argumente, Letztere unterstreicht ein Blick in die Autobörsen: Da werden Taxis angeboten mit 600.000 Kilometern auf der Uhr. Die möchte man wohl eher nicht kaufen, doch es gibt genügend Auswahl für alle, die einen E-Klasse-Kombi mit Diesel suchen. Erste Modelle mit Euro-6-Norm kamen bereits 2010 auf den Markt, 2014 waren im Grunde alle Diesel derart abgasgereinigt. Der Basis-200-Bluetec mit 136 PS muss es ja nicht gerade sein, doch schon die 170 PS des 220 CDI passen bestens. Wer sich richtig etwas gönnen will, greift zu den Sechszylindern 300 oder 350 CDI mit 231 bis 252 PS. So wird der geräumige, sichere, komfortable und praktische Mercedes-Kombi zu einer richtig runden Sache (Preise für Vierzylinder mit weniger als 200.000 Kilometer Laufleistung).

Das große Gebrauchtwagen-Spezial

Preis: ab 13.000 Euro, Leistung: 136–252 PS, Bauzeit: 2009–2016

Mercedes E-Klasse T, Exterieur
Hans-Dieter Seufert
Mercedes E-Klasse T: Es gibt genügend Auswahl für alle, die einen E-Klasse-Kombi mit Diesel suchen. Erste Modelle mit Euro-6-Norm kamen bereits 2010 auf den Markt, 2014 waren im Grunde alle Diesel derart abgasgereinigt.

Mazda 6

Mit dem 2012 vorgestellten 6 hat Mazda eine Art „Hidden Champion“ im Programm. Ob als Limousine oder als Kombi (der allenfalls mit sehr geringem Aufschlag gehandelt wird): Dieser Mittelklässler ist nicht nur wegen seiner Zuverlässigkeit, sondern auch wegen seiner feinen, von Beginn an Euro-6-sauberen Diesel empfehlenswert. Die laufen sehr geschmeidig, gehen mit 150 oder 175 PS zur Sache und zeichnen sich auch durch Sparsamkeit aus. Das leichtfüßige Fahrverhalten und die umfassende Sicherheitsausstattung sprechen ebenso für diesen Mazda wie das ordentliche Platzangebot und die durchdachte Bedienung inklusive sehr schöner klassischer Rundinstrumente. Die Modellpflege 2015 brachte noch mehr Bedienschliff und dem Diesel-Kombi auch die Option auf Allradantrieb.

Preis: ab 10.000 Euro, Leistung: 150/175 PS, Bauzeit: seit 2012

Mazda 6, Exterieur
Mazda
Mazda 6: Dieser Mittelklässler ist nicht nur wegen seiner Zuverlässigkeit, sondern auch wegen seiner feinen, von Beginn an Euro-6-sauberen Diesel empfehlenswert.

Opel Insignia Sports Tourer

Vergleichstests gewann der Insignia – sagen wir es diplomatisch – nicht allzu viele. Das lag unter anderem daran, dass er für seine Größe relativ wenig Innenraum bot, dass Motoren und Getriebe oder die Bedienung nicht ganz vorn bei der Musik waren. Aha, sagen Sie nun. Und warum soll dieser Opel nun ein Tipp sein? Weil der Insignia gut verarbeitet ist, bequeme Sitze hat und meist eine gute Ausstattung inklusive zeitgemäßer Konnektivität. Weil er sich gut, sicher und komfortabel fährt – vor allem mit dem adaptiven Fahrwerk, das Ende 2013 kam. Und weil er billig im Unterhalt ist und langlebig obendrein. Ab Erstzulassung 2015 erfüllen die 1,6- und 2,0-Liter-Diesel die Euro-6-Abgasnorm, mit Laufleistungen um die 150.000 Kilometer sind gepflegte Exemplare ab rund 7.500 Euro zu haben. Da gibt es dann nicht viel zu meckern, wenn man lediglich einen praktischen und ansehnlichen Kombi zum sehr fairen Preis sucht.

Preis: ab 7.500 Euro, Leistung: 120–170 PS, Bauzeit: 2008–2017

Opel Insignia Sports Tourer, Exterieur
Achim Hartmann
Opel Insignia Sports Tourer: Er ist gut verarbeitet, hat bequeme Sitze und meist eine gute Ausstattung inklusive zeitgemäßer Konnektivität.

Peugeot 5008

Bis 2017 machte der Peugeot 5008 nicht auf SUV, sondern fühlte sich dem Van-Gedanken verpflichtet. Bis zu drei Sitzreihen, große und weit öffnende Türen, luftiges Platzangebot und französischer Charme zeichnen ihn ebenso aus wie angesichts der meist üppigen Ausstattung attraktive Preise. Die Dieselmotoren (Hände weg vom automatisierten Schaltgetriebe!) passen bestens zu diesem leisen Van, der prädestiniert ist für entspanntes Reisen. Von 2015 an erfüllen sowohl der 1,6-Liter (120 PS) als auch der Zweiliter (150 PS) die Euro-6- Abgasnorm. Ab etwa 10.000 Euro gibt es Exemplare mit weniger als 150.000 Kilometern Laufleistung.

Preis: ab 10.000 Euro, Leistung: 120/150 PS, Bauzeit: 2009–2017

Peugeot 5008, Exterieur
Beate Jeske
Peugeot 5008: Bis 2017 machte der Peugeot 5008 nicht auf SUV, sondern fühlte sich dem Van-Gedanken verpflichtet.

Toyota Avensis Touring Sport

Der Avensis sei kein Auto, um sich beim Jahrgangstreffen in Pose zu werfen, schrieb ein Kollege einst im Test des Kombis. Weder italienischer Chic noch französischer Komfort oder deutsche Fahrpräzision seien ihm zu eigen. Aber: Der geräumige und praktische Toyota funktioniert tadellos, zuverlässig und dauerhaft. Das kann schon reichen für lang anhaltendes Glück. Die laufruhigen Diesel mit 1,6 (112 PS) und zwei Litern Hubraum (143 PS) erfüllen seit Mitte 2015, als vor allem der Bug ein spacigeres Design bekam und die Sicherheitsausstattung optimiert wurde, zudem die Abgasnorm Euro 6. Die Preisangabe unten beziehen sich auf Kombis mit rund 150.000 Kilometern Laufleistung.

Preis: ab 9.500 Euro, Leistung: 112/143 PS, Bauzeit: 2008–2018

Toyota Avensis Touring Sports, Exterieur
Achim Hartmann
Toyota Avensis Touring Sport: Der geräumige und praktische Toyota funktioniert tadellos, zuverlässig und dauerhaft.

DIE SPASSIGEN: Tipps für Fans

Porsche Boxster

Der aktuelle Elfer ist ja ziemlich groß geworden. Da meinen schon manche, der echte Elfer sei heute der Cayman oder sein offener Bruder Boxster. Und schwups: Schon sind wir im Jahr 1996, als der kleine Sportwagen die Szene betrat. Anfangs brachte er es auf milde 204 PS aus 2,5 Litern, mit den Jahren wuchsen Hubraum und Leistung bis auf 260 PS und 3,2 Liter beim Boxster S. Auch das anfangs von viel Billigplastik geprägte Interieur gewann an Format. Was dieser ersten Boxster-Generation indes blieb und was sie heute so besonders macht, ist die Leichtigkeit des Seins. Der geräumige Roadster ist bestens ausbalanciert, schmal und leicht. Ein perfekter Wagen für die Ausfahrt am Abend, am Wochenende oder für den Kurzurlaub. Viele Exemplare haben schon den zweiten Motor, da der wassergekühlte Boxer einen Geburtsfehler hat – Stichworte Kurbelwellen-Simmerring und Zylinderbeschichtung. Faustformel: Hielt ein Motor über 100.000 Kilometer, hält er auch länger. Etwas Risiko ist also dabei, doch es lohnt sich.

Preis: ab 8.000 Euro, Leistung: 204 bis 260 PS, Bauzeit: 1996–2004

Porsche Boxster, Exterieur
Arturo Rivas
Porsche Boxster: Der geräumige Roadster ist bestens ausbalanciert, schmal und leicht. Ein perfekter Wagen für die Ausfahrt am Abend, am Wochenende oder für den Kurzurlaub.

BMW Z4 3.0i

Mittlerweile ist der frei saugende Reihensechszylinder bei BMW ja Geschichte. Was einem da verloren ging, zeigt in voller Intensität die erste Generation des Z4 – ganz gleich, ob als Coupé oder als Stoffdach-Roadster. Und weil die Preise noch niedrig sind, empfehlen wir der vollen Dosis wegen natürlich den Dreiliter. Der wurde anfangs aus Dreier und Fünfer übernommen – ein Gentleman mit Sound, Drehfreude und kultivierter Kraft. Das alles auf nochmals spürbar höherem Niveau bietet der 3.0si mit der Valvetronic-Ventilsteuerung. Er hängt feinnervig am Gas, säuselt beim Cruisen melodisch und posaunt beim Durchladen passend zur explosiven Leistungsentfaltung so animierend, dass es jedes Mal wieder eine Freude ist. Das Exterieur-Design polarisiert mit seinen Sicken und Bögen, dürfte aber auch zum Klassikerstatus dieses Zweisitzers beitragen. Die Technik ist solide, Pleuellager und Vanos-Einheit sind beherrschbare Schwachpunkte. Viele Exemplare wurden nicht immer vorteilhaft verändert, doch es gibt noch genügend Z4 im unberührten Originalzustand.

Preis: ab 7.000 Euro, Leistung: 231/265 PS, Bauzeit: 2002–2008

BMW Z4 3.0i, Exterieur
Hans-Dieter Seufert
BMW Z4 3.0i: Das Exterieur-Design polarisiert mit seinen Sicken und Bögen, dürfte aber auch zum Klassikerstatus dieses Zweisitzers beitragen.

Mercedes CLS 500

Viertürer-Coupés sind ja heute nichts Ungewöhnliches mehr. Doch als Mercedes 2004 den ersten CLS einführte, war er lange Zeit allein auf weiter Flur. Abgeleitet von der E-Klasse, betört der mächtige Flachmann mit einer fließenden Dachlinie, hohen Karosserieschultern und relativ kleinen Seitenscheiben. Manche fühlen sich dadurch ein wenig beengt, aber die meisten schwärmen von einem warmen Gefühl der Geborgenheit, zu dem natürlich auch die Ausstattung beiträgt. Leder gehört dazu und – für Kenner – das offenporige Holz am Armaturenbrett, das senkrecht unter der gesamten Windschutzscheibe verläuft. Die Luftfederung sorgt für besten Fahrkomfort, der aufs Allerfeinste von den Achtzylindern des 500ers ergänzt wird. Schon der frühe V8 mit 306 PS reicht völlig aus. Noch einmal erheblich mehr Druck bei feinster Laufkultur bringt der 2006 eingeführte 5,5-Liter. Hier sollte man am besten zu Autos ab 2007 greifen, denn frühe Exemplare haben öfter Probleme mit der Steuerkette. Ein Klassiker der Neuzeit zum Preis eines gebrauchten Polo.

Preis: ab 9.000 Euro, Leistung: 306/388 PS, Bauzeit: 2004–2010

Mercedes CLS 500, Exterieur
Hans-Dieter Seufert
Mercedes CLS 500: Abgeleitet von der E-Klasse, betört der mächtige Flachmann mit einer fließenden Dachlinie, hohen Karosserieschultern und relativ kleinen Seitenscheiben.

Chrysler Crossfire Coupé 3.2 V6

Sie essen lieber Burger als Bratwurst, trinken lieber Whiskey als Wein? Dann herzlich willkommen im Chrysler Crossfire. Er kam durch die Ehe zwischen Mercedes und Chrysler auf die Welt und basiert – man ahnt es kaum – auf der ersten Generation des Mercedes SLK. Mächtig sind die Räder, etwas grob das Design (und auch das Interieur sowie die Materialqualität). Doch er macht Spaß mit seinem straffen, nicht zu harten und dennoch kurvenfreudigen Fahrwerk sowie dem eleganten, nahezu unverwüstlichen 3,2-Liter-V6 aus dem Mercedes-Regal. Komplettausstattung gab es damals ab Werk, dazu ein wenig Bad-Guy-Image für den Besitzer. Die Mechanik ist robust, Rost kein großes Thema, Ersatzteile gibt es ohne Probleme.

Preis: ab 5.000 Euro, Leistung: 218 PS, Bauzeit: 2003–2007

Chrysler Crossfire Coupé 3.2 V6, Exterieur
Chrysler
Chrysler Crossfire Coupé 3.2 V6: Mächtig sind die Räder, etwas grob das Design (und auch das Interieur sowie die Materialqualität). Doch er macht Spaß mit seinem straffen, nicht zu harten und dennoch kurvenfreudigen Fahrwerk sowie dem eleganten, nahezu unverwüstlichen 3,2-Liter-V6 aus dem Mercedes-Regal.

Jeep Grand Cherokee 5.7

Sie rasieren sich mit blanker Klinge und nicht elektrisch? Sie tragen lieber Stiefel als Slipper? Dann herzlich willkommen im Jeep Grand Cherokee der vierten Generation. Ja, den gab es auch mit Diesel und V6, doch wenn schon, denn schon: Der 5,7-Hemi-V8 (zu schlapp? Dann eben der 6,2-Liter) blubbert leise, zieht bärig von unten heraus und schiebt die geräumige Fuhre durch den Wind oder durch den Acker – ist ja schließlich ein Jeep. Tipp: 2013 löste eine Achtstufenautomatik die Fünfstufenbox von Mercedes ab. Das hilft Sprit sparen. Grundsätzlich ist der Grand Cherokee aber kein Kostverächter, wenn nicht problemlos auf Autogas umgerüstet wurde oder wird.

Preis: ab 16.000 Euro, Leistung: 352 PS, Bauzeit: 2010–2017

Jeep Grand Cherokee 5.7, Exterieur
Jeep
Jeep Grand Cherokee 5.7: Sie rasieren sich mit blanker Klinge und nicht elektrisch? Sie tragen lieber Stiefel als Slipper? Dann herzlich willkommen im Jeep Grand Cherokee der vierten Generation.