NLS 5 Nürburgring 2023 - Ergebnis Rennen
Falken feiert Sieg beim 6h-Rennen

Falken Motorsports dominierte das 6h-Rennen der NLS und feierte zunächst einen Doppelsieg. Später wurde der Zweitplatzierte Porsche 911 GT3 R aber disqualifiziert. Mercedes und Aston Martin komplettierten das Podium. Zahlreiche Reifenschäden bestimmten das Geschehen zu Beginn.

NLS 5 - Nürburgring-Nordschleife - 8. Juli 2023
Foto: Stefan Baldauf

Normalerweise dauert ein Rennen zur Nürburgring Langstrecken-Serie vier Stunden. An diesem Samstag (8.7.) stand mit dem ROWE 6h ADAC Ruhr-Pokal-Rennen die Distanz über sechs Stunden an. Die erinnerten an das Spiel "Reise nach Jerusalem". Denn im Kreis der Favoriten aus der GT3-Klasse schied ein Auto nach dem anderen aus.

Falken Motorsport souverän unterwegs

Ohne Probleme kamen die beiden Falken-Porsche durch. Sie übernahmen die Führung noch vor der Rennhälfte im Parallelflug und gaben diese auch bis im Ziel nur noch kurzzeitig aufgrund der verschiedenen Boxenstopp-Rhythmen ab. Am Ende landete das Duo mit der Startnummer 3 (David Pittard/Joel Eriksson) 0,135 Sekunden vor dem Schwesterauto mit der Startnummer 4 (Martin Ragginger/Dennis Fetzer).

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In einer technischen Nachuntersuchung nach dem Rennen wurde allerdings festgestellt, dass der Einstellwinkel des Heckflügels beim Porsche mit der Startnummer 4 nicht dem Reglement entsprach. Daher wurden Ragginger/Fetzer von der Wertung ausgeschlossen.

"Ich bin den Start gefahren und der hat am meisten Spaß gemacht", sagte David Pittard. "In der Mitte des Rennens habe ich nur den Abstand gehalten. Aber viele haben Reifenschäden gehabt und überall lagen Teile herum. Das wäre das einzige, was uns hätte stoppen können." Eine Stallorder gab es von Falken nicht. "Keiner hat darüber geredet. Aber ich war überrascht, als die Nummer 4 so aufgeholt hat. Ich dachte, wir haben einen größeren Vorsprung beim Boxenstopp. Aber die Jungs hatten eine gute Strategie."

NLS 5 - Nürburgring-Nordschleife - 8. Juli 2023
Stefan Baldauf
Falken war beinahe das ganze Rennen über im Parallelflug unterwegs.

Ragginger/Fetzer waren nur von Platz 20 gestartet, weil man im Quali bis zum Ende wartete und zu diesem Zeitpunkt aber eine Code-60-Phase erwischte. Dafür legte Ragginger bereits im ersten Stint eine Aufholjagd hin. Der knappe Abstand im Ziel ist vor allem dem geschuldet, dass man ein Fotofinish für die Fotografen inszenierte. "Unser Speed war heute sehr gut", meinte Ragginger. "Dennis hat gestern auch viel Zeit im Auto verbracht, sich gut gesteigert und einen guten Job gemacht." Die Freude währte aber eben nur kurz, weil kurz darauf der Wertungsausschluss folgte.

Schnitzelalm Racing mit Rücktritt vom Rücktritt

So rückte der eigentlich drittplatzierte Mercedes von Schnitzelalm Racing (Patrick Assenheimer/Marcel Marchewicz/Tim Neuser) sogar noch auf Platz 2 auf. Dabei erlebte man ein recht unspektakuläres Rennen ohne größere Vorkommnisse. Das dürfte dem Team aber sehr entgegen gekommen sein, denn nach dem letzten Rennen, bei dem man mehrere Unfälle zu beklagen hatte, wollte man sich eigentlich aus der NLS zurückziehen.

"Es war am Anfang etwas schwierig mit den Cup-Porsche beim Start", sagte Patrick Assenheimer. "Danach konnten wir uns aber immer weiter verbessern." Tim Neuser feierte dabei sein GT3-Debüt in einem Rennen. "Es war einfach mega", sagte er. "Ich konnte Platz drei dann auch gut halten."

NLS 5 - Nürburgring-Nordschleife - 8. Juli 2023
Stefan Baldauf
Tim Neuser feierte bei Schnitzelalm sein GT3-Debüt.

Dahinter landeten die beiden Aston Martin von Dörr und PROsport, die ebenfalls von der Disqualifikation profitierten und damit auf Rang 3 und 4 kamen. Dabei setzte sich das Dörr-Auto zum Schluss noch gegen die markeninterne Konkurrenz durch. Bemerkenswert ist auch der fünfte Platz von Max Kruse Racing mit dem besten Cup-Porsche. Dahinter reihte sich der Racing-One-Ferrari ein, der dieses Mal von Axcil Jefferies und Martin Kohlhaas pilotiert wurde.

Reifenschäden prägen ersten Stint

Überhaupt war das GT3-Teilnehmerfeld recht übersichtlich mit nur zehn gemeldeten Autos. Die Pole-Position sicherte sich Frank Stippler im Scherer-Audi mit einer Rundenzeit von 7.54,210 Minuten. Stippler ging zunächst auch in Führung, musste diese zwar zwischenzeitlich abgeben, aber in Runde 7 die Segel wegen eines Reifenschadens hinten rechts streichen.

Stippler wirkte danach etwas ratlos. "Es wurde weder von Reifenseite noch am Auto etwas geändert", sagte er. "Wir wären mit den vorhandenen Reifensätzen auch nicht über die Distanz gekommen." Deshalb stellte man den Audi R8 LMS direkt ab.

NLS 5 - Nürburgring-Nordschleife - 8. Juli 2023
Stefan Baldauf
Der Scherer-Audi strandete mit Reifenschaden.

Das Schicksal eines Reifenschadens traf auch viele anderen Teilnehmer im ersten Stint – und das klassenübergreifend. Das erinnerte ein bisschen an die mysteriösen Reifenschäden beim 24h-Rennen. Zumal es nun mit knapp 30 Grad Celsius noch deutlich wärmer war.

Walkenhorst mit Doppel-Ausfall

Mit den Yokohama-Reifen hatten Christian Krognes und Kuba Giermaziak keine Probleme. Man hatte gerade die ersten Führungskilometer gesammelt und war in Runde 13 zum zweiten regulären Boxenstopp abgebogen, als man den Walkenhorst-BMW #34 nur eine Runde später schon wieder in der Box sah. Der Grund: Es gab ein Problem mit der Lenkung, woraufhin man das Auto abstellte. In der letzten Rennstunde parkte schließlich auch das Schwesterauto #35 von Thomas Neubauer, Niklas Krütten und Dylan Pereira in der Garage.

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