Ferrari SF90 XX (2023)
Doppel-XX ist schnellstes Straßenauto in Fiorano

Die geschärften XX-Modelle von SF90 Stradale und Spider leisten trotz Straßenzulassung 1.030 PS. Hier knackt ein Stradale den Rundenrekord für Straßenautos in Fiorano.

Ferrari SF90 XX Stradale und Spider
Foto: Ferrari

Für einen Ferrari mit genau 1.000 PS sieht die Serienversion des SF90 doch relativ zurückhaltend aus. Es war allerdings relativ früh klar, dass die Italiener noch eine geschärftere und deutlich rennstreckentauglichere Version auflegen würden. 2023 haben die Roten aus Maranello gleich zwei limitierte Sondermodelle des Hybrid-Supersportlers präsentiert: den SF90 XX Stradale und den SF90 XX Spider.

Form und Proportionen machen klar, dass die beiden XX-Versionen auf dem SF90 Stradale basieren. Allerdings wurde vor allem die Optik durch einen großen, feststehenden Heckflügel verändert. Gerade die Stradale-Version soll im XX-Kleid die effizienteste Aerodynamik aller bisherigen Ferrari-Modelle besitzen und bei der Performance lediglich mit dem Hypersportwagen LaFerrari vergleichbar sein.

Unsere Highlights

Massenhaft Modifikationen

Nicht nur die Aerodynamik wurde im Vergleich zum Serienmodell verbessert, sondern auch die Kühlluftsteuerung. Viele aktive Elemente sorgen für eine bessere Frischluftversorgung des Motors, mehr Leistung und auf Knopfdruck sogar noch mehr Abtrieb. Einige Elemente wurden tatsächlich vom erfolgreichen GT3-Renner 196 GT3 übernommen, mit dem Ferrari 2023 erstmalig das 24-Stunden-Rennen am Nürburgring gewonnen hat.

Wie der SF90 Stradale verfügt auch der SF90 XX Stradale über drei Elektromotoren, einen hinten zwischen Verbrennungsmotor und Getriebe und zwei an der Vorderachse. In dieser Konfiguration liefern die E-Motoren eine Maximalleistung von 171 kW oder 233 PS. Im E-Drive-Modus reicht der Stromvorrat im Litihum-Ionen-Akku für eine elektrische Reichweite von 25 Kilometer bei maximal 135 km/h Topspeed.

Veränderter Antriebsstrang

Herzstück des Plug-in-Hybriden ist aber freilich der gewaltige V8-Turbo-Motor, der mittig im Heck platziert ist. Im SF90 XX bringt es das F154FB-Triebwerk auf 797 PS (Serie: 780 PS). Die Mehrleistung erreicht Ferrari durch eine höhere Verdichtung, effizienzsteigernde Polierung der Ein- und Auslasstrakte sowie durch den Einsatz neuer Kolben und einer speziellen Bearbeitung der Brennkammern. Der Verzicht auf ein Sekundärluftsystem spart zudem 3,5 Kilo Motorgewicht.

Zusammen mit den E-Maschinen bringt es der Antrieb auf 1.030 PS bei einem Leergewicht von nur 1.660 Kilogramm. Damit beschleunigen Ferrari SF90 XX Stradale und Spider innerhalb von 2,3 Sekunden auf 100 km/h und in nur 6,7 Sekunden aus dem Stand auf 200 km/h. Die Endgeschwindigkeit ist auf 320 km/h begrenzt.

Technische Daten: Ferrari SF90 XX

Technische Daten

Ferrari SF90 XX Stradale & Spider

Hubraum ccm

3.990

Leistung kW/PS

586/797

max. Drehmoment Nm

804

E-Mot. Leistung kW/PS

171/233

Systemleistung kW/PS

757/1.030

Gewicht kg

1.660

el. Reichweite (vorl.) km

25

0-100 km/h 

2,3 s

0-200 km/h

6,7 s

vmax

320 km/h

Exklusives Geschoss mit Rundenrekord

Solch exklusive Fahrleistungen haben im Hause Ferrari traditionell einen hohen Preis. Schon ein "herkömmlicher" SF90 steht mit mindestens 435.000 Euro in der Liste und kann durch einige Extras schnell die halbe Million Euro sprengen. Die XX-Varianten wird Ferrari streng limitieren. Vom SF90 XX Stradale planen die Italiener 799 Stück zu bauen. Beim SF90 XX Spider sind es sogar nur 599 Stück.

Für siebenstellige Summen bekommt man mit den XX-Modellen aber eine exklusive Ahnenreihe. Und erstmals darf man die für die Rennstrecke hochgezüchteten "aufbäumenden Pferde" (Cavallino Rampante) auch auf der Straße fahren. Dass sie sich aber vor allem auf topfebener Piste mit viel Auslauf zu Hause fühlen, zeigt das jüngste Video von der hauseigenen Rennstrecke Fiorano in Maranello. So schnell wie der rote SF90 XX Stradale mit Raffaele de Simone am Steuer war noch nie ein Straßenauto zuvor. In 1:17,309 Minuten umrundet der Werksfahrer die knapp drei Kilometer lange Strecke.

Umfrage
Würden Sie ein Auto ohne Straßenzulassung kaufen?
7978 Mal abgestimmt
Na, klar! Als Track-Tool gehört sowas in den Fuhrpark.Sowas brauche ich absolut nicht.

Fazit

Ferrari hat mit dem auf 799 Stück limitierten SF90 XX Stradale und dem SF90 XX Spider (599 Stück) zwei Rennstrecken-Geschosse im Angebot, die erstmalig auch für die Straße zugelassen sind. Als Plug-in-Hybriden verfügen die Supersportwagen über eine Gesamtleistung von 1.030 PS und knacken die 200er-Marke innerhalb von 6,7 Sekunden. Die Stradale-Version knackte Mitte Oktober den Rundenrekord in Fiorano und ist jetzt das schnellste, dort getestete Straßenauto.

Die aktuelle Ausgabe
AUTO MOTOR UND SPORT 11 / 2024
AUTO MOTOR UND SPORT 11 / 2024

Erscheinungsdatum 08.05.2024

148 Seiten