Fiat 500 und Panda als Mild-Hybride
Fiat elektrifiziert auch den normalen Panda

Fiat schickt den Vierzylinder mit 69 PS in Rente. Die Modellreihen 500 und Panda bekommen einen Mild-Hybrid-Antrieb mit einem neuen Dreizylindermotor. Beim Viertürer erhält nun eine zweite Karosserievariante Elektrounterstützung.

07/2020, Fiat Panda Urban Hybrid
Foto: FCA Germany

Trotz ihres fortgeschrittenen Alters aktualisiert Fiat die Kleinwagen 500 (seit 2007 auf dem Markt) und Panda (in aktueller Generation 2011 eingeführt) mit einem elektrifizierten Antriebsstrang. Im Frühjahr 2020 kommen beide Modellreihen als Mildhybrid mit neuem Benzinmotor auf den Markt.

Neuer Dreizylinder mit 70 PS

Der neue Dreizylinder der Firefly-Motorenfamilie leistet 51 kW / 70 PS und stellt bei 3.500/min. ein maximales Drehmoment von 92 Nm bereit. Sein Motorblock wird im Druckguss-Verfahren aus Aluminium hergestellt, die Zylinderlaufbuchsen bestehen aus Gusseisen. Mit 77 Kilogramm soll der Benziner ein deutlich reduziertes Gewicht aufweisen. Er löst den bisher angebotenen 1,2 Liter-Vierzylinder ab, der 69 PS leistete, aber mit 102 Nm bei 3.000/min. ein etwas höheres Drehmoment bot. Auch das manuelle Sechsganggetriebe ist neu, beim bisherigen Vierzylinder waren fünf Vorwärtsgänge zu verwalten.

Unsere Highlights

Bis zu 30 Prozent weniger CO2

Das Mildhybrid-System in Fiat 500 und Panda besteht aus einem 12-Volt-System mit Riemenstartergenerator. Schon bei Geschwindigkeiten unterhalb von 30 km/h schaltet die Start-Stopp-Automatik den Benziner aus, sobald der Fahrer den Leerlauf einlegt. Dafür gibt es einen entsprechenden Hinweis im Kombiinstrument. Rekuperierte Energie wird ein einer 11 Ah großen Lithium-Ionen-Batterie gespeichert. Bei zügiger Beschleunigung kann der Benziner mit bis zu 3,6 kW unterstützt werden.

Fiat spricht von einer Reduzierung der CO2-Emissionen durch geringeren Verbrauch von bis zu 30 Prozent beim Panda Cross. Im Durchschnitt soll die Einsparung bei 20 Prozent im Vergleich zum Vorgänger liegen. Zur Effizienz trägt auch ein lang übersetzter sechster Gang bei. Ebenfalls erwähnenswert: Mit dem neuen Antrieb erfüllen die Fiat-Kleinwagen die strenge Abgasnorm Euro 6d.

Sondermodelle zum Marktstart

1/2020, Fiat 500 Mild Hybrid
Fiat
Die neuen Sitzbezüge bestehen aus recyceltem Plastik.

Zum Start kamen Fiat 500 und Panda als Mild Hybrid Launch Edition in den Handel. Die Sonderserie ist äußerlich durch eine spezielle Lackierung in "Tau Grün" erkennbar, außerdem gibt es neben einem Schriftzug am Heck auch ein Logo an der Mittelkonsole.

Die Sitzbezüge der Launch Edition sind komplett aus recyceltem Kunststoff hergestellt. Das "Seaqual" genannte Garn für die Ausstattung besteht zu zehn Prozent aus Plastikabfall, der aus dem Meer geholt wurde. 90 Prozent kommen aus Recycling-Anlagen an Land. Auch die Färbung und Veredelung nach dem Webeprozess soll, dem Hersteller zufolge, "mit umweltfreundlichen Methoden" erfolgen.

07/2020, Fiat Panda Urban Hybrid
FCA Germany
Der Fiat Panda Hybrid kommt nun auch in der Urban-Variante auf den Markt.

Nun fächert Fiat die Mild-Hybrid-Palette etwas auf und rollt den Antrieb über weitere Teile der Baureihen aus. So kommt beim Panda nun nicht nur die Offroad-beplankte Cross-Version in den Genuss der Elektro-Unterstützung, sondern auch die normale Urban-Variante. Diese ist mit einem Basispreis von 11.785 Euro auch der günstigste Vertreter der kleinen Hybridflotte. Als Cross kostet der Fiat Panda Hybrid 13.247 Euro. Für den Fiat 500 Hybrid werden mindestens 13.637 Euro fällig; das Cabrio ist – auch wegen einer höherwertigen Basisausstattung – fast 4.600 Euro teurer. Alle Preise enthalten 16 Prozent Mehrwertsteuer.

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Fazit

Fiat elektrifiziert bestehende Kleinwagen-Modelle, um die CO2-Emissionen der Flotte zu senken. Den Kunden dürfte es egal sein, dass noch keine Neuentwicklungen in Sicht sind. Der Fiat Panda wird vor allem in Italien in großen Stückzahlen verkauft. Wer sich einen Fiat 500 zulegt, tut dies meist aus eher emotionalen Beweggründen. Bald gibt es aber doch eine Neuheit: Auf einer neuen technischen Basis bringt Fiat einen batterieelektrischen 500, der nichts mit dem einst in geringen Stückzahlen verkauften 500e zu tun hat.