Ares Panther ProgettoUno und Evo
Nächstes Update für die Pantera-Wiedergeburt

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In den 70ern legte De Tomaso den legendären Pantera auf. Karosseriebauer Ares Design lässt den Sportwagen wieder aufleben und verbessert ihn zum wiederholten Male im Detail.

Ares Panther Evo auf Basis Lamborghini Huracan
Foto: Ares Design via Facebook

Ares Design aus Modena versteht sich als moderner Coachbuilder, will Kundenwünsche umsetzen, Automobilträume wahr machen. Einer dieser Träume ist die Wiederbelebung des legendären De Tomaso Pantera. Diese gelang 2019 mit dem Erstaufschlag Panther ProgettoUno (siehe Fotoshow unten). Der Sportwagen erhielt nach zwei Jahren Bauzeit bereits eine Modellpflege, die sich sowohl technisch als auch optisch bemerkbar machte und in erster Linie das Fahrerlebnis verbessern sollte. Diese stellen wir im Detail in der oben eingebauten Fotoshow sowie in diesem Video vor:

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Zentral war dabei das neue Getriebe mit der Bezeichnung "Leva Cambio Manuale Elettroattuata" (elektrobetätigter Handschalthebel). Das System verhält sich wie ein sequenzielles Getriebe, bietet aber ein traditionelles H-Muster und die entsprechende Funktionalität. Indem die dortigen Aktuatoren parallel zu den hinter dem Lenkrad montierten Schaltwippen arbeiten, soll es dem Fahrer das Gefühl vermitteln, manuell zu schalten. Neu war zudem die Abgasanlage mit kreuzförmig angeordneten Auspuffrohren und diversen Bypässen, die fortan drei Klangeinstellungen erlaubte: Corsa, Strada und Pista. Neue Räder, die gleichzeitig leichter und steifer sein sollten, rundeten die Modellpflege ab.

Upgrade auf Ares Panther Evo

Nachdem zwei weitere Jahre ins Land gegangen sind, erhält der Panther das nächste Upgrade. Er trägt nun den Beinamen "Evo" und verfügt über ein klassisches siebenstufiges Doppelkupplungsgetriebe, das manuelle Eingriffe per Lenkradwippen oder Schalthebel erlaubt, sofern sich dieser in der Gasse für manuelles Schalten befindet. Das H-Schema ist nur noch ein optisches Gimmick; die Position des Schaltstocks definiert nur noch die Getriebefunktionen Vorwärts- und Rückwärtsfahrt, Leerlauf und Parken, nicht jedoch den gewählten Gang.

Auch das Design ändert sich bei der Weiterentwicklung vom Panther ProgettoUno zum Evo. Nicht an der Front: Hier bleibt es bei der bekannten Optik mit Klappscheinwerfern und der markanten Tagfahrlichtgrafik. Seitlich fällt das neue Felgen-Design mit nun fünf V-förmigen Doppelspeichen auf. Zudem trägt das Fotofahrzeug Dekorstreifen und -schriftzüge. Das Heck zeigt sich dagegen komplett umgestaltet. Die sechseckigen Doppelleuchten weichen schmalen Lichtleisten, zwischen denen nicht mehr der Modellschriftzug, sondern jener des Herstellers prangt. Die vier in der Schürze positionierten Auspuffendrohre sind ebenfalls Geschichte. Es gibt nur noch zwei Auslässe für die Abgase, die weiter nach oben sowie ins Zentrum des Panther-Hinterteils rücken.

Auf Lamborghini-Huracan-Basis

Der 4,67 Meter lange, 1,98 Meter breite und 1,19 Meter hohe Zweisitzer orientiert sich beim Design trotz dieser Änderungen weiterhin stark am historischen Vorbild – aufgepeppt mit einem großen Frontspoiler, weit ausgestellten Seitenschwellern und üppigem Räderwerk. Bei den Abmessungen übertrifft der Ares Panther sein Basisauto, den Lamborghini Huracan, in der Länge um zehn Zentimeter – vier davon entfallen auf den vorderen und sechs auf den hinteren Überhang. Damit die Proportionen stimmen, wandert die Windschutzscheibe zehn Zentimeter nach hinten.

Auch nach der neuerlichen Modellpflege setzt der Panther Evo von Ares Design auf den Unterbau aus Sant'Agata Bolognese, der damit das Antriebs-Layout mit 5,2 Liter großem V10-Saugmotor vorgibt. Das Triebwerk soll den Retro-Sportler mit 650 PS und maximal 600 Newtonmetern zu einer Spurtzeit von 3,1 Sekunden und einer Höchstgeschwindigkeit von 325 km/h befähigen. Der Original-Pantera war stets mit einem Ford-V8 in Kombination mit Hinterradantrieb bestückt. Auch das zuvor beschriebene Sieben-Gang-DKG übernimmt der Panther vom Huracan.

Mit Carbon-Karosserie und Überrollkäfig

Ein zusätzlicher Überrollkäfig soll für Stabilität sorgen. Die neue Karosserie aus Kohlefaserlaminat reduziert das Gewicht um rund 100 Kilogramm. Ares Design gibt ein Trockengewicht von 1.423 Kilogramm an. Mit an Bord sind auch wieder Klappscheinwerfer. Der Ares Panther rollt sowohl als ProgettoUno als auch im Evo-Trimm vorn auf 20 Zoll-Felgen mit 255/30er-Reifen. Hinten werden 21-Zöller mit 325/25er-Pneus montiert. Die Bremsanlage setzt auf Karbon-Keramik-Scheiben.

Im Innenraum ist die Huracan-Basis deutlich erkennbar, etwa beim zentralen Infotainment-Touchscreen. Hinter dem unten abgeflachten Lenkrad schimmern ebenfalls die digitalen Instrumente des Lamborghini durch. Das Armaturenbrett selbst imitiert mit seinen eckigen Luftausströmern dagegen das Pantera-Vorbild. Die Schalensitze und viele Innenraum-Details sind mit Nappaleder und Alcantara bezogen, wobei Akzentstickereien für willkommene Kontraste sorgen. Hinzu kommt der Werkstoff Carbon. Ares Design individualisiert das Interieur aber nach Kundenwunsch.

Projekt eines Ex-Lotus-Managers

Ursprünglich sollten nur 21 Exemplare des Panther ProgettoUno gebaut werden. Ob diese Limitierung nach der Weiterentwicklung zum Panther Evo noch gilt, ist nicht bekannt. Den Preis hatte Ares Design anfangs auf 334.900 Euro plus landesspezifischer Steuern festgelegt. Allerdings kommt das Spenderauto noch hinzu. Will sich ein in Deutschland lebender Kunde die Pantera-Wiedergeburt auf Basis eines Huracan-Neuwagens in die Garage stellen, wird er also mindestens rund 620.000 Euro los. Wobei es durchaus wahrscheinlich ist, dass die Italiener beim Panther Evo tariflich noch einmal draufsatteln.

Hinter Ares Design steht Ex-Lotus-Topmanager Dany Bahar, der bei den Briten mit seinen Expansionsplänen gnadenlos gescheitert war.

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Fazit

Mit dem Panther ProgettoUno und dessen modellgepflegter Variante Panther Evo von Ares Design erhält die Sportwagen-Ikone De Tomaso Pantera einen legitimen Nachfolger. Optisch und technisch wird die Flunder diesem Anspruch dank ihrer Lamborghini-Basis sicher gerecht.

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Sport Auto 03 / 2022
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Erscheinungsdatum 04.02.2022

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