HMC Classic Backdraft AC Cobra Replika
Diese Cobra geht beim Motor fremd

HMC Handmadecars aus Schweden bringt eine Cobra-Replika an den Start. Natürlich mit großvolumigem V8, der jedoch aus einem ungewöhnlichen Regal stammt.

Backdraft HMC Classic AC Cobra Restomod
Foto: HMC Handmade Cars

Als Carroll Shelby dem britischen Autohersteller AC Anfang der Sechzigerjahre anbot, dessen Roadster-Modell Ace per US-V8 aufzuwerten, machte die Cobra ihren ersten Schritt zu jener Autolegende, die sie seit vielen Jahren ist und für die heute teilweise Millionensummen bezahlt werden. Aufgrund bester Kontakte nach Dearborn kamen seinerzeit nur Ford-Aggregate für die Giftschlange infrage (siehe Video). Die vielen heutzutage tätigen Cobra-Restomod-Um- und -Neuaufbauer gehen die Sache mit den Triebwerken etwas flexibler an. Zum Beispiel HMC Handmadecars: Die Schweden stellen mit dem HMC Classic eine Cobra-Replika vor, deren Antriebsquelle aus dem General-Motors-Regal stammt.

Unsere Highlights

HMC hat sich dem LT1-Motor für seine Cobra ausgeguckt. Diesen 6,2-Liter-V8 baute Chevrolet in die längst nicht mehr gebaute Corvette C7 und bis zuletzt in den Camaro ein, dessen Produktion inzwischen ausgelaufen ist. Als Crate Engine, also in einer Kiste verschickter Motor zum Nachrüsten, ist das Small-Block-Kraftpaket jedoch noch immer verfügbar. In der schwedischen Cobra-Interpretation kommt es auf 335 kW (455 PS) und ist an ein manuelles Sechsgang-Getriebe von Tremec angebunden. Es gibt zwar deutlich stärkere Cobra-Restomods auf dem Markt; dennoch dürfte der LT1 mit dem 1.365 Kilogramm schweren Roadster recht leichtes Spiel haben.

Auspuff-Overkill und EU-Typgenehmigung

Als Basis des Umbaus dienen die "Rolling Chassis" des in Südafrika und Florida ansässigen Cobra-Spezialisten Backdraft, die in Schweden mit dem LT1-V8 verheiratet werden. Der auf halbem Weg zwischen Göteborg und Stockholm produzierte HMC Classic erfüllt alle EU-Normen und verfügt folgerichtig über eine entsprechende Typgenehmigung.

Mit seinen Dimensionen – 3,88 Meter Länge, 1,85 Meter Breite und 1,20 Meter Höhe – präsentiert der Roadster eine Glasfaser-Karosserie mit den typischen Cobra-Formen und -Proportionen. Eine Eigenheit fällt jedoch erst auf den zweiten Blick auf: Die HMC Cobra verfügt sowohl über Sidepipes als auch über vier zentral unter dem Heck positionierte Auspuff-Endrohre.

Produktion im kleinen Maßstab

Hinter dem Projekt steht der Unternehmer Thomas Kümmerling, der bereits seit fast 40 Jahren in der Automobilindustrie unterwegs ist und das Projekt "HMC Handmadecars" mit zwei Mitstreitern ins Leben gerufen hat. Die Firma gilt als Kleinserienhersteller und kann mit diesem Status maximal 1.500 Autos pro Jahr bauen. Derzeit entsteht das erste Serien-Exemplar, wobei Kümmerling realistisch plant und mitteilt, dass die Produktion in der Anfangsphase in eher kleinem Maßstab erfolgen wird. Preise nennt HMC übrigens nur jenen Menschen, die glaubhaft eine Kaufabsicht übermitteln können.

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Fazit

Es gibt inzwischen zahlreiche Firmen, die Cobra-Replikas anbieten – auch in Europa. Viele von ihnen bauen stärkere Motoren als HMC Handmadecars in ihre Autos ein. Dafür gibt es bei den Schweden eine Version, die über eine EU-Typgenehmigung verfügt und damit völlig problemlos für den deutschen Straßenverkehr zulassungsfähig sein dürfte.

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