Hyundai-Details zum Breen-Unfall
Pfosten durchschlägt Seitenscheibe

Hyundai hat erste Details zum tödlichen Unfall von Craig Breen veröffentlicht. Demnach endete ein eigentlich harmloser Ausrutscher durch extremes Pech mit den schlimmstmöglichen Konsequenzen. Die Konkurrenz zeigt bei der Rallye Kroatien ihre Anteilnahme und Solidarität.

Hyundai i20 N Rally1 Hyrid - Rallye Kroatien - Craig Breen - 2023
Foto: Hyundai

Trotz aller Bemühungen wird der Motorsport niemals ganz sicher sein. Wenn zum falschen Zeitpunkt auch noch Pech dazu kommt, sind Ingenieure und Rennfahrer einfach machtlos. Auch beim tödlichen Unfall von Hyundai-Werkspilot Craig Breen bei Testfahrten zur WM-Rallye in Kroatien verketteten sich mehrere Faktoren am Ende zu einem großen Unglück.

Eine Woche nach dem fatalen Crash gab Rennstall-Boss Cyril Abiteboul in einem offiziellen Statement erstmals Details zum Unfallhergang bekannt. "Die Bedingungen auf der Straße waren rutschig. Das Auto schlitterte bei relativ niedriger Geschwindigkeit von der Piste und krachte in einen Holzzaun", erläutert der Franzose.

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Normalerweise überstehen Insassen in modernen Rally1-Autos solche Einschläge ohne größere Blessuren. Doch im Fall von Breen war der Schutzengel wohl einen kurzen Moment unaufmerksam: "Ein Holzbalken des Zauns durchschlug das Seitenfenster und drang ins Cockpit ein", verriet Abiteboul. "Medizinische Kräfte waren schnell vor Ort. Craig wurde noch ins Krankenhaus gebracht, aber soweit wir das sagen können, handelte es sich wohl um einen sofortigen Tod."

Hyundai i20 N Rally1 Hyrid - Rallye Kroatien - Craig Breen - 2023
Motorsport Images
Das Auto von Craig Breen wurde aus Respekt vor dem Verstorbenen vorbereitet, kommt aber leider nicht zum Einsatz.

Support für Breens Co-Pilot

Man mag sich kaum ausrechnen, wie traumatisch der Unfall für Beifahrer James Fulton gewesen sein muss. Der Co-Pilot blieb komplett unverletzt, konnte am Schicksal von Breen aber nichts mehr ändern. "Wir sind mit unseren Gedanken auch bei ihm. Wir tun alles, um ihn in diesen schweren Zeiten zu unterstützen", so Abiteboul.

Die lokale Polizei hat ihren Unfallbericht bereits abgeschlossen. Die Untersuchungen der FIA laufen noch. Auch Hyundai ist an der Aufarbeitung des Geschehens beteiligt. Schon jetzt lässt sich aber sagen, dass es mit dem Auto selbst keine Probleme gab, was zum Beispiel die Reifen oder die Sicherheitsausstattung angeht.

Laut Abiteboul hat man bei Hyundai lange überlegt, ob man die Rallye Kroatien dieses Wochenende nicht aus Respekt vor dem Verstorbenen auslassen soll. "Nach Gesprächen mit Craigs Familie und seinen Freunden wurde aber schnell klar, dass er gewollt hätte, dass wir weitermachen und dass seine Teamkollegen an der Rallye teilnehmen sollen."

Ford, Hyundai & Toyota - Rallye Kroatien - 2023
M-Sport Ford
Die Werksteams werden nicht drei, sondern nur zwei Autos für die Teamwertung nominieren.

Hyundai-Autos im Trauer-Design

Als Tribut an den am Dienstag beigesetzten Werksfahrer werden beide Einsatzautos mit einer speziellen Lackierung in den Farben von Breens irischer Heimat antreten. Quasi als Mahnmal steht in der Garage des verstorbenen Piloten ein weiteres Hyundai i20N Rally1-Fahrzeug, das von den Mechanikern für einen Einsatz vorbereitet wurde.

Dazu liegt im Hyundai-Pavillon ein Kondolenzbuch aus, in das sich die trauernde Rallye-Gemeinschaft eintragen kann. Auch bei der Konkurrenz zeigt man große Anteilnahme. Auf vielen Autos sind Aufkleber angebracht, die an den verstorbenen Piloten erinnern. Um keinen Vorteil aus dem Ausfall von Breen zu ziehen, haben sich die Werksteams von Toyota und M-Sport Ford entschlossen, ebenfalls nur zwei Autos für die Teamwertung zu nominieren.

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