DTM Vorschau Shanghai 2010
Packendes DTM-Finale in Fernost

Das DTM-Finale in der chinesischen Metropole Shanghai ist zwar etwas ungewohnt für die DTM-Fans, aber an Spannung kaum zu überbieten. Mit Bruno Spengler, Paul di Resta und Gary Paffett haben noch drei Fahrer eine gute Chance auf den Titel.

Mercedes-Benz Bernd Schneider Shanghai
Foto: xpb.cc

Der Auftakt und das Finale der DTM-Saison finden in Hockenheim statt - so war es traditionell all die Jahre. Doch am Wochenende begibt sich die Tourenwagenszene zum Abschluss erstmals auf große Tour. Das Finale wurde ins chinesische Shanghai verlegt. Und auch erst in der Millionenmetropole wird der DTM-Meister 2010 gekürt.

Noch drei Fahrer mischen im Titelkampf mit. Alle tragen sie einen Stern auf der Haube. Audi verabschiedete sich bereits in Hockenheim vom Titel-Traum. Die einzige Neuerung im Audi-Lager: Nach dem Rauswurf von Alexandre Prémat wird der Hongkong-Chinese Darryl O’Young in Shanghai ins Lenkrad greifen.

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Die besten Chancen auf den Titel besitzt Bruno Spengler. Der Franko-Kanadier führt die Meisterschaft mit 66 Punkten an. Doch sein Vorsprung auf Teamkollege Paul di Resta ist hauchdünn. Nur drei Zähler trennen die beiden Konkurrenten. Auch Gary Paffett hat mit neun Punkten Rückstand auf Spengler noch Titelchancen. Die Ausgangslage mit dem ersten Gastspiel auf dem unbekannten Stadtkurs macht die Aufgabe für die drei Titelanwärter zur großen Herausforderung.

Die Strecke:
Der Shanghai Pudong Circuit befindet sich mitten in der City von Shanghai. Die 2,465 Kilometer lange Strecke ist ein Stadtkurs, der eigens für die DTM aufgebaut wurde. Der Kurs verfügt über einen Mix aus neun langsamen wie auch schnellen Kurven. Eine Reise ins Unbekannte für alle Teams, die die Spannung für den Zuschauer jedoch noch steigern dürfte. "Damit werden die Karten am Jahresende noch einmal ganz neu gemischt", meint Audi-Motorsportchef Dr. Wolfgang Ullrich. "Während unser Mitbewerber einen harten Kampf im eigenen Team erleben wird, sind wir frei, um den Sieg zu fahren. Es wäre schön, dies in einem für Audi so wichtigen Land wie China auch umzusetzen."

Vor allem der mangelnde Grip auf den öffentlichen Asphaltpisten wird die Teams vor eine große Herausforderung stellen. Dieser entwickelt sich erst im Laufe des Rennwochenendes, umso mehr Gummiabrieb auf die Fahrbahn gelangt. Damit ändern sich aber auch von Training zu Training die Grip-Verhältnisse. So besteht das Risiko, dass sich die Ingenieure in Sachen Abstimmung vergaloppieren könnten. Aber auch die Fahrer müssen hoch konzentriert sein. Der Fahrbahnbelag dürfte holpriger als auf permanenten Rennstrecken sein und die Mauern sind auf dem engen Kurs auch nicht weit. Schon der kleinste Fehler kann zum Ausfall führen.

Die Favoriten:
Die Favoriten in Shanghai sind klar. Bruno Spengler, Paul di Resta und Gary Paffett haben bisher die meisten Punkte der Saison gesammelt und werden auch in China wieder an der Spitze mitmischen. Wer am Ende die Nase vorn haben wird, ist aber schwierig vorherzusagen. Denn mit dem neuen Stadtkurs warten zu viele Unbekannte auf die DTM-Titelaspiranten.

Das Nervenkostüm der Drei dürfte im Vergleich ähnlich gut gestrickt sein. Spengler fuhr schon mehrmals um den Titel und weiß, mit dem Druck umzugehen. Auch Paffett hat nach seinem Titelgewinn im Jahr 2005 genügend Erfahrung. Die kann di Resta zwar nicht in der DTM aufweisen, aber der stets abgebrüht und gelassen wirkende Schotte, wurde wohl schon alleine durch seine Erfahrung im Formel 1-Business und den Titelkampf in der Formel 3 gut geschult.

Expertenmeinung (Paul di Resta, Mercedes):
"Das Streckenlayout lässt ein hartes und physisch forderndes Rennen erwarten. Überholen sollte an einigen Stellen möglich sein. Im kurzen Rhythmus zwischen Beschleunigen, Bremsen und Einlenken werden Fahrer und Autos extrem gefordert. Dies erfordert beim Set-Up einen Kompromiss aus Top-Speed und Abtrieb. Ich bin mir sicher, dass die chinesischen Zuschauer begeistert sein werden."

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