Der Ford Bronco im Konfigurator
Ikonische Autos verhalten sich im Konfigurator ein bisschen so wie selbstbewusste Singles auf Partnersuche. Es braucht nicht viel Überzeugungsarbeit, keinen überbordenden Schmuck oder eine Menge Sonderausstattung, um zu überzeugen. Frei nach dem Motto "Nimm es oder lass es" beschränken sich die Individualisierungsmöglichkeiten auf ein Minimum, weil man sich für niemanden verbiegen muss. Solche Autos sind etwa ein Civic Type R oder eine Alpine A110. Und der Ford Bronco.
Was haben die drei genannten Modelle gemeinsam? Richtig: einen dem Selbstverständnis entsprechenden, selbstbewussten Preis. Kurios nur, dass hier kein performanter Sportwagen, sondern ausgerechnet das praktischste Fahrzeug die höchste Summe aufruft. Und das, wo man Ford doch auf Anhieb erstmal mit solide eingepreisten Familienautos à la Kuga in Verbindung bringt. Mindestens 74.500 Euro kostet so ein Bronco – aber wir wollen natürlich wissen, wie weit man dieses Spiel treiben kann.
Zwei Versionen des Bronco bietet Ford an. Wir wählen die teurere.
Wenig Optionen, dafür teuer
Also fällt die Wahl zum Start natürlich auf den etwas teureren "Badlands" für 78.500 Euro. Und schon die erste Seite im Konfigurator beweist: Wenn nicht viele Ausstattungsmerkmale im Katalog stehen, sind die verfügbaren umso kostbarer. Wer etwas anderes als schlichtes Weiß über das Blechkleid ziehen will, zahlt mindestens 1.200 Euro. Bei uns sind es 1.300 Euro für "Hot Pepper Red Metallic" – denn auch wer selbstbewusst auf die Balz geht, zieht etwas Schickes an.
Für alles außer Weiß will Ford mindestens 1.200 Euro haben.
Viel wichtiger ist es nämlich, sich seiner inneren Werte bewusst zu sein – und da gibt es am Bronco auch nichts zu rütteln. Eine Alternative zur Kombination aus V6 und 10-Gang-Automatik gibt es nicht. Der Innenraum? Teillederpolster in schlichtem Schwarz ohne Optionen. Erst in puncto Zubehör packt Ford wieder eine Schippe rauf und triggert den vermeintlichen Abenteuer-Durst der avisierten Kundschaft mit allerlei Offroad-Insignien. Wir buchen unter anderem diverse Schutzabdeckungen, eine Anhängerkupplung, das Bimini-Dach und eine Abdeckung für die Ladefläche.
Für den Innenraum gibt es eine alternativlose Teillederausstattung in schwarz.
Am Ende möchte Ford von uns mehr als 86.000 Euro für den zusammengestellten Bronco haben. Die Konkurrenz von Jeep startet mit dem Wrangler in Modelljahr 2024 bei 69.900 Euro. Doch das wird den Bronco nicht stören – denn wer nicht will, der hat schon.
Fazit
Der Ford Bronco ist eine Ikone und auch in seiner aktuellsten Generation unverkennbar gezeichnet. Das lässt sich Ford allerdings auch bezahlen und verlangt für den Offroader in Vollausstattung auf dem deutschen Markt mehr als 86.000 Euro.
