24h-Classic Nürburgring-Nordschleife
Verrückte Oldie-Rutschpartie

24h-Rennen

Die Oldtimer und Youngtimer bei den 24h-Classic sind echte Kult-Autos. Das Rennen der 179 Starter schrieb ebenfalls Geschichte: Es war dank der Wetterkapriolen ziemlich spektakulär.

ADAC 24h-Classic - 24h-Rennen Nürburgring - Nürburgring-Nordschleife - 4. Juni 2021
Foto: Stefan Baldauf

Der Wettergott in der Eifel kennt kein Erbarmen. Selbst vor dem wertvollen Starterfeld der 24h-Classic nicht. Schmerzt es schon bei den gewöhnlichen Rennwagen, wenn sie Bekanntschaft mit der Leitplanke machen, so tut es bei den teils über 60 Jahre alten Schmuckstücken erst richtig weh. Plötzlich einsetzender Regen im Bereich Flugplatz-Schwedenkreuz machte aus dem Rennen, das bei trockenen Bedingungen startete, eine wilde Rutschpartie.

24h-Classic mit Wetterchaos

Zunächst setzten sich die Busch-Zwillinge in ihrem Porsche beim Start deutlich ab. Doch dann war die Fahrt der beiden Motorsport-Profis schnell beendet. Ihr Gefährt war um 1 Dezibel zu laut und wurde aus der Wertung genommen. Anschließend übernahm der Griesemann-Porsche-911-RSR mit der Startnummer 502 die Führung, bekam aber direkt Druck von Michael Küke im Porsche 911. Das erste Kuriosum: Der Abflug des Porsche 928 mit der Startnummer 222, der sich fast in Zeitlupe auf das Dach legte. Der Fahrer konnte glücklicherweise selbst aussteigen.

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ADAC 24h-Classic - 24h-Rennen Nürburgring - Nürburgring-Nordschleife - 4. Juni 2021
Stefan Baldauf
Bei den 24h-Classic schlägt das Klassik-Lieberhaber-Herz höher.

Kurz darauf folgte noch mehr Action: Während auf der Start- und Zielgeraden alles trocken war, öffnete der Himmel über dem Bereich Schwedenkreuz seine Schleusen. Gleich mehrere Autos kreiselten auf der rutschigen Fahrbahn umher, trafen sich teils gegenseitig oder vermieden nur um Millimeter eine Kollision. Kein Wunder, schließlich hat man mit Slick-Reifen auf der überschwemmten Strecke keine Chance. Dabei erwischte es auch ausgekochte Profis und Nordschleifen-Experten wie Andreas Gülden im Porsche mit der Startnummer 505. Die Streckenposten waren erstmal eine Weile damit beschäftigt, die Einzelteile des Schlachtfelds wegzuräumen.

Neustart nach Massenkarambolage

Das Rennen wurde daraufhin unterbrochen und später noch einmal neu gestartet. 40 Minuten standen noch inklusive Einführungsrunde auf der Uhr. Wieder stellte sich die Frage nach der richtigen Reifenwahl, was einen Stau in der Boxengasse nach sich zog. Teils war die 25,378 Kilometer lange Nordschleife trocken, teils klitschnass.

Am Ende freuten sich Ingo Pütz und Christoph Breuer auf dem Porsche 911 RSR (#578) über den Gesamtsieg. "Die Startphase war ganz gut und wir konnten uns aus sämtlichen Ärger heraushalten. Das wir dann beim Re-Start direkt nach der Einführungsrunde auf Regenreifen gewechselt haben war die goldrichtige Entscheidung. Am Ende wurde es dann doch schon fast wieder zu trocken für Regenreifen, aber es hat ja gerade so gereicht und wir freuen uns riesig über unseren Sieg," sagte Breuer.