2022 Chevrolet Tornado Van für Mexiko
Laues Lieferwagen-Lüftchen

Chevrolet bringt in Mexiko seinen ersten kleinen Lieferwagen auf den Markt. Dessen Name führt allerdings in die Irre.

03/2022, 2022 Chevrolet Tornado Van
Foto: General Motors

Welche Erwartungshaltung weckt der Autoname "Tornado"? Einen dynamischen Sportwagen kann man sich darunter natürlich vorstellen. Sicher auch ein kräftiges Muscle Car. Oder einen stämmigen Pickup. Der neue Chevrolet Tornado Van, den die General-Motors-Marke in der zweiten Jahreshälfte 2021 in Mexiko auf den Markt bringt, ist leider nichts von alledem. (Stellen Sie sich an diesem Punkt bitte einen Enttäuschungs-Jingle vor, "düdüüüümmmmm", oder so ähnlich).

Unsere Highlights

Back-to-Basics-Lieferwagen

Aber bleiben wir sachlich und nennen das Kind beim Namen: Der Chevrolet Tornado Van ist ein Back-to-Basics-Lieferwagen und will auch gar nichts anderes sein. Es geht bei ihm um "Vielseitigkeit, Praktikabilität und Funktionalität" sowie um "wettbewerbsfähige Preise", wie Adriana Schütte, Marketing-Managerin bei Chevrolet Mexiko, richtig anmerkt. Wobei sich all das noch nicht konkret benennen lässt: Wichtige Informationen wie Lademaße und -volumina, Lasten oder Preise bleiben bisher im Dunkeln.

03/2022, 2022 Chevrolet Tornado Van
General Motors
Multifunktions-Lenkrad? Digital-Instrumente? Zentraler Touchscreen? All das bietet der Chevrolet Tornado Van nicht.

Mitteilungsfreudiger ist Chevrolet Mexiko beim Antrieb – allerdings nur ein bisschen. Der Tornado Van erhält einen 1,5-Liter-Motor, der an ein manuelles Fünfgang-Getriebe gekoppelt ist. Die vorderen der rundum 14 Zoll großen Stahlräder sind per McPherson-Layout aufgehängt. Die Bremsanlage verfügt über ABS, wobei wir hoffen, dass dies nicht das einzige aktive Sicherheitssystem bleibt. Wie das Innenraum-Bild verrät, gibt es zusätzlich mindestens einen Fahrerairbag – immerhin.

Grau und Braun im Interieur

Das Foto zeigt aber auch eine ziemliche Plastikwüste im Tornado-Interieur, dessen erdverbundene Farbgebung – vornehmlich grau und hellbraun – nicht gerade die Stimmung hebt. Das Volant verzichtet auf sämtliche Schalter oder Tasten; die Instrumente sind analog ausgeführt und nehmen zwei kleine Displays in ihre Mitte. Mittig im Armaturenbrett sitzen ein klassisches Radio und Drehregler für die Klimaanlage. Gefühlt ist der Chevrolet Tornado Van damit das weltweit letzte Auto, das keinen Bildschirm über der Mittelkonsole trägt.

Auf's Wesentliche zeigt sich auch das Außen-Design reduziert. Schnörkel sucht man hier vergeblich, alles ist funktional und stringent gestaltet. Der Motor sitzt in einem vergleichsweise hoch bauenden Bug und hinter einem dunklen Plastik-Grill. Die Räder stehen recht verloren in ihren Behausungen, und auch die vorderen Türen erscheinen etwas unterdimensioniert. Hinten gibt es Schiebetüren, und die Heckklappe schwingt weit genug nach oben, um beim Ein- und Ausräumen bequem darunter stehen zu können. In diesem Bereich kommt eine Ladefläche zum Vorschein, die über einen komplett ebenen Boden verfügt und vom Passagierabteil durch eine Gitter-Konstruktion abgetrennt ist. Die Radhäuser scheinen nur dezent nach innen zu ragen.

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Fazit

Chevrolet Mexiko spricht mit dem neuen Tornado Van vor allem kleine und mittlere Unternehmen an. Denen geht es bei ihrem Fuhrpark in erster Linie um möglichst niedrige Kosten, die der kompakte Lieferwagen auf jeden Fall bieten dürfte. Mängel in den Bereichen Stil, Dynamik und Komfort werden da billigend in Kauf genommen. Aber in Sachen Sicherheit darf durchaus noch etwas mehr kommen, das über ABS hinausgeht.