101st Pikes Peak International Hill Climb
Hasardeure bezwingen den Gipfel

Fahrer und Fans feierten in den Rocky Mountains die 101. Ausgabe des legendären Pikes-Peak-Rennens. Robin Shute gewann den prestigeträchtigen Pokal bereits zum vierten Mal. Auf Platz zwei landete Romain Dumas im Ford Transit mit Elektropower. Die Witwe von Ken Block startete ebenfalls bei dem Klassiker.

David Donohue -Porsche GT2 RS Clubsport - Pikes Peak International Hill Climb 2023
Foto: Larry Chen

Wer als Motorsportfan den Namen Pikes Peak hört, schlackert mit den Ohren. Nahezu jedem ist der rasante Aufstieg zum Gipfel mit leistungsstarken Autos ein Begriff. Jedes Jahr strömen massenhaft Zuschauer und viele Fahrer sowie ihre Teams in die Rocky Mountains, um bei dem großen Motorsportfest dabei zu sein.

Die 2023er-Ausgabe sah den gleichen Sieger wie im Vorjahr. Robin Shute schnappte sich am Sonntag (25.6.) bereits den vierten Triumph in den Bergen Colorados. Der Brite setzte wie 2022 einen Wolf TSC-FS ein, mit dem er in der Klasse Unlimited startete.

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Ganz reibungslos war sein Run allerdings nicht, wie er im Anschluss an seinen Lauf sagte: "Ich hatte Probleme mit blockierenden Rädern, es hakte beim Herunterschalten und ich musste Tempo herausnehmen. Dann sind die Hinterreifen eingegangen." Bei einer der Kehren starb Shute fast der Motor ab, da er mit einem zu hohen Gang durch die Kurve fuhr. Der 35-Jährige trotzte den Problemen und gewann das Rennen.

Für den 19,99 Kilometer langen Aufstieg benötigte Shute 8.40,080 Minuten. Er war damit deutlich flotter unterwegs als im Jahr zuvor. Nebel und kühle Temperaturen machten vor zwölf Monaten Top-Zeiten unmöglich. Shute trug sich immerhin mit der viertschnellsten Zeit in die Rekordliste ein. Die aktuelle Bestmarke hält Romain Dumas im VW ID.R, der 2018 in 7.57,148 Minuten den Pikes Peak bezwang.

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Romain Dumas glänzt im E-Van

Diesem Romain Dumas fehlten am Renntag sieben Sekunden auf Shute. Damit wurde er Zweiter. Das Besondere an diesem Ergebnis: Der Franzose pilotierte den Ford Performance Supervan 4, der von einem Elektromotor angetrieben wird. 2022 stellte Ford den rasanten Kastenwagen im Rahmen des Goodwood Festival of Speed vor, bei dem Romain Dumas im Shootout den sechsten Platz belegt hatte.

Der Bergrenn-Spezialist und ehemalige Le-Mans-Sieger landete 30 Sekunden vor seinem Landsmann Raphaël Astier, der einen Alpine A110 GT4 Evo pilotierte und das Podium komplettierte. Die Franzosen traten beide in der Klasse "Pikes Peak Open" an. Somit durfte sich Dumas über den Klassensieg freuen.

Die vielen unterschiedlichen Fahrzeuge sind am Pikes Peak das Salz in der Suppe. Beim Blick auf das Starterfeld finden sich einige automobile Träume. Wie den Audi Quattro aus dem Jahr 1983, den David Hackl auf Rang 33 steuerte. Audi quattro und Pikes Peak? Das passt. Unvergessen bleibt der Höllenritt von Walter Röhrl, der 1987 im Audi S1 den 4.301 Meter hohen Gipfel erstürmte. Die Bilder gingen um die Welt. Im Gegensatz zu heute bestand die Strecke damals nur aus Schotter.

David Hackl - Audi quattro - Pikes Peak International Hill Climb 2023
Larry Chen
David Hackl steuerte bei der diesjährigen Pikes-Peak-Ausgabe einen 40 Jahre alten Audi quattro und begeisterte mit der Ikone die Zuschauer.

Ein weiterer Hingucker bei der diesjährigen Ausgabe war der Ford F1 Pick-up von Scott Birdsall aus dem Jahr 1949. Die Zielflagge sahen Birdsall und sein betagtes Gefährt jedoch nicht. Besser lief es für James Clay, der seinen mächtigen BMW M3 aus dem Jahr 1995 auf Rang sechs lenkte. Erst auf den zweiten Blick erkennt man die E36-Basis des brachialen Pikes-Peak-Renners. Riesige Flügel verhalfen dem mächtigen M3 zu mehr Abtrieb.

Ehefrau von Ken Block am Start

Die Pikes-Peak-Ausgabe 2023 war die erste seit dem Tod von Pikes-Peak-Dauergast Ken Block. Der US-Amerikaner war am 2. Januar 2023 bei einem Schneemobil-Unfall verstorben. Witwe Lucy Block trat zu seinen Ehren dieses Jahr selbst an. Sie steuerte ihren Buggy Sierra Echo auf Platz 47. Alle Teilnehmer versammelten sich zudem für ein gemeinsames Gruppenfoto mit Lucy Block und Tochter Lia vor Kens 2022 eingesetztem Porsche "Hoonipigasus".

2024 startet erstmals eine GT4-Klasse beim Pikes-Peak-Rennen. Yokohama fungiert als Reifenausrüster. Dafür verschwindet die Porsche Pikes Peak Trophy aus dem Event. Die Veranstalter kooperieren für die neue Klasse mit dem SRO und erhoffen sich, mehr Teilnehmer für den Gipfelsturm zu begeistern.

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AUTO MOTOR UND SPORT 11 / 2024
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Erscheinungsdatum 08.05.2024

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