De Tomaso Isabelle
P72 für die Rennstrecke

Der italienische Sportwagen-Hersteller De Tomaso will mit seinem Sportwagen P72 auch auf die Rennstrecke. Der Homologations-Prototyp dazu heißt Isabelle. Die offizielle Premiere dürfte der De Tomaso Isabelle am 9. Dezember 2021 feiern.

De Tomaso Isabelle
Foto: De Tomaso/Aaron Brimhall

2019 tauchte die legendäre Sportwagen-Marke De Tomaso wieder aus der Versenkung auf und präsentierte auf dem Goodwood Festival of Speed den P72. Das Modell teilt sich die Plattform mit dem Apollo IE. Unter der Glasmotorhaube des P72 arbeitet im Gegensatz zum Präsentationsmodell aber kein V12, sondern in der Serienversion ein Fünfliter-V8 mit Kompressor-Aufladung und mehr als 700 PS. Das Ford-Aggregat soll über 825 Nm über ein manuelles Sechsgang-Getriebe an die Hinterräder leiten.

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De Tomaso Isabelle mit Power-V8

So viel zum bekannten Modell P72. Das soll künftig aber auch im Rennsport antreten. Um dort mitmischen zu dürfen, muss der P72 entsprechend homologiert werden. Das Homologationsmodell nennt De Tomaso Isabelle – in Anlehnung an das Formel 2-Modell von 1959, das den Namen von Alejandro De Tomasos Frau Isabelle trug. Erste Bilder des de Tomaso Isabelle zeigen die bekannte Karosserie ohne sichtbare Modifikationen. Lediglich die Folierung mit zahlreichen großen Ps weist auf den Prototyp hin. In einem ersten Teaser-Video war klar ein V8-Sound zu erkennen – damit dürfte der Isabelle auf die V8-Antriebstechnik aus dem Serienmodell zurückgreifen. Je nach angestrebter Rennserie könnte es aber zu Modifikationen kommen – beispielsweise zum Entfall des Kompressors. Klar ist hingegen, dass der De Tomaso Isabelle auf alles verzichten wird, was für seine Rennsportkarriere nicht notwendig ist. Sprich, der P72 wird abspecken.

Premiere im Dezember 2021

Klar ist bereits, wer den Isabelle entwickeln und später auch pilotieren soll. Hier hat sich De Tomaso die Dienste von Carmen Jorda gesichert. Jorda hat bereits Rennerfahrung und erste Erfolge in de europäischen Formel 3, in der American Indy Lights Serie und der GP3-Serie gesammelt. In einem neuen Teaser-Video kündigt De Tomaso für den 9. Dezember 2021 eine Premiere an. Der Kurzfilm kombiniert Bilder des aktuellen P72 mit Bildern des P70-Rennwagens, den De Tomaso 1965 zusammen mit Carroll Shelby entwickelt hatte. Der P70 schaffte es allerdings nur für eine Runde auf die Rennstrecke in Mugello. Shelby wanderte zu Ford ab, um den GT40 zu entwickeln. De Tomaso formte aus dem P70 den Sport 5000 und übernahm das Fahrwerk später für den Mangusta.

Übrigens: Der Argentinier Alejandro De Tomaso gründete 1959 dank der finanziellen Hilfe seiner Frau Isabelle Haskell im italienischen Modena eine Autowerkstatt. Dort konstruierte De Tomaso F1-Rennwagen für das eigene Werksteam und für Kundenteams. Später konzentrierte er sich auf die Entwicklung von Sportwagen für die Straße und präsentierte 1963 sein erstes Modell, den Vallelunga. Große Bekanntheit erlangte er mit dem Pantera und später mit dem Coupé Longchamp. Neben seinen Sportwagenmodellen übernahm der Autobauer zudem noch zahlreiche Unternehmen wie Carozzeria Ghia, Benelli, Moto Guzzi sowie Maserati und Innocenti.

Anhaltende wirtschaftliche Probleme zwangen De Tomaso dazu, alle Beteiligungen – unter anderem an Ford – zu verkaufen. Nach diversen Versuchen, wieder mit neuen Modellen Fuß zu fassen, musste 2004, ein Jahr nach Alejandros Tod, die De Tomaso Modena S.p.A. Insolvenz anmelden. Sie wurde bis 2012 abgewickelt. Zwei Jahre später übernahm das chinesische Konsortium "Ideal Team Venture" die Namensrechte von De Tomaso.

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Fazit

Mit dem De Tomaso Isabelle entwickelt die italienische Marke in chinesischer Hand eine Rennversion ihres Sportwagens. Das Homologationsmodell erinnert an De Tomasos Frau Isabella, die eine erfolgreiche Rennfahrerin war. Fraglich ist indes, ob jemals auch nur ein De Tomaso-Modell das Licht der Welt erblicken wird. Der P72 soll erst ab 2023 in den USA gebaut werden, obwohl bis dato noch kein Produktionsort für die 72 Modelle gefunden wurde.