DTM Brands Hatch - Ergebnis Rennen
Di Resta holt ersten Saisonsieg

Beim DTM-Rennen in Brands Hatch feierte Mercedes mit Paul die Resta den sechsten Sieg im siebten Rennen. Der Schotte fuhr einen Start-Ziel Sieg ein, vor Markenkollege Bruno Spengler. Bester Audi war Timo Scheider auf Platz drei. Dahinter begeisterte der junge Miguel Molina im Audi A4 mit einer bravourösen Fahrt.

DTM, Brands Hatch, 2010
Foto: DTM

Vieles deutete vor dem siebten Lauf zur DTM im britischen Brands Hatch auf eine Fortführung der Mercedes-Dominanz hin. Audi konnte mit Mattias Ekström bislang nur eines der sechs Rennen als Sieger beenden. Und auch auf dem kürzesten Kurs des DTM-Kalenders war die Ausgangslage für Mercedes mehr als günstig. Mit Paul di Resta, Bruno Spengler und Ralf Schumacher waren nach dem Qualifying drei AMG C-Klasse unter den ersten Vier. Nur Timo Scheider konnte als Dritter und bester Audi-Pilot in die Phalanx der Sterne einbrechen.

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Mattias Ekström musste früh die Heimreise antreten

Für den in der Meisterschaft bestplatzierten Audi-Fahrer Mattias Ekström war das Rennen in Brands Hatch bereits nach zwei der insgesamt 98 Runden beendet. Nachdem ihn Ralf Schumacher am Heck touchiert hatte, eierte das linke Hinterrad des Abt Audi A4 merklich im Radkasten. In der darauf folgenden Schikane kam Ekström in Folge dessen von der Piste ab. Bei seiner Rückkehr auf die Strecke traf Mercedes-Pilotin Sudie Stoddart den Schweden rechts hinten, wodurch auch die zweite hintere Radaufhängung brach.

Ekström rette seinen Audi A4 DTM zwar noch in die Box, das Rennen war für ihn jedoch gelaufen. Auch Susi Stoddart musste ihren Mercedes in der Box abstellen: "Ich hatte überhaupt keine Chance, Mattias auszuweichen. Mein Rennen ist jetzt leider auch beendet," so die schnelle Lady.

Mattias Ekström war nach seinem Aus restlos bedient: "Nachdem mich Ralf hinten berührt hatte, war das Auto nicht mehr fahrbar. Das Manöver war unnötig. Dass Ralf behauptet, er hätte keine Kollision gespürt, wundert mich. Vielleicht sollte man ihn irgendwo hinschicken, wo er lernt, ein bisschen sensibler zu sein," so ein sichtlich verärgerter Ekström.

Coulthard mit Frühstart

Schlecht lief es anfangs auch für Mercedes-Pilot David Coulthard. Der Schotte konnte den Start offensichtlich nicht erwarten und spurtete mit seinem AMG-Mercedes fast eine Sekunde vor dem Umschalten der Ampel auf und davon. Die Rennleitung brummte dem Schotten eine Durchfahrtsstrafe auf. Dies hielt den Ex-Formel 1-Piloten jedoch nicht davon ab, weiterhin schnelle Zeiten in den Asphalt zu brennen. Damit kämpfte er sich am Ende noch auf Platz zwölf vor und verfehlte die Punkteränge nur knapp.

Paul di Resta enteilte der Konkurrenz derweilen im Eiltempo. Bereits nach 16 Runden hatte er sich einen Vorsprung von knapp acht Sekunden herausgefahren. Dahinter fighteten Bruno Spengler und Audi-Fahrer Timo Scheider um Platz zwei. Vom schlechten Start von Ralf Schumacher profitierte derweil Gary Paffett, der sich von Startplatz fünf auf Position vier vorkämpfte. Er eröffnete in Runde 24 denn auch den Reigen der Boxenstopps und kollidierte dabei fast mit Martin Tomczyk, der ebenfalls seine Box ansteuerte.

Der Führende Paul di Resta wurde beim Überrunden kurzfristig von Audi-Pilot Alexandre Prémat aufgehalten. Während Bruno Spengler und Timo Scheider bereits ihren ersten Boxenstopp absolviert hatten, ließ sich di Resta lange Zeit, bevor er in Runde 34 seine Box aufsuchte und seine Führung mit dieser Taktik locker verteidigen konnte.

Molina mit cleverer Strategie, Aus für Schumacher

Der spanische Audi-Pilot Miguel Molina zögerte seinen Boxenstopp jedoch noch länger heraus, was ihm kurzzeitig die Führung bescherte. Der DTM-Rookie beauftragte seine Crew erst in Runde 44 mit dem Reifenwechsel und kam dank der geglückten Strategie noch vor Martin Tomczyk auf Platz sieben zurück ins Renngetümmel. In Runde 64 ließ Molina dann mit den schnellsten Runde und einem neuen Rundenrekord aufhorchen.

Für Ralf Schumacher war das Rennen nach seinem guten Qualiergebnis bereits in Runde 31 vorbei. Der Deutsche kam in der Paddock-Hill-Bend von der Strecke ab, pflügte durchs Kiesbett und musste seine Mercedes AMG-C-Klasse in der Box abstellen.

Audi-Rookie schlägt Mercedes ein Taktik-Schnippchen

Nach dem ersten Boxenstopp blieb an der Spitze alles beim Alten. Paul die Resta hatte in Runde 50 einen Vorsprung von 13 Sekunden auf Markenkollege Bruno Spengler und Audi-Speerspitze Timo Scheider herausgefahren. Dahinter lauerte Mercedes-Fahrer Gary Paffett auf einen Podiumsplatz. Auch der zweite Stopp änderte nichts an der Rangfolge. Mercedes-Mann Paul di Resta behauptete seine Führung vor Spengler, Scheider und Paffett. Miguel Molina glänzte derweil weiter mit einer perfekten Strategie. Er zögerte auch den zweiten Boxenstopp hinaus und konnte sich damit sogar vor Mercedes-Pilot Gary Paffett auf Position vier einreihen. Zur Erinnerung: Der Spanier war von Platz acht ins Rennen gegangen.

Winkelhock weiter im Pech

Molina war zu diesem Zeitpunkt der schnellste Mann im Feld und rückte sogar auf Markenkollege Timo Scheider auf. Während der junge Audi-Rookie ein glanzvolles Rennen ablieferte, ging die wochenlange Pechsträhne von Markus Winkelhock weiter. In Runde 76 musste der Schwabe seinen Audi A4 DTM mit gebrochener Radaufhängung in der Box abstellen.

Di Resta feiert ersten Saisonsieg, Scheider Dritter

Bis zum Ende gab es denn auch keine Überraschungen mehr. Nach 98 Runden sah Paul di Resta die Zielflagge als Erster. Bruno Spengler machte auf Platz zwei den Doppelsieg für Mercedes perfekt.

Bruno Spengler bedankte sich nach dem Rennen bei seinem Team: "Das Auto war perfekt, ich konnte sehr konstante Rundenzeiten fahren. Wer in der Meisterschaft hinter mir liegt, ist mir am Ende egal. Wichtig ist, dass ich am Ende des Jahres vorne bin."

Paul di Resta wittert nach seinem Sieg nun wieder Morgenluft in der Meisterschaft: "Heute war das Auto fantastisch, ich konnte das Rennen kontrollieren. Hier bei meinem Heimrennen zu gewinnen, ist einfach super. Jetzt wollen wir natürlich auch bei den noch ausstehenden Rennen weiter fleißig Punkte sammeln." Der Schotte liegt nach sieben von elf Rennen mit neun Punkten Rückstand auf Markenkollege Spengler auf Platz zwei.

Timo Scheider rangiert nach sieben Rennen als bester Audi-Pilot in der Meisterschaft 23 Punkte hinter dem Führenden Bruno Spengler.

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