Fiat Elektro-Panda 4. Generation (2024)
Erster Ausblick auf den neuen Elektro-Panda

2024 soll die Wachablösung für den Fiat Panda vorgestellt werden. Der Kleinwagen wird als Elektroauto kommen, zu dem bereits die ersten Eckdaten vorliegen. Denn inzwischen ist klar, auf welcher Plattform der neue Panda basieren und wo ihn Fiat produzieren wird. Erste Patentzeichnungen enthüllten bereits die Optik, jetzt schiebt Fiat eine Konzeptstudie hinterher.

Fiat Panda Elektro Konzept 02/24
Foto: Fiat

Nachdem Fiat zuletzt mit dem Topolino und dem 600E die Aufgabenliste abgearbeitet hat, bleibt im Programm noch eine Baustelle: Der Panda. Seit inzwischen zwölf Jahren ist der Kleinwagen auf dem Markt, überhaupt hat Fiat in den 43 Jahren seit der Panda-Premiere erst drei Generationen des praktischen Minimobils gezeigt.

Zum 125. Fiat Geburtstag ein neuer Panda

Seit Juli 2023 ist ein Datum bekannt, an dem der neue Fiat Panda debütieren soll: Am 11. Juli 2024 feiert Fiat den 125. Geburtstag. Und als Geburtstagsgeschenk soll der kleine Bär an diesem Tage in einer Neuauflage präsentiert werden. Das zumindest war die Aussage von Olivier François, CEO von Fiat und Abarth.

Der große E-Ratgeber
Fiat Centoventi Concept
Fiat
Von der Studie Centoventi werden wohl etliche Stylingmerkmale in die Serie einfließen.

Der kommende Panda, so François, werde "cool, beliebt und erschwinglich" sein. Bereits 2020 hatte François bestätigt, dass die im Jahr zuvor auf dem Genfer Autosalon gezeigte Studie Centoventi (siehe Bildergalerie) weiterentwickelt und als moderner Kleinwagen auf den Markt kommen würde. Das damals gezeigte Konzept war ein Elektroauto und verfügte über Wechsel-Akkus, die es aber nicht in die Serie schaffen werden.

Mit Benziner und Elektroantrieb

Dafür werden wohl einige Styling-Details der Studie Centoventi in das kommende Serienauto einfließen, der dem allgemeinen Trend in der Autoindustrie folgend als Crossover platziert wird. Da das Auto für den Weltmarkt konzipiert ist, wird es auf keiner rein elektrischen Plattform auf den Markt kommen, sondern auch als preisgünstiges Verbrennermodell verfügbar sein. Die rein elektrische STLA-Small-Plattform wird bei Stellantis als letzte Version der E-Plattformen erst 2026 debütieren.

Seit der Premiere des neuen Citroën e-C3 ist klar, was unter dem kommenden Panda stecken wird: Eine weiterentwickelte Plattform der aktuell noch bei Stellantis genutzten Common Modular Platform (CMP), die vor dem Stellantis-Zusammenschluss von PSA (Peugeot und Citroën) entwickelt wurde. Die hieraus abgeleitete "Smart Car"-Plattform soll laut Stellantis bei insgesamt sieben Konzernmarken als preisgünstiger Kleinwagen kommen, einer davon wird der neue Fiat Panda sein.

Vom bereits vorgestellten Citroën e-C3 lassen sich auch antriebsseitige Eckdaten herleiten, die sich beim kommenden Elektro-Panda nicht wesentlich unterscheiden dürften. Demnach kommt ein 83 kW (113 PS) starker Elektromotor als Frontantrieb zum Einsatz, als Energiespeicher dient eine 44 kWh LFP-Batterie (Lithium-Eisen-Phosphat). Die elektrische Reichweite sollte unter Idealbedingungen bei rund 300 Kilometer und bei der später zu erwartenden Variante mit kleinerem Akku bei rund 200 Kilometer liegen.

Citroen e-C3 Europa
Citroen

Der Citroen E-C3 baut auf derselben Plattform auf, wodurch die Daten des neuen Elektro-Panda leicht herzuleiten sind.

Mit ersten Bildern für die Patentanmeldung wurde Anfang Februar 2024 deutlich, wie der künftige Elektro-Panda aussehen wird. Und zwar ein wenig nüchterner, ernsthafter, als das Centoventi-Concept aus 2019 vermuten ließ. Das feierte wie die aktuelle Panda-Generation noch die knuffige Rundlichkeit, während das Fahrzeug auf den Patentbildern der Kante den Vorzug gibt.

Optisch wirkt der Elektro-Panda auf den Bildern wie ein kleiner SUV, trägt auch die üblichen Insignien dieser Mode-Gattung wie dunkel abgesetzte Radhausverkleidungen oder die optisch als Unterfahrschutz verkleideten Schürzen. Eine Besonderheit sind die abgebildeten Rückleuchten. Sie sind zweigeteilt und werden von einer über die gesamte Heckbreite verlaufenden Linie unterbrochen, vermutlich eine LED-Leuchtleiste.

Panda Concept

Etwas aufregender ist das Panda-Conceptcar gestaltet, das die Marke Ende Februar 2024 vorstellte. Der sehr wuchtig gezeichnete Kleinwagen mit fast senkrechter Front, ebensolchem Heckabschluss und einer niedrigen Fensterlinie hat minimale Überhänge, die Räder rücken ganz nach außen. Das sehr SUV-orientierte Design mit breiten Radhäusern hat ein paar interessante Details zu bieten. So sollen sich die quadratischen LED-Scheinwerfer-Elemente auf unterschiedliche Weise in der gitterförmigen Frontstruktur befestigen lassen.

In der Fahrertür befindet sich ein Fach für ein Skateboard, das es wohl ebensowenig in die Serie schaffen wird wie das aus der Fronthaube herausziehbare und automatisch aufrollende Ladekabel. Wenig Chancen auf ein Debüt in einem echten Auto hat außerdem das Innenraum-Design mit einer Seilkonstruktion für die Vordersitze und einer stoffbespannten Rücksitzbank in der Art einer Gartenschaukel. Spannend wird es trotzdem, ob Fiat beim kommenden Panda ähnlich unkonventionelle Wege gehen wird wie beim Ur-Panda mit seinen Campingstuhl-Möbeln.

Olivier François, CEO der Marke Fiat, stellte gleichzeitig in Aussicht, dass der neue Panda nicht nur als Elektroauto kommt: "Die neue Plattform ermöglicht es uns, die zukünftigen Fahrzeuge wahlweise mit Elektro-, Hybrid- oder Verbrennertechnologie auszustatten. Darüber hinaus zeichnet sich die neue Modellfamilie durch eine effiziente Raumnutzung und nachhaltige Materialien aus", so der Fiat-Chef.

Fiat Panda 2024 – die Preise

Fiat möchte mit dem neuen Crossover-Panda auch einen Angriff auf Renaults Budget-Marke Dacia starten. So wird der künftige Panda wohl mit einem Benzinmotor im Preisbereich um 15.000 Euro und als günstige Elektrovariante im Segment unter 25.000 Euro einsortiert, der aktuell günstigste Fiat 500 E startet bei 30.990 Euro.

Seit Anfang Dezember 2023 scheint auch geklärt, wo der kommende neue Panda vom Band laufen wird. Serbiens Präsident Aleksandar Vucic erklärte am Rande eines Treffens mit Italiens Ministerpräsidentin Giorgia Meloni, dass Stellantis ab 2024 den elektrischen Panda in Kragujevac produzieren werde. Dort unterhält der serbische Staat ein Joint-Venture mit Stellantis. In dem ehemaligen Zastava-Werk, das unter anderem den berühmt-berüchtigten Yugo herstellte, wird aktuell der Fiat 500L montiert.

Der aktuelle Panda soll in seiner jetzigen Form parallel weitergebaut werden, nachdem eine Abschwächung der Vorgaben für die kommende Euro-7-Abgasnorm in Sicht ist. Um den bisherigen Panda vom neuen Modell abzugrenzen, wird dieser künftig den Namen Pandina tragen. Die Fiat-Werker in Pomigliano/Neapel werden also weiterhin Pandas produzieren. Stellantis-Chef Carlos Tavares hatte im November 2023 angekündigt, dass der aktuelle Panda bis ins Jahr 2026 in Pomigliano weitergebaut wird. Möglicherweise auch darüber hinaus. Den neuen Panda will Fiat neben Serbien außerdem in Marokko und in Brasilien produzieren.

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Fazit

Dass die Studie Centoventi aus 2019 in Serie gehen wird und vermutlich als neuer Panda debütieren wird, war bereits seit Längerem gesetzt. Weil der kommende Panda als Weltauto funktionieren muss, wird er auf der weiterentwickelten CMP-Universal-Plattform von Stellantis sowohl mit Verbrennungsmotor als auch mit Elektroantrieb entstehen. Er wird im Juli 2024 Premiere feiern. Weil die angekündigte Euro-7-Abgasnorm abgeschwächt wird, will Fiat den aktuellen Panda noch einige Jahre in Italien weiterbauen. Dieser wird dann künftig "Pandina" heißen.

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