Audi LMDh Concept (2023)
Erster Ausblick auf das neue Le Mans-Hypercar

Audi kehrt für die Saison 2023 in den Langstrecken-Sport zurück. Nun zeigt die Marke ein erstes Teaserbild ihres Boliden.

04/2021, Audi LMDh Concept Le Mans Hypercar 2023
Foto: Audi AG

In den vergangenen drei Jahren war es für Toyota fast eine Spazierfahrt zum Gesamtsieg beim 24-Stunden-Rennen in Le Mans. Dem Seriensieger fehlte einfach die Konkurrenz – statt gegen andere Hersteller trugen die Japaner den Kampf um die Le Mans-Krone nur teamintern aus. Das dürfte in Zukunft nicht mehr möglich sein: Spätestens 2023 werden mit Ferrari, Porsche oder Peugeot weitere namhafte Werke mit Siegchancen beim Langstrecken-Klassiker an den Start gehen. Hinzu kommen kleinere, aber im Langstreckensport bewährte Teams wie By-Kolles, Glickenhaus oder Alpine.

Unsere Highlights

Audi LMDh Concept mit geschlossenem Cockpit

Auch Audi drängt es werksseitig mit aller Macht zurück in den internationalen Langstrecken-Motorsport und nach Le Mans. Jetzt gibt die Marke mit einem Teaserbild einen ersten Ausblick auf ihren Sport-Prototypen, mit dem sie ab der Saison 2023 in der Sportwagen-WM (WEC) und damit auch bei der 24-Stunden-Hatz an der Sarthe antreten wird. Aktuell trägt der Bolide den Namen Audi LMDh Concept 2023, und auf dem Foto gibt er noch nicht viel von sich preis. Klar ist jedoch: Der Fahrer nimmt unter einer geschlossenen Kanzel Platz.

Porsche - LMDh - Rennwagen - Motorsport
Porsche
Audi entwickelt seinen LMDh-Renner in enger Abstimmung mit Porsche. Die Konzernschwester baut ebenfalls einen solchen Hybrid-Prototypen auf.

Um "Synergien im Volkswagen-Konzern" zu nutzen, wie es Julius Seebach nennt, findet die Entwicklung des Rennwagens in enger Abstimmung mit Porsche statt. Der Geschäftsführer der Audi Sport GmbH, der gleichzeitig als Audis Motorsport-Chef fungiert, verweist auf das parallel bei der Konzernschwester entstehende und ebenfalls für 2023 geplante LMDh-Auto. Die Kooperation erscheint sinnvoll, denn um die Kosten möglich niedrig zu halten, verfügen die LMDh-Prototypen sowieso über ein einheitliches Hybrid-System. In der WEC und in Le Mans treten sie gegen jene neuen FIA-Hypercars, wie sie Toyota, Peugeot und Ferrari einsetzen werden – mit ähnlich großen Chancen auf den Gesamtsieg.

Auch Kunden-Teams sollen das Auto einsetzen

Alle grundlegenden Konzeptentscheidungen zum neuen LMDh-Prototypen hat Audi inzwischen getroffen. "Wir haben einen Chassis-Partner ausgewählt und uns für ein Motorkonzept entschieden", sagt Andreas Roos, verantwortlich für alle werksseitigen Motorsportprojekte bei Audi Sport. Derzeit feilt die Sport-Truppe zusammen mit ihren Design-Kollegen am optischen Auftritt des Rennwagens. Zudem feilt die Mannschaft gerade am Konzept, wie das Auto nicht nur unter Audi-Regie, sondern auch in den Händen professioneller Kunden-Teams erfolgreich eingesetzt werden kann. Das Interesse sei von dieser Seite groß, heißt es bei Audi.

Audi R18 TDI Ultra
Art & Revs
Der Diesel-Renner Audi T18 TDI Ultra ist der Vorgänger des LMDh Prototyp.

Bis zum Jahresbeginn 2022 will Audi Sport seinen ersten LMDh-Prototypen fertiggestellt haben. Nach einem Premieren-Rollout im ersten Quartal 2022 soll ein intensives Testprogramm erfolgen, das sich über das gesamte Jahr erstreckt. Den ersten Renneinsatz plant das Team beim 24-Stunden-Rennen in Daytona (USA) im Januar 2023. Das Highlight der Auftakt-Saison dürfte dann – falls die Corona-Pandemie nicht erneut den Zeitplan durcheinanderbringt – im Juni desselben Jahres das 24-Stunden-Rennen in Le Mans sein.

Nur Porsche war erfolgreicher in Le Mans

Dort hat Audi zwischen den Jahren 2000 und 2014 eine unvergleichliche Erfolgsserie hingelegt. In diesem Zeitraum gelangen der Marke und ihren Partner-Teams 13 Gesamtsiege; nur 2003 (vom Bentley-Team, dessen Auto jedoch technisch weitgehend einem Audi entsprach) und 2009 (von Peugeot) wurde die Phalanx durchbrochen. Mehr Gesamtsiege kann bislang nur Porsche aufweisen.

Hinweis: In der Fotoshow zeigen wir Ihnen den Vorgänger des Audi LMDh Prototyp, den Diesel-Rennwagen R18 TDI Ultra.

Umfrage
Wird das 24-Stunden-Rennen in Le Mans künftig wieder interessanter?
995 Mal abgestimmt
Ja. Viele Marken werden um den Sieg kämpfen - davon profitiert die Spannung.Nein. Ein erneutes Wettrüsten beginnt - und am Ende ist mehr kaputt als zuvor.

Fazit

Ab 2023 werden sich große Namen in der WEC und auf dem Highspeed-Kurs in Le Mans tummeln – Audi ist einer von ihnen. Das Projekt nimmt allmählich Gestalt an, wenn auch bislang viele Fragen zur Technik und zum Design des LMDh-Rennwagens offen bleiben. Interessant wird vor allem, inwiefern sich der Audi vom LMDh-Renner der Konzernschwester Porsche unterscheiden wird.

Die aktuelle Ausgabe
AUTO MOTOR UND SPORT 11 / 2024
AUTO MOTOR UND SPORT 11 / 2024

Erscheinungsdatum 08.05.2024

148 Seiten