Dacia Sandero Sandero Stepway und Logan (2020)
Praktischer, sicherer und schicker ab 8.490 Euro

Die dritte Auflage des Dacia Sandero startet im Januar 2021, auch in der Stepway-Variante. Der 8.490 Euro teure Kompakte wird deutlich moderner.

09/2020, Dacia Sandero plus Stepway
Foto: Dacia

Der neue Dacia Sandero – interner Code BJI – basiert auf der CMF-Plattform (Common Module Family) des Renault/Nissan-Konzerns. Allerdings ist die Plattform, auf der auch Renault Clio oder Nissan Micra aufbauen, als "Low Spec" mit einem reduzierten Umfang ausgerichtet, um den Dacia preiswerter anbieten zu können.

Dacia Sandero im modernerem Outfit

Die Karosserie des neuen Dacia Sandero rückt von dem klassischen Schrägheck-Kleinwagen nicht ab, präsentiert sich in der dritten Generation aber optisch deutlich modernisiert. Trotz der neuen Plattform ändern sich die Abmessungen praktisch nicht. Lediglich das Dach ist einen Zentimeter niedriger. Die Bodenfreiheit bliebt bei 13 Zentimetern. Markant sind die flacheren Scheinwerfer-Einheiten mit eigenständiger, Y-förmiger LED-Lichtsignatur. Beim Stepway sitzt hier ein entsprechender Schriftzug. Viel wichtiger als die geänderte Optik: Die serienmäßigen LED-Scheinwerfer leuchten nach Herstellerangaben 37 Prozent weiter als bisher.

Unsere Highlights

In der Seitenansicht sticht nicht nur die Ähnlichkeit zum Clio (etwa bei den Fensterlinien) ins Auge, sondern auch die ausgestellten Radläufe, die beim Stepway natürlich robust aus unlackiertem Kunststoff ausgeführt sind. In dieser Modellversion gibt es zudem Plastik-Einleger, die sich über alle Seitentüren ziehen und eine massive Dachreling; der Stepway erhält zudem eigene Felgen-Designs. Auf den zweiten Blick offenbart sich, dass die Windschutzscheibe flacher steht und zum Heck hin ist die Fensterlinie etwas hochgezogen, was allen Sandero-Varianten eine dynamischere Silhouette verpasst. Motorhaube und Radläufe sind kräftiger modelliert. Im Grunde ist das neue Design eine Evolution der bekannten Linie.

Sandero erhält nun Bügel-Türgriffe

Für die seitlichen Pforten erhält der neue Dacia Sandero moderne Bügelgriffe, wenngleich die altbackene Griffmulde an der Heckklappe auch in der dritten Generation zumindest bei den preiswerteren Versionen weiterlebt. Die dritte Bremsleuchte wandert in den Dachkantenspoiler, die Heckleuchten greifen die Grafik der vorderen Scheinwerfer auf. Dank größerer Spurweite und neuer Charakterlinien, die sich von den Kotflügeln bis in die Türen ziehen, verfügt der Sandero nun über einen selbstbewussteren Stand. Die Stepway-Variante mit etwas robusterer Optik machte bisher etwa 65 Prozent der Sandero-Verkäufe aus; sie bleibt natürlich im Programm. Auch die Stufenheckversion Logan mit 528 Litern Kofferraum legt Dacia neu auf.

Der Kofferraum im Schrägheck-Sandero bleibt mit 328 Litern praktisch gleich groß. Je nach Version lässt sich mit einem verstellbaren Ladeboden ein Fach im Boden schaffen. Das Lenkrad ist in Höhe und Tiefe verstellbar, die elektrische Servolenkung benötigt beim Rangieren etwa ein Drittel weniger Kraft, so Dacia. Je nach Ausstattung zieht Komfort in den preiswerten Kompakten ein: Klimaautomatik mit neuen Schaltern, Rückfahrkamera, automatische Wischer und ab April 2021 auch beheizbare Vordersitze. Nächstes Jahr wird es auch ein elektrisches Glasschiebedach geben.

Smartphone-Einbindung und Zentralbildschirm

Dacia Sandero Stepway Embargo 29.09., 6 Uhr
Dacia
Auffälligste Neuerung: Touchscreen mit 3,5 oder 8 Zoll Diagonale.

Die zuletzt etwas angestaubte Multimedia-Abteilung hat Dacia gründlich erneuert. Für die Navigation bietet Dacia drei Varianten an: Media Control dockt das Smartphone auf dem Armaturenbrett an; Bluetooth oder USB und eine App machen Musik, Navigation, Telefon und Sprachbefehle im Auto nutzbar. In der Mitte des Armaturenbretts sitzt dann ein 3,5-Zoll-Display.

Das Media Display ist ein 8-Zoll-Touchscreen, Android Auto oder Apple Carplay koppeln daran und spielen über vier statt zwei Lautsprecher Musik. Der Bildschirm auf dem Armaturenbrett ist leicht zum Fahrer hin geneigt.

Mit der dritten Variante, Media nav, kommen ein Navigationssystem, weitere zwei Lautsprecher und kabellose Konnektivität von Apple Carplay und Android Auto dazu.

Sicherer mit neuen Assistenten

Für die neue Plattform CMF verspricht Dacia mehr Sicherheit. Damit sich die sechs Airbags gar nicht erst entfalten müssen – woraufhin das ebenfalls serienmäßige Notruf-System die Rettung informieren würde – bekommen Sandero und Logan hellere LED-Scheinwerfer, ESP und einen Notbremsassistenten, der zwischen 7 und 170 km/h mit Radarwellen checkt, ob ein Hindernis gefährlich nahe kommt. Im Zweifel spannt das System die Bremsen vor, hilft dem Fahrer bei einer Notbremsung oder bremst zur Not selbst.

Ein Totwinkelwarner weist den Fahrer auf Fahrzeuge im Toten Winkel hin. Beim Einparken helfen Sensoren vorn und hinten sowie eine Rückfahrkamera.

LPG und Stufenlos-Automatik im neuen Sandero

Den Sandero gibt es in drei Motorvarianten, wobei der Saugmotor SCe 65 nicht für den Stepway zur Verfügung steht. Den motorisiert wahlweise ein Turbo-Dreizylinder-Benziner mit 90 PS aus einem Liter Hubraum oder eine 100 PS starke Version des gleich großen Turbomotors, der mit Flüssiggas (LPG) und Benzin betrieben werden kann. Beide Motoren haben serienmäßig ein Schaltgetriebe mit sechs Gängen. Den Benziner gibt es gegen Aufpreis auch mit einer stufenlosen CVT-Automatik. Der Vorteil des LPG-Sandero ist die erhöhte Reichweite, weil zusätzlich zum Benzintank ein 50-Liter-Flüssiggastank zur Verfügung steht – und die geringeren Kosten für den Kraftstoff.

Der neue Dacia Sandero ist ab Januar 2021 auf dem Markt und kostet in der Einstiegsvariante ab 8.490 Euro, die Stepway-Edition startet ab 11.390 Euro erhältlich. Die Kombiversion MCV enthüllen die Rumänen zu einem späteren Zeitpunkt.

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Fazit

Dacia bleibt weiterhin die Einstiegsmarke des Renault-Konzerns, entsprechend günstig wird der neue Sandero eingepreist sein. Obwohl sie auf der Sparversion der Clio-Plattform basiert, macht die dritte Generation technisch und qualitativ dennoch einen spürbaren Schritt nach vorne. Optisch gelingt ihr dies auf jeden Fall. Leider beschränkt sich Dacia jedoch auch bei Sicherheits-Assistenten auf das Nötigste. Auch fehlt noch ein günstiger Hybrid im Angebot.