Mullin Automotive Museum geschlossen
100 Autos aus 100 Jahren versteigert

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Nach dem Tod des Gründers hat das Mullin Museum am 10. Februar 2024 seine Pforten geschlossen. Das Petersen Museum bekommt vier Oldtimer aus der Sammlung. Etwa 100 Autos aus dem Museum hat am 26. April Gooding & Company versteigert.

Mullin Museum
Foto: Mullin Museum

Das Mullin Museum im kalifornischen Oxnard hatte am Samstag, 10. Februar 2024 zum letzten Mal geöffnet. Nachdem der Gründer Peter Mullin im September verstorben war, wurde das Museum nach 14 Jahren geschlossen. Die Ausstellung hatte bis dahin auf 4.366 Quadratmetern Klassiker französischer Karosseriebauer des 20. Jahrhunderts gezeigt.

Französische Autos und Karosserien

"Diese rollenden Skulpturen und wunderschöne Kunstwerke mit anderen zu teilen, war Peters Leidenschaft, und das Museum hat diese Vision verkörpert", erklärte Museumsdirektorin Merle Mullin. Peter und Merle Mullin hatten das Museum 2010 eröffnet. Das Gebäude, in dem sich die Ausstellung befand, hatte dem Verleger Otis Chandler gehört.

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Gooding-Auktion am 26. April

Das Auktionshaus Gooding & Company hat am 26. April über 100 Autos, Motorräder und Teile aus der Mullin-Sammlung versteigert. Peter Mullin hatte eine Leidenschaft für französische Hersteller, hier lag ein klarer Fokus des Sammlers. Passend dazu ist das älteste Auto ein Darracq Roadster von 1902 und das zweitjüngste ein Citroën C3 Pluriel von 2009. Die Sammlung umfasste damit ein Jahrhundert französischen Automobilbau. Ein Teil der Autos stammt aus der Schlumpf-Sammlung. Die Gebrüder hatten im französischen Mulhouse Vorkriegs-Klassiker gesammelt. Ein Teil dieser Autos ist unrestauriert, wie etwa zwei Bugatti Type 57 Ventoux von 1934 und 1936.

Einige Citroën ID und DS, darunter auch ein ebenso rares wie teures Werks-Cabrio sind ebenso im Angebot wie der 2CV in diversen Varianten – inklusive Sahara-Ente, Ami 6, Méhari und Dyane.

Rekordpreise für zwei Bugatti

Die beiden teuersten Autos der Auktion sind ein Hispano-Suiza J12 Cabriolet und ein Bugatti Type 57C, deren Wert Gooding & Company jeweils auf 2,5 bis 3,5 Millionen US-Dollar geschätzt hatte – umgerechnet 2,3 bis 3,22 Millionen Euro. Der Hispano-Suiza J12 wurde für 2,3 Millionen US-Dollar verkauft.

Der Bugatti erzielte einen Verkaufspreis von 6,6 Millionen US-Dollar – laut Auktionshaus ein neuer Rekord für ein Type 57C Aravis "Special Cabriolet". Ein zweiter Bugatti erzielte ebenfalls einen Rekord: Ein Type 46 Semi-Profilée Coupé von 1930 wurde für 1,1 Millionen US-Dollar versteigert. Die gleiche Summe brachte ein Mercedes-Benz 300 SL Roadster von 1957 ein.

Das günstigste Auto war ein unrestaurierter Citroën ID 19, der für 728 US-Dollar einen neuen Käufer fand. Die Lots wurden ohne Mindestpreis angeboten; verkauft wird, sobald ein Gebot vorliegt. Da die Fahrzeuge im Museum standen, ist bei praktisch allen ein Service oder gar eine Restaurierung fällig, bevor sie wieder fahren.

Petersen Museum bekommt vier Autos

Vier der Autos aus der Ausstellung übernimmt das Petersen Automotive Museum in Los Angeles: Einen Talbot-Lago T150 CS "Teardrop" und einen Hispano Suiza Dubonnet von 1938w sowie einen Delahaye 165 von 1939 und einen Delahaye 145 von 1938. Diese vier Autos gelten als Highlights des französischen Automobil- und Karosseriebaus sowie der Ausstellung.

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Fazit

Es ist immer schade, wenn ein Museum schließt. Dabei geht immer eine ganz besondere Zusammenstellung von Objekten verloren. Im Fall des Mullin Museum bleiben zumindest vier ganz besondere Fahrzeuge in einer Sammlung und werden künftig im Petersen Automotive Museum zu sehen sein.

Den größten Teil der Sammlung, etwa 100 Fahrzeuge, konnten Interessenten am 26. April 2024 bei einer Auktion von Gooding & Company ersteigern. Die Preise der Autos aus der Sammlung, die rund 100 Jahre vorwiegend französischer Automobilgeschichte umfasst, reichen von rund 728 Dollar für einen restaurierungsbedürftigen Citroën ID 19 bis zu 6,6 Millionen für einen Bugatti Type 57C.

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