Cadillac Project GTP Hypercar
Erstes echtes Bild vom LMDh-Renner

2023 will Cadillac mit dem Project GTP Hypercar in der nordamerikanischen IMSA-Sportwagenserie und in der Sportwagen-WM WEC starten. Die Amerikaner zeigten nun ein erstes Bild des zukünftigen Gegenspielers von Toyota, Ferrari, Porsche und Co.

Cadillac LMDh Shakedown
Foto: Cadillac Racing

Der nächste Hersteller präsentiert seinen Herausforderer für die 100-Jahre-Feier der 24 Stunden von Le Mans. Cadillac hat am Freitag (8.7.) ein Bild vom Rollout des neuen LMDh-Prototyp veröffentlicht. Mit dem neuen Rennwagen wollen die US-Amerikaner sowohl in der nordamerikanischen IMSA- als auch in der WEC-Serie starten. Als Einsatzteams fungieren Chip Ganassi Racing und Action Express Racing.

Konkurrieren muss der Hersteller mit zahlreichen namhaften Marken. Am Pfingstmontag (6.6.) hatte bereits BMW seinen LMDh-Rennwagen gezeigt, kurz zuvor veröffentlichte Acura zwei Design-Fotos von ihrem LMDh-Prototyp. Porsche vollzog mit seinem Auto bereits Langstreckentests.

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Im Vergleich zu den ersten Phantasie-Renderings ist der finale LMDh-Rennwagen ein klassischer Prototyp. So erinnert die Linienführung nun an die der Konkurrenz – wie beim Porsche 963 ist die Front beispielsweise clean und gerade abgeschnitten. Beim Rollout verzichtete die Rennabteilung zwar auf die Scheinwerfer, aber Kanten im Bodywork lassen bereits erahnen, wo sie untergebracht werden. Der frühere Porsche-Pilot Earl Bamber hatte die Ehre der ersten Ausfahrt.

Cadillac Project GTP Hypercar
Cadillac
Der Cadillac Project GTP Hypercar ist auf Basis des LMDh-Reglements aufgebaut. Bei den ersten Renderings ließen sich die Amerikaner noch etwas künstlerische Freiheit.

V8-Motor und 5,5 Liter Hubraum

Wie es sich für einen US-Amerikaner gehört, setzen die Ingenieure von Cadillac auf einen 5,5 Liter großen V8-Motor im Heck des Rennwagens. Zusätzlichen Schub liefert das vorgeschriebene Hybrid-System im Cadillac. Das Chassis stammt wie beim BMW von Dallara. Die Italiener sind neben Multimatic, Oreca und Ligier einer von vier Chassis-Lieferanten der LMDh-Autos. Diese basieren auf LMP2-Regularien.

Etwas verwirrend ist die bisherige Namenswahl vom neuen Cadillac. Bei "Project GTP Hypercar" denkt man schnell an ein Auto, das nach dem Hypercar-Reglement LMH aufgebaut ist. Doch der Cadillac fährt unter dem LMDh-Reglement. Ab dem kommenden Jahr können sowohl Hypercars als auch LMDh-Rennautos gemeinsam in der Spitzenklasse der IMSA und WEC antreten. Unter anderem bauen Toyota, Ferrari, Peugeot und Glickenhaus ein Hypercar.

Cadillac Project GTP Hypercar
Cadillac
Ein kleiner Hinweis für die Konkurrenz: "le monstre" hat das Licht der Welt erblickt.

Das Monster in Le Mans

Nach 20 Jahren kehrt Cadillac mit dem Project GTP Hypercar zurück nach Le Mans. Die US-Amerikaner haben ihrem neuen Rennwagen jetzt schon einen markanten Spitznamen verpasst: "le monstre" – in Anspielung auf einen Renn-Caddy aus dem Jahr 1950. Mit dem Monster wollen die US-Amerikaner dann ab 2023 um den Gesamtsieg bei den 24 Stunden von Le Mans kämpfen. Das unterstreicht die Programmleiterin Laura Wontrop Klauser: "Mit einer amerikanischen Kultmarke wie Cadillac um den Gesamtsieg in Le Mans zu kämpfen, ist eine Ehre."

Zuletzt startete Cadillac nur in der IMSA und feierte dort einige Erfolge. In den Jahren 2017, 2018 und 2021 gewannen die US-Amerikaner mit dem DPi-V.R die Rennserie. Von 2017 bis 2020 triumphierte Cadillac viermal in Folge beim legendären 24h-Rennen von Daytona. Dort soll 2023 auch das Renndebüt des neuen Caddys stattfinden. Die Latte für ihr neues Projekt hat der Hersteller damit selbst hochgelegt.

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