Ford Escort Cosworth
Lia Block in der Rallye-Ikone ihres Vaters

Ken Blocks Tochter Lia hat Rallye-Geschichte geschrieben. Mit gerade einmal 16 Jahren wurde sie die jüngste Klassen-Meisterin der US-Serie ARA. Beim Saisonfinale tauscht sie ihren Hinterrad-Subaru-BRZ gegen den ikonischen Ford Escort Cosworth ihres Vaters.

Lia Block im Ford Escort Cosworth ihres Vaters Ken Block
Foto: Motorsport Images / Instagram

Der Name Block elektrisiert weiter die Rennsport-Welt. Wie ihre Eltern ist Lia Block eine begeisterte Offroad-Fahrerin und konnte nun ihren ersten großen Rallye-Titel feiern. In der nationalen Serie der American Rally Association (ARA) gewann sie vorzeitig die Klasse "Open 2WD" (O2WD). Das Besondere: Zum Zeitpunkt des Triumphs war sie 16 Jahre alt und ist somit die bisher jüngste Meisterin der aufstrebenden US-Szene.

Zusammen mit ihrer erfahrenen Co-Pilotin Rhianon Gelsomino holte Lia vier Siege und ein Podium. Dank des vorzeitigen Erfolgs kann die mittlerweile 17-Jährige bereits beim Saisonfinale in die Allrad-Topklasse "O4WD" aufsteigen, wo sie unter anderem auf den dominanten Subaru WRX treffen wird. Das Performance-Level ist vergleichbar mit den Rally2-Autos der Weltmeisterschaft. Mutter Lucy fährt ebenfalls ein Allrad-Auto. Ihr Ford Fiesta Rally3 gehört allerdings der "Limited 4WD" an.

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Neuaufbau nach Crash-Inferno

Für die Lake Superior Performance Rally (13.-14. Oktober) wechselt Lia Block vom Subaru BRZ in einen Ford Escort Cosworth – Spitzname "Cossie V2". Der rund 376 PS starke Ford hat – wie so typisch für Ken Block – eine illustre Vorgeschichte. Der Driftkönig benutzte schon in Gymkhana 10 einen Escort, den er danach bei US-Rallyes einsetzte. Bei der 2018er-Ausgabe der New England Forest Rally fing der Ur-Cossie nach einem brutalen Überschlag Feuer und wurde zum Raub der Flammen.

Im Folgejahr ging dann die zweite Version erstmals an den Start. Ein turboaufgeladener Cosworth-YB-Vierzylinder liefert die nötige Kraft, ihre Übertragung übernimmt ein Sechsgang-Getriebe von Sadev. Für Lia ist die Historie jedoch kein Grund für Ehrfurcht, wie sie auf Instagram erklärt: "Das wird meine erste kompetitive Ausfahrt in einem Allrad-Auto. Hoffentlich stimmt das Wetter und wir kriegen keinen Schnee ab."

Extreme E, Nitrocross und Pikes Peak

Nach dem tragischen Schneemobil-Unfall von Ken Block am 02. Januar entschied sich die Familie, weiter an Motorsport-Veranstaltungen teilnehmen zu wollen. Lia ehrt das rennsportliche Erbe ihres Vaters gleich in mehreren Offroad-Serien: Zusätzlich zur ARA fuhr sie 2023 Rennen in der Rallyecross-Meisterschaft Nitrocross und in der Elektro-SUV-Serie Extreme E. In letzterer ist der Deutsche Timo Scheider ihr Teamkollege. Obendrauf kamen Kartrennen und ein Test in einem kleinen Formelwagen.

Der emotionale Höhepunkt war die Tribut-Fahrt beim Pikes Peak International Hillclimb. Außerhalb der Konkurrenz bewegte sie einen über 1.400 PS mächtigen Allrad-Porsche im Andenken an ihren Vater. Das "Hoonipigasus" genannte Spaßprojekt wurde im Vorjahr noch von einem Motorschaden gebremst. Im Anschluss an den Run jubelte Lia im Gespräch mit ihrer schluchzenden Mutter: "Wir haben es geschafft." Die Familientradition des Rallye-Fahrens könnte den Nachwuchs womöglich schon bald durch die Welt führen. In der WM-Szene wird ganz genau beobachtet, was die Teenagerin abliefert.